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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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XXXII. Anno 1550. starben Claude von Lothringen der erste Hertzog von Guise, und zugleich Johannes Cardinal von Lotthringen/ wegen ihnen beygebrachten Giffts.

Gottefrid. pag. 795.

XXXIII. Johannes Dudleus Hertzog zu Northumberland/ hat dem jungen König Eduardo VI. in Engeland den Sandenus L. II. p. 220. und Cardanus in Lib. de Genituris nicht genung zu loben wissen/ Gifft beygebracht/ welches ihn also verzehrete / bis er im 16. Jahr seines Alters dahin starb.

Thuanus lib. 13.

Sleidanus lib. 25. und dessen sonst gewöhnlicher Antagoniste Surius ad A. 1553.

XXXIV. Anonym. L. 2. Annal. Angl. pag. 347. schreibet/ daß gedachtem Eduard einer zum Neuen Jahr eine bundte Blume/ die vergifftet gewesen/ gebracht habe / von derer Geruch der König endlich gestorben. Welches Gracianus de Casib. Viror. Illustr. p. 268. auf gemeldeten Hertzog ziehet. Er ward aber/ wie die Königin Maria die Krone bekam/ mit seinen vier Söhnen gefangen genommen und zu Londen hingerichtet. Dessen Schnur Johanna Graja, welche Dudleus vorher auf Königlichen Stuhl erhoben/ ist der Kopf vor die Füsse geleget worden.

XXXV. Nachdem Albertus Superbus Marggraf zu Meissen und in der Laußnitz seinen Hrn. Vater Otthonem und Bruder Dietericum hefftig verfolget/ auch viel unnöthigen Streit und Händel angefangen/ kam endlich Gottes Strafe über ihn / indem von seinem eignen Diener Hugoldo ihm Gifft bey gebracht wurde/ darüber er anfing in seinem Leibe zu faulen/ und starb davon 1195. nachdem er von allen seinen Ländern war vertrieben worden. Dergleichen Tod auch seine Gemahlin Sophiam hinriß.

Vid. Albini Chronic. t. 20. p. 255. Alte Meißnische Chronica p. 9. Simons Eilenburg Chron. p. 2. §. 15. p. 309.

XXXVI. Gedachter letzter Autor führet p. 312. it. p. 322. weiter an/ wie erwehnter Dietericus von seinem eignen Leib-Medico, dessen Sohn Fridericus aber / indem er nach geendigter Jagt was von Kirschen zu sich genommen/ mit Gifft sey hingerichtet worden/ und kan von dem Letztern sonderlich

Fabricius Origin. Sax. L. 6. p. 587. gelesen werden.

XXXVII. Damit wir auch von neuen Zeiten was mit einmischen/ so sind viele in der Meynung Philippi des II. Königs in Spanien ältester Printz und Successor der Kron der unglückseel. Carl sey mit Gifft getödtet worden. Jedoch wil Famianus Strada im 7. Buch seiner ersten Decas nichts davon

XXXII. Anno 1550. starben Claude von Lothringen der erste Hertzog von Guise, und zugleich Johannes Cardinal von Lotthringen/ wegen ihnen beygebrachten Giffts.

Gottefrid. pag. 795.

XXXIII. Johannes Dudleus Hertzog zu Northumberland/ hat dem jungen König Eduardo VI. in Engeland den Sandenus L. II. p. 220. und Cardanus in Lib. de Genituris nicht genung zu loben wissen/ Gifft beygebracht/ welches ihn also verzehrete / bis er im 16. Jahr seines Alters dahin starb.

Thuanus lib. 13.

Sleidanus lib. 25. und dessen sonst gewöhnlicher Antagoniste Surius ad A. 1553.

XXXIV. Anonym. L. 2. Annal. Angl. pag. 347. schreibet/ daß gedachtem Eduard einer zum Neuen Jahr eine bundte Blume/ die vergifftet gewesen/ gebracht habe / von derer Geruch der König endlich gestorben. Welches Gracianus de Casib. Viror. Illustr. p. 268. auf gemeldeten Hertzog ziehet. Er ward aber/ wie die Königin Maria die Krone bekam/ mit seinen vier Söhnen gefangen genommen und zu Londen hingerichtet. Dessen Schnur Johanna Graja, welche Dudleus vorher auf Königlichen Stuhl erhoben/ ist der Kopf vor die Füsse geleget worden.

XXXV. Nachdem Albertus Superbus Marggraf zu Meissen und in der Laußnitz seinen Hrn. Vater Otthonem und Bruder Dietericum hefftig verfolget/ auch viel unnöthigen Streit und Händel angefangen/ kam endlich Gottes Strafe über ihn / indem von seinem eignen Diener Hugoldo ihm Gifft bey gebracht wurde/ darüber er anfing in seinem Leibe zu faulen/ und starb davon 1195. nachdem er von allen seinen Ländern war vertrieben worden. Dergleichen Tod auch seine Gemahlin Sophiam hinriß.

Vid. Albini Chronic. t. 20. p. 255. Alte Meißnische Chronica p. 9. Simons Eilenburg Chron. p. 2. §. 15. p. 309.

XXXVI. Gedachter letzter Autor führet p. 312. it. p. 322. weiter an/ wie erwehnter Dietericus von seinem eignen Leib-Medico, dessen Sohn Fridericus aber / indem er nach geendigter Jagt was von Kirschen zu sich genommen/ mit Gifft sey hingerichtet worden/ und kan von dem Letztern sonderlich

Fabricius Origin. Sax. L. 6. p. 587. gelesen werden.

XXXVII. Damit wir auch von neuen Zeiten was mit einmischen/ so sind viele in der Meynung Philippi des II. Königs in Spanien ältester Printz und Successor der Kron der unglückseel. Carl sey mit Gifft getödtet worden. Jedoch wil Famianus Strada im 7. Buch seiner ersten Decas nichts davon

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        <p>XXXII. Anno 1550. starben Claude von Lothringen der erste Hertzog von Guise, und                      zugleich Johannes Cardinal von Lotthringen/ wegen ihnen beygebrachten                      Giffts.</p>
        <p>Gottefrid. pag. 795.</p>
        <p>XXXIII. Johannes Dudleus Hertzog zu Northumberland/ hat dem jungen König Eduardo                      VI. in Engeland den Sandenus L. II. p. 220. und Cardanus in Lib. de Genituris                      nicht genung zu loben wissen/ Gifft beygebracht/ welches ihn also verzehrete /                      bis er im 16. Jahr seines Alters dahin starb.</p>
        <p>Thuanus lib. 13.</p>
        <p>Sleidanus lib. 25. und dessen sonst gewöhnlicher Antagoniste Surius ad A.                      1553.</p>
        <p>XXXIV. Anonym. L. 2. Annal. Angl. pag. 347. schreibet/ daß gedachtem Eduard                      einer zum Neuen Jahr eine bundte Blume/ die vergifftet gewesen/ gebracht habe                     / von derer Geruch der König endlich gestorben. Welches Gracianus de Casib.                      Viror. Illustr. p. 268. auf gemeldeten Hertzog ziehet. Er ward aber/ wie die                      Königin Maria die Krone bekam/ mit seinen vier Söhnen gefangen genommen und zu                      Londen hingerichtet. Dessen Schnur Johanna Graja, welche Dudleus vorher auf                      Königlichen Stuhl erhoben/ ist der Kopf vor die Füsse geleget worden.</p>
        <p>XXXV. Nachdem Albertus Superbus Marggraf zu Meissen und in der Laußnitz seinen                      Hrn. Vater Otthonem und Bruder Dietericum hefftig verfolget/ auch viel                      unnöthigen Streit und Händel angefangen/ kam endlich Gottes Strafe über ihn /                      indem von seinem eignen Diener Hugoldo ihm Gifft bey gebracht wurde/ darüber er                      anfing in seinem Leibe zu faulen/ und starb davon 1195. nachdem er von allen                      seinen Ländern war vertrieben worden. Dergleichen Tod auch seine Gemahlin                      Sophiam hinriß.</p>
        <l>Vid. Albini Chronic. t. 20. p. 255.</l>
        <l>Alte Meißnische Chronica p. 9.</l>
        <l>Simons Eilenburg Chron. p. 2. §. 15. p. 309.</l>
        <p>XXXVI. Gedachter letzter Autor führet p. 312. it. p. 322. weiter an/ wie                      erwehnter Dietericus von seinem eignen Leib-Medico, dessen Sohn Fridericus aber                     / indem er nach geendigter Jagt was von Kirschen zu sich genommen/ mit Gifft                      sey hingerichtet worden/ und kan von dem Letztern sonderlich</p>
        <p>Fabricius Origin. Sax. L. 6. p. 587. gelesen werden.</p>
        <p>XXXVII. Damit wir auch von neuen Zeiten was mit einmischen/ so sind viele in der                      Meynung Philippi des II. Königs in Spanien ältester Printz und Successor der                      Kron der unglückseel. Carl sey mit Gifft getödtet worden. Jedoch wil Famianus                      Strada im 7. Buch seiner ersten Decas nichts davon
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[440/0450] XXXII. Anno 1550. starben Claude von Lothringen der erste Hertzog von Guise, und zugleich Johannes Cardinal von Lotthringen/ wegen ihnen beygebrachten Giffts. Gottefrid. pag. 795. XXXIII. Johannes Dudleus Hertzog zu Northumberland/ hat dem jungen König Eduardo VI. in Engeland den Sandenus L. II. p. 220. und Cardanus in Lib. de Genituris nicht genung zu loben wissen/ Gifft beygebracht/ welches ihn also verzehrete / bis er im 16. Jahr seines Alters dahin starb. Thuanus lib. 13. Sleidanus lib. 25. und dessen sonst gewöhnlicher Antagoniste Surius ad A. 1553. XXXIV. Anonym. L. 2. Annal. Angl. pag. 347. schreibet/ daß gedachtem Eduard einer zum Neuen Jahr eine bundte Blume/ die vergifftet gewesen/ gebracht habe / von derer Geruch der König endlich gestorben. Welches Gracianus de Casib. Viror. Illustr. p. 268. auf gemeldeten Hertzog ziehet. Er ward aber/ wie die Königin Maria die Krone bekam/ mit seinen vier Söhnen gefangen genommen und zu Londen hingerichtet. Dessen Schnur Johanna Graja, welche Dudleus vorher auf Königlichen Stuhl erhoben/ ist der Kopf vor die Füsse geleget worden. XXXV. Nachdem Albertus Superbus Marggraf zu Meissen und in der Laußnitz seinen Hrn. Vater Otthonem und Bruder Dietericum hefftig verfolget/ auch viel unnöthigen Streit und Händel angefangen/ kam endlich Gottes Strafe über ihn / indem von seinem eignen Diener Hugoldo ihm Gifft bey gebracht wurde/ darüber er anfing in seinem Leibe zu faulen/ und starb davon 1195. nachdem er von allen seinen Ländern war vertrieben worden. Dergleichen Tod auch seine Gemahlin Sophiam hinriß. Vid. Albini Chronic. t. 20. p. 255. Alte Meißnische Chronica p. 9. Simons Eilenburg Chron. p. 2. §. 15. p. 309. XXXVI. Gedachter letzter Autor führet p. 312. it. p. 322. weiter an/ wie erwehnter Dietericus von seinem eignen Leib-Medico, dessen Sohn Fridericus aber / indem er nach geendigter Jagt was von Kirschen zu sich genommen/ mit Gifft sey hingerichtet worden/ und kan von dem Letztern sonderlich Fabricius Origin. Sax. L. 6. p. 587. gelesen werden. XXXVII. Damit wir auch von neuen Zeiten was mit einmischen/ so sind viele in der Meynung Philippi des II. Königs in Spanien ältester Printz und Successor der Kron der unglückseel. Carl sey mit Gifft getödtet worden. Jedoch wil Famianus Strada im 7. Buch seiner ersten Decas nichts davon

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/450>, abgerufen am 16.06.2024.