Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.ren unbeschädiget blieben/ endlich aber doch mit dem Schwerd gerichtet worden/ bezeugen. XII. Sonderlich aber ist notabel, was Anton. Gallonius de Cruciat. Martyr. pag. 440. & 441. von dem heiligen Martyrer Benigno anführet/ ad hunc medum: p. p. his verbis eommotus iniqvissimus Imperator in carcorem cum includi praecepit. & grande saxum, idemqve perforatum adduci, atqve illi, pedes ejus plumbo liqvefacto inseri, & in digitos manuum ejus calentes subulas in longum defigi, atqve per sex dies nullum ei cibum, nec potum praeberi: Porro etiam includi cum eo duodecim Canes Saevissimos, fame & Siti affectos, ut ab illis discerperetur: Carcerem qvoqve custodiri a militibus. Itaqve subulas acutissimas in manus ejus infixerunt & in lapide plumbo liqvefacto vel remisso, pedes ejus incluserunt, canesqve ferocissimos cum illo in carcere &c. Et paulo post: O miram Dei virtutem! O paternum Jesu Christi amorem in suos! Angelo ei auxilium praebente, Canes mansuefacti sunt, ita ut ne pilum capitis, nec fimbriam vestimenti attingerent, &c. XIII. Und gehöret gleichsals hieher das Exempel Daniels in der Löwen-Grube/ Dan. c. 6. per tot massen der König Darius eben darum Lowen in der Gruben enthalten lassen/ damit die/ so seine Götzen nicht ehren und anbeten würden / denenselben vorgeworffen werden solten. Petr. Greg. Tholosan. lib. 31. System. Jur. Univ. c. 20. XIV. Ein leibeigener Knecht Androdus war von seinen Herrn den Land-Voigt in der Barbarey so übel gehalten worden/ daß er hat entlauffen müssen. Da er sich nun in den wüsten Sandfeldern ohne einige Hülffe und Trost befunden/ kroch er in eine Höle unter der Erden/ ohnwissend/ was es vor ein Loch wäre. Nicht lange hernach kam ein grosser und erschrecklicher Löwe (deren das Land Africa viel hat) in diese Höle/ und fand den armen Androdum drin/ dem er doch nichts begehrete zu thun/ sondern ihm allein seinen Fuß zeigte/ der von einen Dorn / darinn der Löwe getreten hatte/ aufgeschwollen und voller Eiter war. Androdus zohe dem Thier dem Dorn heraus/ säuberte und verband ihm den Schaden/ so gut er konte/ derowegen ihm der Löwe so danck bar war/ daß er ihm biß ins dritte Jahr in dieser Hölen ernehrete/ und von dem Raub allezeit das beste Theil demselben heim brachte. Endlich ist Androdus dieses wilden Lebens müde/ heraus gegangen/ und nach bekannter Warheit zu seinem Herrn gen Rem ge- ren unbeschädiget blieben/ endlich aber doch mit dem Schwerd gerichtet worden/ bezeugen. XII. Sonderlich aber ist notabel, was Anton. Gallonius de Cruciat. Martyr. pag. 440. & 441. von dem heiligen Martyrer Benigno anführet/ ad hunc medum: p. p. his verbis eommotus iniqvissimus Imperator in carcorem cum includi praecepit. & grande saxum, idemqve perforatum adduci, atqve illi, pedes ejus plumbo liqvefacto inseri, & in digitos manuum ejus calentes subulas in longum defigi, atqve per sex dies nullum ei cibum, nec potum praeberi: Porro etiam includi cum eo duodecim Canes Saevissimos, fame & Siti affectos, ut ab illis discerperetur: Carcerem qvoqve custodiri à militibus. Itaqve subulas acutissimas in manus ejus infixerunt & in lapide plumbo liqvefacto vel remisso, pedes ejus incluserunt, canesqve ferocissimos cum illo in carcere &c. Et paulo post: O miram Dei virtutem! O paternum Jesu Christi amorem in suos! Angelo ei auxilium praebente, Canes mansuefacti sunt, ita ut ne pilum capitis, nec fimbriam vestimenti attingerent, &c. XIII. Und gehöret gleichsals hieher das Exempel Daniels in der Löwen-Grube/ Dan. c. 6. per tot massen der König Darius eben darum Lowen in der Gruben enthalten lassen/ damit die/ so seine Götzen nicht ehren und anbeten würden / denenselben vorgeworffen werden solten. Petr. Greg. Tholosan. lib. 31. System. Jur. Univ. c. 20. XIV. Ein leibeigener Knecht Androdus war von seinen Herrn den Land-Voigt in der Barbarey so übel gehalten worden/ daß er hat entlauffen müssen. Da er sich nun in den wüsten Sandfeldern ohne einige Hülffe und Trost befunden/ kroch er in eine Höle unter der Erden/ ohnwissend/ was es vor ein Loch wäre. Nicht lange hernach kam ein grosser und erschrecklicher Löwe (deren das Land Africa viel hat) in diese Höle/ und fand den armen Androdum drin/ dem er doch nichts begehrete zu thun/ sondern ihm allein seinen Fuß zeigte/ der von einen Dorn / darinn der Löwe getreten hatte/ aufgeschwollen und voller Eiter war. Androdus zohe dem Thier dem Dorn heraus/ säuberte und verband ihm den Schaden/ so gut er konte/ derowegen ihm der Löwe so danck bar war/ daß er ihm biß ins dritte Jahr in dieser Hölen ernehrete/ und von dem Raub allezeit das beste Theil demselben heim brachte. Endlich ist Androdus dieses wilden Lebens müde/ heraus gegangen/ und nach bekannter Warheit zu seinem Herrn gen Rem ge- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0474" n="464"/> ren unbeschädiget blieben/ endlich aber doch mit dem Schwerd gerichtet worden/ bezeugen.</p> <l>Korthold d. tr. Sect. 10. §. 8. pag. 411. & 412.</l> <l>Andr. Hondorf in Calendar. Hist. pag. 4. 13. 28. 37. 44. 59. 72.</l> <p>XII. Sonderlich aber ist notabel, was Anton. Gallonius de Cruciat. Martyr. pag. 440. & 441. von dem heiligen Martyrer Benigno anführet/ ad hunc medum: p. p. his verbis eommotus iniqvissimus Imperator in carcorem cum includi praecepit. & grande saxum, idemqve perforatum adduci, atqve illi, pedes ejus plumbo liqvefacto inseri, & in digitos manuum ejus calentes subulas in longum defigi, atqve per sex dies nullum ei cibum, nec potum praeberi: Porro etiam includi cum eo duodecim Canes Saevissimos, fame & Siti affectos, ut ab illis discerperetur: Carcerem qvoqve custodiri à militibus. Itaqve subulas acutissimas in manus ejus infixerunt & in lapide plumbo liqvefacto vel remisso, pedes ejus incluserunt, canesqve ferocissimos cum illo in carcere &c. Et paulo post: O miram Dei virtutem! O paternum Jesu Christi amorem in suos! Angelo ei auxilium praebente, Canes mansuefacti sunt, ita ut ne pilum capitis, nec fimbriam vestimenti attingerent, &c.</p> <p>XIII. Und gehöret gleichsals hieher das Exempel Daniels in der Löwen-Grube/ Dan. c. 6. per tot massen der König Darius eben darum Lowen in der Gruben enthalten lassen/ damit die/ so seine Götzen nicht ehren und anbeten würden / denenselben vorgeworffen werden solten.</p> <p>Petr. Greg. Tholosan. lib. 31. System. Jur. Univ. c. 20.</p> <p>XIV. Ein leibeigener Knecht Androdus war von seinen Herrn den Land-Voigt in der Barbarey so übel gehalten worden/ daß er hat entlauffen müssen. Da er sich nun in den wüsten Sandfeldern ohne einige Hülffe und Trost befunden/ kroch er in eine Höle unter der Erden/ ohnwissend/ was es vor ein Loch wäre. Nicht lange hernach kam ein grosser und erschrecklicher Löwe (deren das Land Africa viel hat) in diese Höle/ und fand den armen Androdum drin/ dem er doch nichts begehrete zu thun/ sondern ihm allein seinen Fuß zeigte/ der von einen Dorn / darinn der Löwe getreten hatte/ aufgeschwollen und voller Eiter war. Androdus zohe dem Thier dem Dorn heraus/ säuberte und verband ihm den Schaden/ so gut er konte/ derowegen ihm der Löwe so danck bar war/ daß er ihm biß ins dritte Jahr in dieser Hölen ernehrete/ und von dem Raub allezeit das beste Theil demselben heim brachte. Endlich ist Androdus dieses wilden Lebens müde/ heraus gegangen/ und nach bekannter Warheit zu seinem Herrn gen Rem ge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [464/0474]
ren unbeschädiget blieben/ endlich aber doch mit dem Schwerd gerichtet worden/ bezeugen.
Korthold d. tr. Sect. 10. §. 8. pag. 411. & 412. Andr. Hondorf in Calendar. Hist. pag. 4. 13. 28. 37. 44. 59. 72. XII. Sonderlich aber ist notabel, was Anton. Gallonius de Cruciat. Martyr. pag. 440. & 441. von dem heiligen Martyrer Benigno anführet/ ad hunc medum: p. p. his verbis eommotus iniqvissimus Imperator in carcorem cum includi praecepit. & grande saxum, idemqve perforatum adduci, atqve illi, pedes ejus plumbo liqvefacto inseri, & in digitos manuum ejus calentes subulas in longum defigi, atqve per sex dies nullum ei cibum, nec potum praeberi: Porro etiam includi cum eo duodecim Canes Saevissimos, fame & Siti affectos, ut ab illis discerperetur: Carcerem qvoqve custodiri à militibus. Itaqve subulas acutissimas in manus ejus infixerunt & in lapide plumbo liqvefacto vel remisso, pedes ejus incluserunt, canesqve ferocissimos cum illo in carcere &c. Et paulo post: O miram Dei virtutem! O paternum Jesu Christi amorem in suos! Angelo ei auxilium praebente, Canes mansuefacti sunt, ita ut ne pilum capitis, nec fimbriam vestimenti attingerent, &c.
XIII. Und gehöret gleichsals hieher das Exempel Daniels in der Löwen-Grube/ Dan. c. 6. per tot massen der König Darius eben darum Lowen in der Gruben enthalten lassen/ damit die/ so seine Götzen nicht ehren und anbeten würden / denenselben vorgeworffen werden solten.
Petr. Greg. Tholosan. lib. 31. System. Jur. Univ. c. 20.
XIV. Ein leibeigener Knecht Androdus war von seinen Herrn den Land-Voigt in der Barbarey so übel gehalten worden/ daß er hat entlauffen müssen. Da er sich nun in den wüsten Sandfeldern ohne einige Hülffe und Trost befunden/ kroch er in eine Höle unter der Erden/ ohnwissend/ was es vor ein Loch wäre. Nicht lange hernach kam ein grosser und erschrecklicher Löwe (deren das Land Africa viel hat) in diese Höle/ und fand den armen Androdum drin/ dem er doch nichts begehrete zu thun/ sondern ihm allein seinen Fuß zeigte/ der von einen Dorn / darinn der Löwe getreten hatte/ aufgeschwollen und voller Eiter war. Androdus zohe dem Thier dem Dorn heraus/ säuberte und verband ihm den Schaden/ so gut er konte/ derowegen ihm der Löwe so danck bar war/ daß er ihm biß ins dritte Jahr in dieser Hölen ernehrete/ und von dem Raub allezeit das beste Theil demselben heim brachte. Endlich ist Androdus dieses wilden Lebens müde/ heraus gegangen/ und nach bekannter Warheit zu seinem Herrn gen Rem ge-
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