Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite

von participiret, auch hernach das falsche Geld ausgeben/ und unter die Leute bringen.

Idem Carpzov. n. 66. &. seqq. in specie n. 69. & 70. alwo er 2. Praejudicia dißfals anführet.

CLXVIII. Doch wird diese Regul limitiret, in dem/ wenn der Thäter auswärtiger Könige/ als Frantzösische/ Englische/ Holländische und dergleichen Müntze / so nicht Stände des Reichs sind/ verfälschte/ da er zwar mit den Feuer verschonet/ aber ihm doch der Kopf mit dem Schwerd abgeschlagen wird.

Carpzov. d. q. 42. n. 71. & seqq. usqve 81.

CLXIX. Imgleichen wenn einer die Müntze nur tingirte oder zeichnete/ so daß er silberne oder kupfferne Müntze übergüldete und vor Gold ausgebe: Denn ob er wol auch ein falsum monetae ratione materiae begehet/ juxta L. qvicunqve 8. ff. ad Leg. Cornel. de fals. Bocer. de jure monet. c. 4. n. 8. & c. 5. n. 25. so ändert er doch das Metal nicht/ drum er auch nur mit der Poena falsi, als Ausstäupen oder Landesverweisung beleget wird.

Mynsinger in §. item ad supra dictam Leg. Cornel de. fals. n. 1. Instit de publ. jud.

CLXX. Drum auch der Churfl. Sächs. Schöppenstuhl zu Leipzig An. 1629. M. Majo drey Jungen/ so Rechenpfennige vergüldet und vor Rheinische Gold-Gülden ausgegeben/ zuerkannt/ daß sie im Gefängniß mit Ruthen gehauen und des Landes ewig verwiesen werden solten.

Carpzov. d. l. n 83 & 84.

Wie auch/ wenn Umstände sich darbey ereigneten/ daß es der Thäter nicht eben aus allzu frevelhafften oder betrieglichen Gemüthe/ sondern aus Einfalt/ oder Unbedachtsamkeit die falsche Müntze gemacht und ausgegeben hätte/ oder wie die Worte in der peinlichen Hals Gerichts-Ordnung art. CXI. lauten/ nicht gefährlich und boßhafftiglich/ dem Nehesten zum Nachtheil es gethan/ da denn die Straffe des Feuers gemeiniglich in das Schwerd verwandelt wird.

CLXXI. Verum hoc ipsum eatenus procedit, si justa qvaedam causa mitigationis pro reo militet. Etsi enim alias qvaelibet causa, etiam injusta & bestialis delinqventem a dolo & malitia excusare qveat. L. igitur 12. §. & generaliter 3. ff. de liber. caus.

L. inter omnes 47. §. recte dictum est 7. ff. de furt.

CLXXII. Attamen in gravioribus & atrocioribus delictis, qvale absqve dubio falsum monetae est, simplicitas non tam facile praesumenda, nisi ex cer-

von participiret, auch hernach das falsche Geld ausgeben/ und unter die Leute bringen.

Idem Carpzov. n. 66. &. seqq. in specie n. 69. & 70. alwo er 2. Praejudicia dißfals anführet.

CLXVIII. Doch wird diese Regul limitiret, in dem/ wenn der Thäter auswärtiger Könige/ als Frantzösische/ Englische/ Holländische und dergleichen Müntze / so nicht Stände des Reichs sind/ verfälschte/ da er zwar mit den Feuer verschonet/ aber ihm doch der Kopf mit dem Schwerd abgeschlagen wird.

Carpzov. d. q. 42. n. 71. & seqq. usqve 81.

CLXIX. Imgleichen wenn einer die Müntze nur tingirte oder zeichnete/ so daß er silberne oder kupfferne Müntze übergüldete und vor Gold ausgebe: Denn ob er wol auch ein falsum monetae ratione materiae begehet/ juxta L. qvicunqve 8. ff. ad Leg. Cornel. de fals. Bocer. de jure monet. c. 4. n. 8. & c. 5. n. 25. so ändert er doch das Metal nicht/ drum er auch nur mit der Poena falsi, als Ausstäupen oder Landesverweisung beleget wird.

Mynsinger in §. item ad supra dictam Leg. Cornel de. fals. n. 1. Instit de publ. jud.

CLXX. Drum auch der Churfl. Sächs. Schöppenstuhl zu Leipzig An. 1629. M. Majo drey Jungen/ so Rechenpfennige vergüldet und vor Rheinische Gold-Gülden ausgegeben/ zuerkannt/ daß sie im Gefängniß mit Ruthen gehauen und des Landes ewig verwiesen werden solten.

Carpzov. d. l. n 83 & 84.

Wie auch/ wenn Umstände sich darbey ereigneten/ daß es der Thäter nicht eben aus allzu frevelhafften oder betrieglichen Gemüthe/ sondern aus Einfalt/ oder Unbedachtsamkeit die falsche Müntze gemacht und ausgegeben hätte/ oder wie die Worte in der peinlichen Hals Gerichts-Ordnung art. CXI. lauten/ nicht gefährlich und boßhafftiglich/ dem Nehesten zum Nachtheil es gethan/ da denn die Straffe des Feuers gemeiniglich in das Schwerd verwandelt wird.

CLXXI. Verum hoc ipsum eatenus procedit, si justa qvaedam causa mitigationis pro reo militet. Etsi enim aliàs qvaelibet causa, etiam injusta & bestialis delinqventem à dolo & malitia excusare qveat. L. igitur 12. §. & generaliter 3. ff. de liber. caus.

L. inter omnes 47. §. rectè dictum est 7. ff. de furt.

CLXXII. Attamen in gravioribus & atrocioribus delictis, qvale absqve dubio falsum monetae est, simplicitas non tam facilè praesumenda, nisi ex cer-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0572" n="562"/>
von participiret, auch hernach das                      falsche Geld ausgeben/ und unter die Leute bringen.</p>
        <p>Idem Carpzov. n. 66. &amp;. seqq. in specie n. 69. &amp; 70. alwo er 2.                      Praejudicia dißfals anführet.</p>
        <p>CLXVIII. Doch wird diese Regul limitiret, in dem/ wenn der Thäter auswärtiger                      Könige/ als Frantzösische/ Englische/ Holländische und dergleichen Müntze /                      so nicht Stände des Reichs sind/ verfälschte/ da er zwar mit den Feuer                      verschonet/ aber ihm doch der Kopf mit dem Schwerd abgeschlagen wird.</p>
        <p>Carpzov. d. q. 42. n. 71. &amp; seqq. usqve 81.</p>
        <p>CLXIX. Imgleichen wenn einer die Müntze nur tingirte oder zeichnete/ so daß er                      silberne oder kupfferne Müntze übergüldete und vor Gold ausgebe: Denn ob er wol                      auch ein falsum monetae ratione materiae begehet/ juxta L. qvicunqve 8. ff. ad                      Leg. Cornel. de fals. Bocer. de jure monet. c. 4. n. 8. &amp; c. 5. n. 25. so                      ändert er doch das Metal nicht/ drum er auch nur mit der Poena falsi, als                      Ausstäupen oder Landesverweisung beleget wird.</p>
        <p>Mynsinger in §. item ad supra dictam Leg. Cornel de. fals. n. 1. Instit de publ.                      jud.</p>
        <p>CLXX. Drum auch der Churfl. Sächs. Schöppenstuhl zu Leipzig An. 1629. M. Majo                      drey Jungen/ so Rechenpfennige vergüldet und vor Rheinische Gold-Gülden                      ausgegeben/ zuerkannt/ daß sie im Gefängniß mit Ruthen gehauen und des Landes                      ewig verwiesen werden solten.</p>
        <p>Carpzov. d. l. n 83 &amp; 84.</p>
        <p>Wie auch/ wenn Umstände sich darbey ereigneten/ daß es der Thäter nicht eben                      aus allzu frevelhafften oder betrieglichen Gemüthe/ sondern aus Einfalt/ oder                      Unbedachtsamkeit die falsche Müntze gemacht und ausgegeben hätte/ oder wie die                      Worte in der peinlichen Hals Gerichts-Ordnung art. CXI. lauten/ nicht                      gefährlich und boßhafftiglich/ dem Nehesten zum Nachtheil es gethan/ da denn                      die Straffe des Feuers gemeiniglich in das Schwerd verwandelt wird.</p>
        <p>CLXXI. Verum hoc ipsum eatenus procedit, si justa qvaedam causa mitigationis pro                      reo militet. Etsi enim aliàs qvaelibet causa, etiam injusta &amp; bestialis                      delinqventem à dolo &amp; malitia excusare qveat. L. igitur 12. §. &amp;                      generaliter 3. ff. de liber. caus.</p>
        <p>L. inter omnes 47. §. rectè dictum est 7. ff. de furt.</p>
        <p>CLXXII. Attamen in gravioribus &amp; atrocioribus delictis, qvale absqve dubio                      falsum monetae est, simplicitas non tam facilè praesumenda, nisi ex cer-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[562/0572] von participiret, auch hernach das falsche Geld ausgeben/ und unter die Leute bringen. Idem Carpzov. n. 66. &. seqq. in specie n. 69. & 70. alwo er 2. Praejudicia dißfals anführet. CLXVIII. Doch wird diese Regul limitiret, in dem/ wenn der Thäter auswärtiger Könige/ als Frantzösische/ Englische/ Holländische und dergleichen Müntze / so nicht Stände des Reichs sind/ verfälschte/ da er zwar mit den Feuer verschonet/ aber ihm doch der Kopf mit dem Schwerd abgeschlagen wird. Carpzov. d. q. 42. n. 71. & seqq. usqve 81. CLXIX. Imgleichen wenn einer die Müntze nur tingirte oder zeichnete/ so daß er silberne oder kupfferne Müntze übergüldete und vor Gold ausgebe: Denn ob er wol auch ein falsum monetae ratione materiae begehet/ juxta L. qvicunqve 8. ff. ad Leg. Cornel. de fals. Bocer. de jure monet. c. 4. n. 8. & c. 5. n. 25. so ändert er doch das Metal nicht/ drum er auch nur mit der Poena falsi, als Ausstäupen oder Landesverweisung beleget wird. Mynsinger in §. item ad supra dictam Leg. Cornel de. fals. n. 1. Instit de publ. jud. CLXX. Drum auch der Churfl. Sächs. Schöppenstuhl zu Leipzig An. 1629. M. Majo drey Jungen/ so Rechenpfennige vergüldet und vor Rheinische Gold-Gülden ausgegeben/ zuerkannt/ daß sie im Gefängniß mit Ruthen gehauen und des Landes ewig verwiesen werden solten. Carpzov. d. l. n 83 & 84. Wie auch/ wenn Umstände sich darbey ereigneten/ daß es der Thäter nicht eben aus allzu frevelhafften oder betrieglichen Gemüthe/ sondern aus Einfalt/ oder Unbedachtsamkeit die falsche Müntze gemacht und ausgegeben hätte/ oder wie die Worte in der peinlichen Hals Gerichts-Ordnung art. CXI. lauten/ nicht gefährlich und boßhafftiglich/ dem Nehesten zum Nachtheil es gethan/ da denn die Straffe des Feuers gemeiniglich in das Schwerd verwandelt wird. CLXXI. Verum hoc ipsum eatenus procedit, si justa qvaedam causa mitigationis pro reo militet. Etsi enim aliàs qvaelibet causa, etiam injusta & bestialis delinqventem à dolo & malitia excusare qveat. L. igitur 12. §. & generaliter 3. ff. de liber. caus. L. inter omnes 47. §. rectè dictum est 7. ff. de furt. CLXXII. Attamen in gravioribus & atrocioribus delictis, qvale absqve dubio falsum monetae est, simplicitas non tam facilè praesumenda, nisi ex cer-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/572
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/572>, abgerufen am 15.06.2024.