Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.Aut gladio feriere caput, Aut laniabere, membra feris Aut facibus data fumificis, Flebiliter qvae ululanda tuis, In cineres resoluta fluas. VI. Dieses Tigellini gedencket auch Petr. Faber. lib. 1. Semestr. cap. 3. pag. 20. VII. Bey Verfolgung der Christen haben die Heydnische Tyrannen viele Märtyrer bey den Beinen aufhencken/ unter sie aber auf der Erden von Vieh-Mist und andern stinckenden Dingen grossen Rauch machen/ und drin ersticken lassen. Gallonius de Cruciatibus Martyrum pag. 14. & 17. VIII. Kayser Caligula hatte ein sonderlich Wohlgefallen/ wenn er einen hinrichten liesse/ daß derselbe durch langsamen Tod das Leben endigte. Sagte zu den Hencker: Sentiat, se mori! Laß den Hund sterben/ so lange er kan/ peinige ein Glied nach dem andern tod/ ehe das Hertze bricht. Dan. Bart. Cons. 2. part. 2. de aeternit. IX. Clemens Ancyron war ein Märtyrer zu Kayser Diocletiani Zeiten. Und wird von ihm gemeldet/ daß er mit langwieriger Marter geplaget/ seine Glieder gereckt / der Leib zerrissen/ und von weiten mit Feuer und Rauch geröstet/ doch aber zu weilen wieder abgekühlet worden/ daß er aufs neue die Marter ausstehen könte / welches er mit grosser Standhafftigkeit biß ins 28. Jahr ausgestanden/ daß sich auch der Tyrann selbst darüber verwundert/ und ihn gefraget/ wie es doch müglich wäre/ daß er solche grosse Marter erdulden könte? Darauf er aus 2 Corinth. 4. vers. 16. geantwortet: daß ob gleich der euserliche Mensch verwese / dennoch de Innere von Tage zu Tage verneuert werde. Dan. Römers Ausleg. der Verklärung Christi E. 4. col. 2. X. Dergleichen langsamer Feuer Tod ist damahls gar gemein gewesen. Wie dann die Christliche Martyrer SARMENTITII sind genennet worden: Denn wenn sie solten verbrennet werden/ wurden sie nicht auf einen Scheiterhaufen gesetzt/ sondern sie legten Sarmenta oder Reben-Holtz umb sie. Weil nun dieses Holtz langsam und gar schwer Feuer annimmt und brennet/ musten die Martyrer auch lange Marter leiden/ und trieben solches offt etliche Tage hinter einander. Vid. Euseb. lib. 8. c. 13. & 21. Aut gladio feriere caput, Aut laniabere, membra feris Aut facibus data fumificis, Flebiliter qvae ululanda tuis, In cineres resoluta fluas. VI. Dieses Tigellini gedencket auch Petr. Faber. lib. 1. Semestr. cap. 3. pag. 20. VII. Bey Verfolgung der Christen haben die Heydnische Tyrannen viele Märtyrer bey den Beinen aufhencken/ unter sie aber auf der Erden von Vieh-Mist und andern stinckenden Dingen grossen Rauch machen/ und drin ersticken lassen. Gallonius de Cruciatibus Martyrum pag. 14. & 17. VIII. Kayser Caligula hatte ein sonderlich Wohlgefallen/ wenn er einen hinrichten liesse/ daß derselbe durch langsamen Tod das Leben endigte. Sagte zu den Hencker: Sentiat, se mori! Laß den Hund sterben/ so lange er kan/ peinige ein Glied nach dem andern tod/ ehe das Hertze bricht. Dan. Bart. Cons. 2. part. 2. de aeternit. IX. Clemens Ancyron war ein Märtyrer zu Kayser Diocletiani Zeiten. Und wird von ihm gemeldet/ daß er mit langwieriger Marter geplaget/ seine Glieder gereckt / der Leib zerrissen/ und von weiten mit Feuer und Rauch geröstet/ doch aber zu weilen wieder abgekühlet worden/ daß er aufs neue die Marter ausstehen könte / welches er mit grosser Standhafftigkeit biß ins 28. Jahr ausgestanden/ daß sich auch der Tyrann selbst darüber verwundert/ und ihn gefraget/ wie es doch müglich wäre/ daß er solche grosse Marter erdulden könte? Darauf er aus 2 Corinth. 4. vers. 16. geantwortet: daß ob gleich der euserliche Mensch verwese / dennoch de Innere von Tage zu Tage verneuert werde. Dan. Römers Ausleg. der Verklärung Christi E. 4. col. 2. X. Dergleichen langsamer Feuer Tod ist damahls gar gemein gewesen. Wie dann die Christliche Martyrer SARMENTITII sind genennet worden: Denn wenn sie solten verbrennet werden/ wurden sie nicht auf einen Scheiterhaufen gesetzt/ sondern sie legten Sarmenta oder Reben-Holtz umb sie. Weil nun dieses Holtz langsam und gar schwer Feuer annimmt und brennet/ musten die Martyrer auch lange Marter leiden/ und trieben solches offt etliche Tage hinter einander. Vid. Euseb. lib. 8. c. 13. & 21. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0601" n="591"/> <p>Aut gladio feriere caput,</p> <p>Aut laniabere, membra feris</p> <p>Aut facibus data fumificis,</p> <p>Flebiliter qvae ululanda tuis,</p> <p>In cineres resoluta fluas.</p> <p>VI. Dieses Tigellini gedencket auch Petr. Faber. lib. 1. Semestr. cap. 3. pag. 20.</p> <p>VII. Bey Verfolgung der Christen haben die Heydnische Tyrannen viele Märtyrer bey den Beinen aufhencken/ unter sie aber auf der Erden von Vieh-Mist und andern stinckenden Dingen grossen Rauch machen/ und drin ersticken lassen.</p> <p>Gallonius de Cruciatibus Martyrum pag. 14. & 17.</p> <p>VIII. Kayser Caligula hatte ein sonderlich Wohlgefallen/ wenn er einen hinrichten liesse/ daß derselbe durch langsamen Tod das Leben endigte. Sagte zu den Hencker: Sentiat, se mori! Laß den Hund sterben/ so lange er kan/ peinige ein Glied nach dem andern tod/ ehe das Hertze bricht.</p> <p>Dan. Bart. Cons. 2. part. 2. de aeternit.</p> <p>IX. Clemens Ancyron war ein Märtyrer zu Kayser Diocletiani Zeiten. Und wird von ihm gemeldet/ daß er mit langwieriger Marter geplaget/ seine Glieder gereckt / der Leib zerrissen/ und von weiten mit Feuer und Rauch geröstet/ doch aber zu weilen wieder abgekühlet worden/ daß er aufs neue die Marter ausstehen könte / welches er mit grosser Standhafftigkeit biß ins 28. Jahr ausgestanden/ daß sich auch der Tyrann selbst darüber verwundert/ und ihn gefraget/ wie es doch müglich wäre/ daß er solche grosse Marter erdulden könte? Darauf er aus 2 Corinth. 4. vers. 16. geantwortet: daß ob gleich der euserliche Mensch verwese / dennoch de Innere von Tage zu Tage verneuert werde.</p> <p>Dan. Römers Ausleg. der Verklärung Christi E. 4. col. 2.</p> <p>X. Dergleichen langsamer Feuer Tod ist damahls gar gemein gewesen. Wie dann die Christliche Martyrer SARMENTITII sind genennet worden: Denn wenn sie solten verbrennet werden/ wurden sie nicht auf einen Scheiterhaufen gesetzt/ sondern sie legten Sarmenta oder Reben-Holtz umb sie. Weil nun dieses Holtz langsam und gar schwer Feuer annimmt und brennet/ musten die Martyrer auch lange Marter leiden/ und trieben solches offt etliche Tage hinter einander.</p> <p>Vid. Euseb. lib. 8. c. 13. & 21.</p> </div> </body> </text> </TEI> [591/0601]
Aut gladio feriere caput,
Aut laniabere, membra feris
Aut facibus data fumificis,
Flebiliter qvae ululanda tuis,
In cineres resoluta fluas.
VI. Dieses Tigellini gedencket auch Petr. Faber. lib. 1. Semestr. cap. 3. pag. 20.
VII. Bey Verfolgung der Christen haben die Heydnische Tyrannen viele Märtyrer bey den Beinen aufhencken/ unter sie aber auf der Erden von Vieh-Mist und andern stinckenden Dingen grossen Rauch machen/ und drin ersticken lassen.
Gallonius de Cruciatibus Martyrum pag. 14. & 17.
VIII. Kayser Caligula hatte ein sonderlich Wohlgefallen/ wenn er einen hinrichten liesse/ daß derselbe durch langsamen Tod das Leben endigte. Sagte zu den Hencker: Sentiat, se mori! Laß den Hund sterben/ so lange er kan/ peinige ein Glied nach dem andern tod/ ehe das Hertze bricht.
Dan. Bart. Cons. 2. part. 2. de aeternit.
IX. Clemens Ancyron war ein Märtyrer zu Kayser Diocletiani Zeiten. Und wird von ihm gemeldet/ daß er mit langwieriger Marter geplaget/ seine Glieder gereckt / der Leib zerrissen/ und von weiten mit Feuer und Rauch geröstet/ doch aber zu weilen wieder abgekühlet worden/ daß er aufs neue die Marter ausstehen könte / welches er mit grosser Standhafftigkeit biß ins 28. Jahr ausgestanden/ daß sich auch der Tyrann selbst darüber verwundert/ und ihn gefraget/ wie es doch müglich wäre/ daß er solche grosse Marter erdulden könte? Darauf er aus 2 Corinth. 4. vers. 16. geantwortet: daß ob gleich der euserliche Mensch verwese / dennoch de Innere von Tage zu Tage verneuert werde.
Dan. Römers Ausleg. der Verklärung Christi E. 4. col. 2.
X. Dergleichen langsamer Feuer Tod ist damahls gar gemein gewesen. Wie dann die Christliche Martyrer SARMENTITII sind genennet worden: Denn wenn sie solten verbrennet werden/ wurden sie nicht auf einen Scheiterhaufen gesetzt/ sondern sie legten Sarmenta oder Reben-Holtz umb sie. Weil nun dieses Holtz langsam und gar schwer Feuer annimmt und brennet/ musten die Martyrer auch lange Marter leiden/ und trieben solches offt etliche Tage hinter einander.
Vid. Euseb. lib. 8. c. 13. & 21.
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/601>, abgerufen am 27.07.2024. |