Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.bekam sie so hefftige Liebe zu ihm daß sie ihm durch ihre Unterhändler anzeigen ließ/ wann er sie zum Weibe nehmen wolte/ wäre sie gemeinet ihme die Vestung sammt dem Königlichen Schatze darinn zu übergeben. [unleserliches Material]acanus war des Erbiethens zu frieden/ versprach ihr die Ehe mit einem Eyd/ worauf ihm Romilda die Vestung öfnen ließ/ und sich selbst sammt zwey Söhnen in des Feindes Willen ergab. Cacanus hielt was er versprochen / trauete die Romildam und thät die erste Nacht ihr eheliche Beywohnung. Weil ihm aber/ ungeachtet er ein Barbarischer Herr/ über die Masse mißfiel daß dieses Weib ihres erschlagenen Mannes so bald vergessen/ und umb Geilheit und Unkeuschheit willen ihre arme Kinder und Vaterland dem Feind verrathen hatte / gedachte er sie deshalber mit einen sondern Eyfer und Exempel zu straffen. Er gab sie 12. starcken Soldaten zum besten/ die ihr den Kützel vertrieben/ und als sie durch dieselbe sehr geschwächt worden/ ließ er sie durch den vorder Leib an einen eichenen Pfahl spiessen. Diß hatte Romilda durch ihre Verrätherey verdienet. XIV. König Edward in Engeland ward Anno 1323. well er seinen Grafen und Herrn die Zusage nicht hielt/ und die beyden Spencer Vater und Sohn wiederumb zu sich nach Hoff zog/ und ihnen alle Gewalt in Händen ließ/ von seinem Königreich verjagt/ endlich gefangen gesetzt/ muste seinen Sohn das Königreich abtreten / und weil seine Gemahlin im Gefängniß an ihm schrieb/ und man besorgte er würde endlich loß kommen/ berathschlagten sich die Wächter mit einander ihn zu tödten. Als nun der König einsmahls feinen Leib zu reinigen auf den Secret saß / stieß einer von den Wächtern ihm einen glüenden Spieß s. v. durch den Hintern daß er sterben muste. Polyd. Vergil. lib. 18. hist. Angl. Neumäyer von Aufstand der Untern wieder ihre Obern/ cap. 5. pag 572.XV. Anno 1337. kam ein Hirte/ eine Meile Weges von der Stadt Cadan alle Nachte aus einen Grab herfür gieng in die Dörffer/ erschreckte die Leute und redete mit ihnen/ als wenn er noch lebte/ ermordete auch etliche. Und wenn er einen mit Nahmen nannte/ der starb in acht Tagen. Die Nachbarn schlugen ihm einen Pfahl durch den Leib/ dessen lachte er und sprach: Ihr habt mir einen grossen Dienst gethan/ in dem ihr mir einen Stecken gegeben damit ich mich desto besser der Hunde erwehren kan. Hernach wur- bekam sie so hefftige Liebe zu ihm daß sie ihm durch ihre Unterhändler anzeigen ließ/ wann er sie zum Weibe nehmen wolte/ wäre sie gemeinet ihme die Vestung sammt dem Königlichen Schatze darinn zu übergeben. [unleserliches Material]acanus war des Erbiethens zu frieden/ versprach ihr die Ehe mit einem Eyd/ worauf ihm Romilda die Vestung öfnen ließ/ und sich selbst sammt zwey Söhnen in des Feindes Willen ergab. Cacanus hielt was er versprochen / trauete die Romildam und thät die erste Nacht ihr eheliche Beywohnung. Weil ihm aber/ ungeachtet er ein Barbarischer Herr/ über die Masse mißfiel daß dieses Weib ihres erschlagenen Mannes so bald vergessen/ und umb Geilheit und Unkeuschheit willen ihre arme Kinder und Vaterland dem Feind verrathen hatte / gedachte er sie deshalber mit einen sondern Eyfer und Exempel zu straffen. Er gab sie 12. starcken Soldaten zum besten/ die ihr den Kützel vertrieben/ und als sie durch dieselbe sehr geschwächt worden/ ließ er sie durch den vorder Leib an einen eichenen Pfahl spiessen. Diß hatte Romilda durch ihre Verrätherey verdienet. XIV. König Edward in Engeland ward Anno 1323. well er seinen Grafen und Herrn die Zusage nicht hielt/ und die beyden Spencer Vater und Sohn wiederumb zu sich nach Hoff zog/ und ihnen alle Gewalt in Händen ließ/ von seinem Königreich verjagt/ endlich gefangen gesetzt/ muste seinen Sohn das Königreich abtreten / und weil seine Gemahlin im Gefängniß an ihm schrieb/ und man besorgte er würde endlich loß kommen/ berathschlagten sich die Wächter mit einander ihn zu tödten. Als nun der König einsmahls feinen Leib zu reinigen auf den Secret saß / stieß einer von den Wächtern ihm einen glüenden Spieß s. v. durch den Hintern daß er sterben muste. Polyd. Vergil. lib. 18. hist. Angl. Neumäyer von Aufstand der Untern wieder ihre Obern/ cap. 5. pag 572.XV. Anno 1337. kam ein Hirte/ eine Meile Weges von der Stadt Cadan alle Nachte aus einen Grab herfür gieng in die Dörffer/ erschreckte die Leute und redete mit ihnen/ als wenn er noch lebte/ ermordete auch etliche. Und wenn er einen mit Nahmen nannte/ der starb in acht Tagen. Die Nachbarn schlugen ihm einen Pfahl durch den Leib/ dessen lachte er und sprach: Ihr habt mir einen grossen Dienst gethan/ in dem ihr mir einen Stecken gegeben damit ich mich desto besser der Hunde erwehren kan. Hernach wur- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0368" n="358"/> bekam sie so hefftige Liebe zu ihm daß sie ihm durch ihre Unterhändler anzeigen ließ/ wann er sie zum Weibe nehmen wolte/ wäre sie gemeinet ihme die Vestung sammt dem Königlichen Schatze darinn zu übergeben. <gap reason="illegible"/>acanus war des Erbiethens zu frieden/ versprach ihr die Ehe mit einem Eyd/ worauf ihm Romilda die Vestung öfnen ließ/ und sich selbst sammt zwey Söhnen in des Feindes Willen ergab. Cacanus hielt was er versprochen / trauete die Romildam und thät die erste Nacht ihr eheliche Beywohnung. Weil ihm aber/ ungeachtet er ein Barbarischer Herr/ über die Masse mißfiel daß dieses Weib ihres erschlagenen Mannes so bald vergessen/ und umb Geilheit und Unkeuschheit willen ihre arme Kinder und Vaterland dem Feind verrathen hatte / gedachte er sie deshalber mit einen sondern Eyfer und Exempel zu straffen. Er gab sie 12. starcken Soldaten zum besten/ die ihr den Kützel vertrieben/ und als sie durch dieselbe sehr geschwächt worden/ ließ er sie durch den vorder Leib an einen eichenen Pfahl spiessen. Diß hatte Romilda durch ihre Verrätherey verdienet.</p> <l>P. Warnefr. lib. 4. de reb. gest. Longobard. Aimoin. lib. 4. c. 5.</l> <l>Munster. lib. 2. Cosmograph. c. 17. pag. 240.</l> <p>XIV. König Edward in Engeland ward Anno 1323. well er seinen Grafen und Herrn die Zusage nicht hielt/ und die beyden Spencer Vater und Sohn wiederumb zu sich nach Hoff zog/ und ihnen alle Gewalt in Händen ließ/ von seinem Königreich verjagt/ endlich gefangen gesetzt/ muste seinen Sohn das Königreich abtreten / und weil seine Gemahlin im Gefängniß an ihm schrieb/ und man besorgte er würde endlich loß kommen/ berathschlagten sich die Wächter mit einander ihn zu tödten. Als nun der König einsmahls feinen Leib zu reinigen auf den Secret saß / stieß einer von den Wächtern ihm einen glüenden Spieß s. v. durch den Hintern daß er sterben muste.</p> <l>Polyd. Vergil. lib. 18. hist. Angl.</l> <l>Neumäyer von Aufstand der Untern wieder ihre Obern/ cap. 5. pag 572.</l> <p>XV. Anno 1337. kam ein Hirte/ eine Meile Weges von der Stadt Cadan alle Nachte aus einen Grab herfür gieng in die Dörffer/ erschreckte die Leute und redete mit ihnen/ als wenn er noch lebte/ ermordete auch etliche. Und wenn er einen mit Nahmen nannte/ der starb in acht Tagen. Die Nachbarn schlugen ihm einen Pfahl durch den Leib/ dessen lachte er und sprach: Ihr habt mir einen grossen Dienst gethan/ in dem ihr mir einen Stecken gegeben damit ich mich desto besser der Hunde erwehren kan. Hernach wur- </p> </div> </body> </text> </TEI> [358/0368]
bekam sie so hefftige Liebe zu ihm daß sie ihm durch ihre Unterhändler anzeigen ließ/ wann er sie zum Weibe nehmen wolte/ wäre sie gemeinet ihme die Vestung sammt dem Königlichen Schatze darinn zu übergeben. _ acanus war des Erbiethens zu frieden/ versprach ihr die Ehe mit einem Eyd/ worauf ihm Romilda die Vestung öfnen ließ/ und sich selbst sammt zwey Söhnen in des Feindes Willen ergab. Cacanus hielt was er versprochen / trauete die Romildam und thät die erste Nacht ihr eheliche Beywohnung. Weil ihm aber/ ungeachtet er ein Barbarischer Herr/ über die Masse mißfiel daß dieses Weib ihres erschlagenen Mannes so bald vergessen/ und umb Geilheit und Unkeuschheit willen ihre arme Kinder und Vaterland dem Feind verrathen hatte / gedachte er sie deshalber mit einen sondern Eyfer und Exempel zu straffen. Er gab sie 12. starcken Soldaten zum besten/ die ihr den Kützel vertrieben/ und als sie durch dieselbe sehr geschwächt worden/ ließ er sie durch den vorder Leib an einen eichenen Pfahl spiessen. Diß hatte Romilda durch ihre Verrätherey verdienet.
P. Warnefr. lib. 4. de reb. gest. Longobard. Aimoin. lib. 4. c. 5. Munster. lib. 2. Cosmograph. c. 17. pag. 240. XIV. König Edward in Engeland ward Anno 1323. well er seinen Grafen und Herrn die Zusage nicht hielt/ und die beyden Spencer Vater und Sohn wiederumb zu sich nach Hoff zog/ und ihnen alle Gewalt in Händen ließ/ von seinem Königreich verjagt/ endlich gefangen gesetzt/ muste seinen Sohn das Königreich abtreten / und weil seine Gemahlin im Gefängniß an ihm schrieb/ und man besorgte er würde endlich loß kommen/ berathschlagten sich die Wächter mit einander ihn zu tödten. Als nun der König einsmahls feinen Leib zu reinigen auf den Secret saß / stieß einer von den Wächtern ihm einen glüenden Spieß s. v. durch den Hintern daß er sterben muste.
Polyd. Vergil. lib. 18. hist. Angl. Neumäyer von Aufstand der Untern wieder ihre Obern/ cap. 5. pag 572. XV. Anno 1337. kam ein Hirte/ eine Meile Weges von der Stadt Cadan alle Nachte aus einen Grab herfür gieng in die Dörffer/ erschreckte die Leute und redete mit ihnen/ als wenn er noch lebte/ ermordete auch etliche. Und wenn er einen mit Nahmen nannte/ der starb in acht Tagen. Die Nachbarn schlugen ihm einen Pfahl durch den Leib/ dessen lachte er und sprach: Ihr habt mir einen grossen Dienst gethan/ in dem ihr mir einen Stecken gegeben damit ich mich desto besser der Hunde erwehren kan. Hernach wur-
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/368>, abgerufen am 27.07.2024. |