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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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XXII. Anno 1567. als König Erich in Schweden entsetzet ward seiner grossen verübten Tyranney/ und auch Wahnwitzigkeit halber/ da griffen die Land-Herren seinen Cantzlar Perser Geörge genannt/ daß er den König zu allen bösen verhetzet hatte/ schnitten ihm erst die Ohren ab/ schlugen ihm die Arme und Beine entzwey/ thaten ihm Stricke unter die Arme/ und hiengen ihn auf zu Northolm am Bronckberge zwey Stunden lang/ jedermann zum Schauspiel/ darnach köpfften sie ihn/ vierteilten seien Cörper und steckten die Stücke auf Räder.

Sachfens Chronic. fol. 140. & 141.

XXIII. In eben diesem Jahr nach Misercordias Domini den 18. April da das Schloß Grimmenstein und Gotha von den Soldaten und Büngern drin Kaysers Maximiliani II. Commissarien als Churfürst Augusto und Johann Wilhelmen Hertzogen zu Sachsen aufgegeben/ und Hertzog Johann Wilhelm von Grumbach/ und Doctor Brück Cantzlar / welche geviertheilet/ Wilhelm von Stein erstlich enthauptet/ darnach auch geviertelt/ Johannis Beyer gehenckt/ David Baumgärtuer von Augspurg geköpfft. Et sic supplicium sumptum est de proscriptis Imperii.

Calend. Hist. Hondorf. pag. 61. b. Thuan. lib. 42. pag. 1133.

XXIV. Nach dem die gefangene Königin Maria aus Schottland/ welche mit allerhand Practiken sich aus dem Gefängniß der Königin Elisabethen in Engeland loß zu machen/ und die Engelländische Cron an sich zu bringen versucht hatte/ solches aber ihr noch ihrem Willen nicht angehen wollen/ hatte abermahl ein neues Stücklein Anno 1584. vor/ und die Anstellung gemacht/ die Königin Elisabethen mit Gifft/ oder auf andere Wege hinzurichten darzu denn der Pabst und König in Hispanien treulich halffen. Den Anschlag ins Werck zu setzen/ wahren eine gute Anzahl Pabstische Junge von Adel verordnet/ und also alles in höchster Gefahr / weil auch zugleich auf bestimmte Zeit ein Anfall in Irrland geschehen sollen. Aber es ward endlich dieser Anschlag offenbar/ und alle diese Conspiranten in gefängliche Hafft genommen/ und nach geschehener Bekäntniß erstlich aufgehenckt / darnach halb tod wieder abgeschnitten und geviertheilet. Der mehrer Theil unter ihnen/ weil sie aus Jugend und Leichtfertigkeit dieser gefährlichen Händel sich unterfangen/ erkannten und beweineten ihre Thorheit allzuspat.

Chytr. Chron. lib. 28.

XXII. Anno 1567. als König Erich in Schweden entsetzet ward seiner grossen verübten Tyranney/ und auch Wahnwitzigkeit halber/ da griffen die Land-Herren seinen Cantzlar Perser Geörge genannt/ daß er den König zu allen bösen verhetzet hatte/ schnitten ihm erst die Ohren ab/ schlugen ihm die Arme und Beine entzwey/ thaten ihm Stricke unter die Arme/ und hiengen ihn auf zu Northolm am Bronckberge zwey Stunden lang/ jedermann zum Schauspiel/ darnach köpfften sie ihn/ vierteilten seien Cörper und steckten die Stücke auf Räder.

Sachfens Chronic. fol. 140. & 141.

XXIII. In eben diesem Jahr nach Misercordias Domini den 18. April da das Schloß Grimmenstein und Gotha von den Soldaten und Büngern drin Kaysers Maximiliani II. Commissarien als Churfürst Augusto und Johann Wilhelmen Hertzogen zu Sachsen aufgegeben/ und Hertzog Johann Wilhelm von Grumbach/ und Doctor Brück Cantzlar / welche geviertheilet/ Wilhelm von Stein erstlich enthauptet/ darnach auch geviertelt/ Johannis Beyer gehenckt/ David Baumgärtuer von Augspurg geköpfft. Et sic supplicium sumptum est de proscriptis Imperii.

Calend. Hist. Hondorf. pag. 61. b. Thuan. lib. 42. pag. 1133.

XXIV. Nach dem die gefangene Königin Maria aus Schottland/ welche mit allerhand Practiken sich aus dem Gefängniß der Königin Elisabethen in Engeland loß zu machen/ und die Engelländische Cron an sich zu bringen versucht hatte/ solches aber ihr noch ihrem Willen nicht angehen wollen/ hatte abermahl ein neues Stücklein Anno 1584. vor/ und die Anstellung gemacht/ die Königin Elisabethen mit Gifft/ oder auf andere Wege hinzurichten darzu denn der Pabst und König in Hispanien treulich halffen. Den Anschlag ins Werck zu setzen/ wahren eine gute Anzahl Pabstische Junge von Adel verordnet/ und also alles in höchster Gefahr / weil auch zugleich auf bestimmte Zeit ein Anfall in Irrland geschehen sollen. Aber es ward endlich dieser Anschlag offenbar/ und alle diese Conspiranten in gefängliche Hafft genommen/ und nach geschehener Bekäntniß erstlich aufgehenckt / darnach halb tod wieder abgeschnitten und geviertheilet. Der mehrer Theil unter ihnen/ weil sie aus Jugend und Leichtfertigkeit dieser gefährlichen Händel sich unterfangen/ erkannten und beweineten ihre Thorheit allzuspat.

Chytr. Chron. lib. 28.

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[348/0358] XXII. Anno 1567. als König Erich in Schweden entsetzet ward seiner grossen verübten Tyranney/ und auch Wahnwitzigkeit halber/ da griffen die Land-Herren seinen Cantzlar Perser Geörge genannt/ daß er den König zu allen bösen verhetzet hatte/ schnitten ihm erst die Ohren ab/ schlugen ihm die Arme und Beine entzwey/ thaten ihm Stricke unter die Arme/ und hiengen ihn auf zu Northolm am Bronckberge zwey Stunden lang/ jedermann zum Schauspiel/ darnach köpfften sie ihn/ vierteilten seien Cörper und steckten die Stücke auf Räder. Sachfens Chronic. fol. 140. & 141. XXIII. In eben diesem Jahr nach Misercordias Domini den 18. April da das Schloß Grimmenstein und Gotha von den Soldaten und Büngern drin Kaysers Maximiliani II. Commissarien als Churfürst Augusto und Johann Wilhelmen Hertzogen zu Sachsen aufgegeben/ und Hertzog Johann Wilhelm von Grumbach/ und Doctor Brück Cantzlar / welche geviertheilet/ Wilhelm von Stein erstlich enthauptet/ darnach auch geviertelt/ Johannis Beyer gehenckt/ David Baumgärtuer von Augspurg geköpfft. Et sic supplicium sumptum est de proscriptis Imperii. Calend. Hist. Hondorf. pag. 61. b. Thuan. lib. 42. pag. 1133. XXIV. Nach dem die gefangene Königin Maria aus Schottland/ welche mit allerhand Practiken sich aus dem Gefängniß der Königin Elisabethen in Engeland loß zu machen/ und die Engelländische Cron an sich zu bringen versucht hatte/ solches aber ihr noch ihrem Willen nicht angehen wollen/ hatte abermahl ein neues Stücklein Anno 1584. vor/ und die Anstellung gemacht/ die Königin Elisabethen mit Gifft/ oder auf andere Wege hinzurichten darzu denn der Pabst und König in Hispanien treulich halffen. Den Anschlag ins Werck zu setzen/ wahren eine gute Anzahl Pabstische Junge von Adel verordnet/ und also alles in höchster Gefahr / weil auch zugleich auf bestimmte Zeit ein Anfall in Irrland geschehen sollen. Aber es ward endlich dieser Anschlag offenbar/ und alle diese Conspiranten in gefängliche Hafft genommen/ und nach geschehener Bekäntniß erstlich aufgehenckt / darnach halb tod wieder abgeschnitten und geviertheilet. Der mehrer Theil unter ihnen/ weil sie aus Jugend und Leichtfertigkeit dieser gefährlichen Händel sich unterfangen/ erkannten und beweineten ihre Thorheit allzuspat. Chytr. Chron. lib. 28.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/358>, abgerufen am 24.11.2024.