Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite

to in tergum, aut in humeros feritur, loqvente in haec verba Principe: Soyez Chevalier au nom de Dieu! cui olim DIVI GEORGII adjiciebant. Et priusqvam se attollit, Avancez atqve iste cingendi usus jam obtinet.

vid. Christoph. Besold. Thes. pract. voc. Ritter.

LVII. Alia Solennitate in creandis Johannitici Ordinis Eqvitibus utuntur, uti Sonneburgi licet observare: juramento enim praestito, creandus Eqves pallio Ordinis a Magistro decoratur.

Hoc facto ad Altare a Commendatoribus deducitur, ubi in genua solus procidit.

Accedit postmodum Magister, gladioqve Ordinis evaginato, terna vice creandi Eqvitis dorsum ferit: Cuilibet ictui haec addens verba: Besser Ritter als Knecht! Dein de surgit Eqves, & a Magistro Crux Ordinis ipsi appenditur, & sic Commendatores eodem ordine ac ritu, qvo ad altare deduxerunt, eundem reducut.

LVIII. Qvod si ipse Magister Ordinis creandus sit, eaedem Ceremoniae adhibentur, mutatis saltem verbis Besser Meister als Knecht!

Conf. Oldenburger. ad Instrument. pacis part. 1. Dissert. 20. num. 13. in fin.

LIX. Die Sieges-Fürsten haben bey den Alten/ zum Zeichen ihrer Victori ein blutig Schwerd gebraucht mit ümgeschrenckten Palmen Zweigen nebst einer güldenen Kron.

D. Job. Gerhard. Domin. Palmar.

LX. Der Heidnische Redner Demosthenes zu Athen hatte eine schlimme Gewonheit an sich daß er in seinem peroriren immer die Achseln einzog und wieder empor hub / welches übel stund. Damit er nun von solchen Gebrechen möchte abstehen/ pflegte er seine Meditationes, die öffentlich halten wolte/ privatim gantz allein erst herzu sagen/ hieng er ein blosses Schwerd auff/ und stalte sich gebückt mit der Schulter drunter: damit wenn er sie ja in die höhe würffe/ sich drein stäche. Durch solche Furcht brachte er es allmählich dahin daß er redete wie andere sittsame Declamanten.

Dan. Bartoli Cons. 6. M. Stieffler in Geistlichen Historien Schatz c. 13. p. 912.

LXI. Als Anno Mundi 3563. die Galli die Stadt Rom eroberten/ und die so ins Capitolium gewichen zum Accord gezwungen worden/ nemlich daß die Römer denen Galliern/ damit sie abziehen möchten 1000. Pfund Gold zu 12. Untzen gerechnet / geben solten. Begab es sich daß die Gallier bey dem Zuwiegen allerhand Vortheil gebrauchten. Als nun Sulphitius, so wegen

to in tergum, aut in humeros feritur, loqvente in haec verba Principe: Soyez Chevalier au nom de Dieu! cui olim DIVI GEORGII adjiciebant. Et priusqvam se attollit, Avancez atqve iste cingendi usus jam obtinet.

vid. Christoph. Besold. Thes. pract. voc. Ritter.

LVII. Alia Solennitate in creandis Johannitici Ordinis Eqvitibus utuntur, uti Sonneburgi licet observare: juramento enim praestito, creandus Eqves pallio Ordinis à Magistro decoratur.

Hoc facto ad Altare à Commendatoribus deducitur, ubi in genua solus procidit.

Accedit postmodum Magister, gladioqve Ordinis evaginato, terna vice creandi Eqvitis dorsum ferit: Cuilibet ictui haec addens verba: Besser Ritter als Knecht! Dein de surgit Eqves, & à Magistro Crux Ordinis ipsi appenditur, & sic Commendatores eodem ordine ac ritu, qvo ad altare deduxerunt, eundem reducut.

LVIII. Qvod si ipse Magister Ordinis creandus sit, eaedem Ceremoniae adhibentur, mutatis saltem verbis Besser Meister als Knecht!

Conf. Oldenburger. ad Instrument. pacis part. 1. Dissert. 20. num. 13. in fin.

LIX. Die Sieges-Fürsten haben bey den Alten/ zum Zeichen ihrer Victori ein blutig Schwerd gebraucht mit ümgeschrenckten Palmen Zweigen nebst einer güldenen Kron.

D. Job. Gerhard. Domin. Palmar.

LX. Der Heidnische Redner Demosthenes zu Athen hatte eine schlimme Gewonheit an sich daß er in seinem peroriren immer die Achseln einzog und wieder empor hub / welches übel stund. Damit er nun von solchen Gebrechen möchte abstehen/ pflegte er seine Meditationes, die öffentlich halten wolte/ privatim gantz allein erst herzu sagen/ hieng er ein blosses Schwerd auff/ und stalte sich gebückt mit der Schulter drunter: damit wenn er sie ja in die höhe würffe/ sich drein stäche. Durch solche Furcht brachte er es allmählich dahin daß er redete wie andere sittsame Declamanten.

Dan. Bartoli Cons. 6. M. Stieffler in Geistlichen Historien Schatz c. 13. p. 912.

LXI. Als Anno Mundi 3563. die Galli die Stadt Rom eroberten/ und die so ins Capitolium gewichen zum Accord gezwungen worden/ nemlich daß die Römer denen Galliern/ damit sie abziehen möchten 1000. Pfund Gold zu 12. Untzen gerechnet / geben solten. Begab es sich daß die Gallier bey dem Zuwiegen allerhand Vortheil gebrauchten. Als nun Sulphitius, so wegen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0054" n="44"/>
to in tergum, aut in humeros feritur,                      loqvente in haec verba Principe: Soyez Chevalier au nom de Dieu! cui olim DIVI                      GEORGII adjiciebant. Et priusqvam se attollit, Avancez atqve iste cingendi usus                      jam obtinet.</p>
        <p>vid. Christoph. Besold. Thes. pract. voc. Ritter.</p>
        <p>LVII. Alia Solennitate in creandis Johannitici Ordinis Eqvitibus utuntur, uti                      Sonneburgi licet observare: juramento enim praestito, creandus Eqves pallio                      Ordinis à Magistro decoratur.</p>
        <p>Hoc facto ad Altare à Commendatoribus deducitur, ubi in genua solus procidit.</p>
        <p>Accedit postmodum Magister, gladioqve Ordinis evaginato, terna vice creandi                      Eqvitis dorsum ferit: Cuilibet ictui haec addens verba: Besser Ritter als                      Knecht! Dein de surgit Eqves, &amp; à Magistro Crux Ordinis ipsi appenditur,                      &amp; sic Commendatores eodem ordine ac ritu, qvo ad altare deduxerunt, eundem                      reducut.</p>
        <p>LVIII. Qvod si ipse Magister Ordinis creandus sit, eaedem Ceremoniae adhibentur,                      mutatis saltem verbis Besser Meister als Knecht!</p>
        <p>Conf. Oldenburger. ad Instrument. pacis part. 1. Dissert. 20. num. 13. in                      fin.</p>
        <p>LIX. Die Sieges-Fürsten haben bey den Alten/ zum Zeichen ihrer Victori ein                      blutig Schwerd gebraucht mit ümgeschrenckten Palmen Zweigen nebst einer güldenen                      Kron.</p>
        <p>D. Job. Gerhard. Domin. Palmar.</p>
        <p>LX. Der Heidnische Redner Demosthenes zu Athen hatte eine schlimme Gewonheit an                      sich daß er in seinem peroriren immer die Achseln einzog und wieder empor hub /                      welches übel stund. Damit er nun von solchen Gebrechen möchte abstehen/ pflegte                      er seine Meditationes, die öffentlich halten wolte/ privatim gantz allein erst                      herzu sagen/ hieng er ein blosses Schwerd auff/ und stalte sich gebückt mit                      der Schulter drunter: damit wenn er sie ja in die höhe würffe/ sich drein                      stäche. Durch solche Furcht brachte er es allmählich dahin daß er redete wie                      andere sittsame Declamanten.</p>
        <l>Dan. Bartoli Cons. 6.</l>
        <l>M. Stieffler in Geistlichen Historien Schatz c. 13. p. 912.</l>
        <p>LXI. Als Anno Mundi 3563. die Galli die Stadt Rom eroberten/ und die so ins                      Capitolium gewichen zum Accord gezwungen worden/ nemlich daß die Römer denen                      Galliern/ damit sie abziehen möchten 1000. Pfund Gold zu 12. Untzen gerechnet /                      geben solten. Begab es sich daß die Gallier bey dem Zuwiegen allerhand Vortheil                      gebrauchten. Als nun Sulphitius, so wegen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[44/0054] to in tergum, aut in humeros feritur, loqvente in haec verba Principe: Soyez Chevalier au nom de Dieu! cui olim DIVI GEORGII adjiciebant. Et priusqvam se attollit, Avancez atqve iste cingendi usus jam obtinet. vid. Christoph. Besold. Thes. pract. voc. Ritter. LVII. Alia Solennitate in creandis Johannitici Ordinis Eqvitibus utuntur, uti Sonneburgi licet observare: juramento enim praestito, creandus Eqves pallio Ordinis à Magistro decoratur. Hoc facto ad Altare à Commendatoribus deducitur, ubi in genua solus procidit. Accedit postmodum Magister, gladioqve Ordinis evaginato, terna vice creandi Eqvitis dorsum ferit: Cuilibet ictui haec addens verba: Besser Ritter als Knecht! Dein de surgit Eqves, & à Magistro Crux Ordinis ipsi appenditur, & sic Commendatores eodem ordine ac ritu, qvo ad altare deduxerunt, eundem reducut. LVIII. Qvod si ipse Magister Ordinis creandus sit, eaedem Ceremoniae adhibentur, mutatis saltem verbis Besser Meister als Knecht! Conf. Oldenburger. ad Instrument. pacis part. 1. Dissert. 20. num. 13. in fin. LIX. Die Sieges-Fürsten haben bey den Alten/ zum Zeichen ihrer Victori ein blutig Schwerd gebraucht mit ümgeschrenckten Palmen Zweigen nebst einer güldenen Kron. D. Job. Gerhard. Domin. Palmar. LX. Der Heidnische Redner Demosthenes zu Athen hatte eine schlimme Gewonheit an sich daß er in seinem peroriren immer die Achseln einzog und wieder empor hub / welches übel stund. Damit er nun von solchen Gebrechen möchte abstehen/ pflegte er seine Meditationes, die öffentlich halten wolte/ privatim gantz allein erst herzu sagen/ hieng er ein blosses Schwerd auff/ und stalte sich gebückt mit der Schulter drunter: damit wenn er sie ja in die höhe würffe/ sich drein stäche. Durch solche Furcht brachte er es allmählich dahin daß er redete wie andere sittsame Declamanten. Dan. Bartoli Cons. 6. M. Stieffler in Geistlichen Historien Schatz c. 13. p. 912. LXI. Als Anno Mundi 3563. die Galli die Stadt Rom eroberten/ und die so ins Capitolium gewichen zum Accord gezwungen worden/ nemlich daß die Römer denen Galliern/ damit sie abziehen möchten 1000. Pfund Gold zu 12. Untzen gerechnet / geben solten. Begab es sich daß die Gallier bey dem Zuwiegen allerhand Vortheil gebrauchten. Als nun Sulphitius, so wegen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/54
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/54>, abgerufen am 04.12.2024.