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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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reich erfahren müssen Printz Conde / nachdem er als ein Perduellis angeklaget/ aber nicht erscheinen wollen. Theatr. Europ. dicti Vol. 8. pag. 590.

XXIX. Und hält man davor/ daß diese Straff-Art von den Frantzosen erst in Teutschland gebracht worden. Gerlach. disp. de damnat. mem. th. 36.

XXX. Anno 1442. folgete Johanni II König in Castilien sein Sohn Henricus IV. ein Schandfleck selbiger Kron. Dieser weil er untüchtig Kinder zu zeugen gehalten ward/ ließ solche Einbildung den Leuthen zu benehmen/ Bettrandum Cueva. den er zum Tranckgeld zum Graffen von Ledesm machte/ bey der Königin schlaffen/ aus welchen Ehebruch ein Tochter Joanna gebohren ward/ die Henricus zur Erbin der Cron ausruffen ließ. Und zwar die That desto gläublicher zumachen/ ließ die Königin noch einen andern guten Kerl zu/ mit dem sie einen Bastard zeugte.

Diese Schande abzuthun/ und Joannam von der Succession auszuschliessen / verbunden sich die Grossen von Castilien/ und kahm so weit/ daß sie Henrici Bildniß mit Königlichen Zierat angethan/ auff eine Bühne stelleten/ selbiges anklagten/ und nach abgerissenen Zierath herunter stürtzten/ worauff Alfonsus Henrici Bruder zum König ausgeruffen wurde.

Dn. Sam. Puffendorff in der Einleitung zu der Historie der vornehmsten Reiche und State/ so jetziger Zeit in Europa sich befinden c. 2. pag. 77. edit. Sec.

XXXI. König Ehrich in Dennemarck/ Schweden und Norwegen/ als er einen Zug zum heiligen Grab that/ hat einem von Adel am Hoff/ der es mit des Königs Feinden hielt/ sein Contrafait geschenckt/ der es aber einem nach Venedig geschickt / anbey schreibende/ dieses wäre das Bildniß eines Königs/ der ein Herr dreyer König-Reiche wäre. König Ehrich kahm gen Venedig/ schickte den meisten Theil seines Volcks und Diener ab/ kleidete sich schlecht/ und dingete sich auff ein Schiff/ das in Syriam fuhr. Da er nun die Fahrt verrichtet hatte/ und wieder nach Hauß wolte/ zog ein Mameluck/ der das Bildniß von dem Venediger an sich erpracticiret hatte/ das selbige heraus und sagte zu König Ehrichen: Meinestu / wir wissen nicht/ wer du seyest? du bist ein König dreyer Königreichen/ und siehe dieses ist dein Contrafait. Der König erschrack und wuste vor Angst nicht was er thun solte/ doch redeten die Kauffleute/ so mit fuhren/ das beste darzu/ daß der Mameluck Geld nahm und den König passiren ließ.

Gotofred. Hist. Chron. pag. 660. & 661.

XXXII. Anno 1666. wurd dem Reichs Cantzler Heiden in Engeland das grosse Siegel abgefodert/ und dem hohen Richter Bridgemannen gegeben/ und als er sich auff und davon machte/ auch heraus kahm/ daß er in weh-

reich erfahren müssen Printz Conde / nachdem er als ein Perduellis angeklaget/ aber nicht erscheinen wollen. Theatr. Europ. dicti Vol. 8. pag. 590.

XXIX. Und hält man davor/ daß diese Straff-Art von den Frantzosen erst in Teutschland gebracht worden. Gerlach. disp. de damnat. mem. th. 36.

XXX. Anno 1442. folgete Johanni II König in Castilien sein Sohn Henricus IV. ein Schandfleck selbiger Kron. Dieser weil er untüchtig Kinder zu zeugen gehalten ward/ ließ solche Einbildung den Leuthen zu benehmen/ Bettrandum Cueva. den er zum Tranckgeld zum Graffen von Ledesm machte/ bey der Königin schlaffen/ aus welchen Ehebruch ein Tochter Joanna gebohren ward/ die Henricus zur Erbin der Cron ausruffen ließ. Und zwar die That desto gläublicher zumachen/ ließ die Königin noch einen andern guten Kerl zu/ mit dem sie einen Bastard zeugte.

Diese Schande abzuthun/ und Joannam von der Succession auszuschliessen / verbunden sich die Grossen von Castilien/ und kahm so weit/ daß sie Henrici Bildniß mit Königlichen Zierat angethan/ auff eine Bühne stelleten/ selbiges anklagten/ und nach abgerissenen Zierath herunter stürtzten/ worauff Alfonsus Henrici Bruder zum König ausgeruffen wurde.

Dn. Sam. Puffendorff in der Einleitung zu der Historie der vornehmsten Reiche und State/ so jetziger Zeit in Europa sich befinden c. 2. pag. 77. edit. Sec.

XXXI. König Ehrich in Dennemarck/ Schweden und Norwegen/ als er einen Zug zum heiligen Grab that/ hat einem von Adel am Hoff/ der es mit des Königs Feinden hielt/ sein Contrafait geschenckt/ der es aber einem nach Venedig geschickt / anbey schreibende/ dieses wäre das Bildniß eines Königs/ der ein Herr dreyer König-Reiche wäre. König Ehrich kahm gen Venedig/ schickte den meisten Theil seines Volcks und Diener ab/ kleidete sich schlecht/ und dingete sich auff ein Schiff/ das in Syriam fuhr. Da er nun die Fahrt verrichtet hatte/ und wieder nach Hauß wolte/ zog ein Mameluck/ der das Bildniß von dem Venediger an sich erpracticiret hatte/ das selbige heraus und sagte zu König Ehrichen: Meinestu / wir wissen nicht/ wer du seyest? du bist ein König dreyer Königreichen/ und siehe dieses ist dein Contrafait. Der König erschrack und wuste vor Angst nicht was er thun solte/ doch redeten die Kauffleute/ so mit fuhren/ das beste darzu/ daß der Mameluck Geld nahm und den König passiren ließ.

Gotofred. Hist. Chron. pag. 660. & 661.

XXXII. Anno 1666. wurd dem Reichs Cantzler Heiden in Engeland das grosse Siegel abgefodert/ und dem hohen Richter Bridgemannen gegeben/ und als er sich auff und davon machte/ auch heraus kahm/ daß er in weh-

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reich erfahren müssen Printz Conde /                      nachdem er als ein Perduellis angeklaget/ aber nicht erscheinen wollen. Theatr.                      Europ. dicti Vol. 8. pag. 590.</p>
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        <p>XXX. Anno 1442. folgete Johanni II König in Castilien sein Sohn Henricus IV. ein                      Schandfleck selbiger Kron. Dieser weil er untüchtig Kinder zu zeugen gehalten                      ward/ ließ solche Einbildung den Leuthen zu benehmen/ Bettrandum Cueva. den er                      zum Tranckgeld zum Graffen von Ledesm machte/ bey der Königin schlaffen/ aus                      welchen Ehebruch ein Tochter Joanna gebohren ward/ die Henricus zur Erbin der                      Cron ausruffen ließ. Und zwar die That desto gläublicher zumachen/ ließ die                      Königin noch einen andern guten Kerl zu/ mit dem sie einen Bastard zeugte.</p>
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        <p>Dn. Sam. Puffendorff in der Einleitung zu der Historie der vornehmsten Reiche und                      State/ so jetziger Zeit in Europa sich befinden c. 2. pag. 77. edit. Sec.</p>
        <p>XXXI. König Ehrich in Dennemarck/ Schweden und Norwegen/ als er einen Zug zum                      heiligen Grab that/ hat einem von Adel am Hoff/ der es mit des Königs Feinden                      hielt/ sein Contrafait geschenckt/ der es aber einem nach Venedig geschickt /                      anbey schreibende/ dieses wäre das Bildniß eines Königs/ der ein Herr dreyer                      König-Reiche wäre. König Ehrich kahm gen Venedig/ schickte den meisten Theil                      seines Volcks und Diener ab/ kleidete sich schlecht/ und dingete sich auff ein                      Schiff/ das in Syriam fuhr. Da er nun die Fahrt verrichtet hatte/ und wieder                      nach Hauß wolte/ zog ein Mameluck/ der das Bildniß von dem Venediger an sich                      erpracticiret hatte/ das selbige heraus und sagte zu König Ehrichen: Meinestu /                      wir wissen nicht/ wer du seyest? du bist ein König dreyer Königreichen/ und                      siehe dieses ist dein Contrafait. Der König erschrack und wuste vor Angst nicht                      was er thun solte/ doch redeten die Kauffleute/ so mit fuhren/ das beste                      darzu/ daß der Mameluck Geld nahm und den König passiren ließ.</p>
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        <p>XXXII. Anno 1666. wurd dem Reichs Cantzler Heiden in Engeland das grosse Siegel                      abgefodert/ und dem hohen Richter Bridgemannen gegeben/ und als er sich auff                      und davon machte/ auch heraus kahm/ daß er in weh-
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[634/0644] reich erfahren müssen Printz Conde / nachdem er als ein Perduellis angeklaget/ aber nicht erscheinen wollen. Theatr. Europ. dicti Vol. 8. pag. 590. XXIX. Und hält man davor/ daß diese Straff-Art von den Frantzosen erst in Teutschland gebracht worden. Gerlach. disp. de damnat. mem. th. 36. XXX. Anno 1442. folgete Johanni II König in Castilien sein Sohn Henricus IV. ein Schandfleck selbiger Kron. Dieser weil er untüchtig Kinder zu zeugen gehalten ward/ ließ solche Einbildung den Leuthen zu benehmen/ Bettrandum Cueva. den er zum Tranckgeld zum Graffen von Ledesm machte/ bey der Königin schlaffen/ aus welchen Ehebruch ein Tochter Joanna gebohren ward/ die Henricus zur Erbin der Cron ausruffen ließ. Und zwar die That desto gläublicher zumachen/ ließ die Königin noch einen andern guten Kerl zu/ mit dem sie einen Bastard zeugte. Diese Schande abzuthun/ und Joannam von der Succession auszuschliessen / verbunden sich die Grossen von Castilien/ und kahm so weit/ daß sie Henrici Bildniß mit Königlichen Zierat angethan/ auff eine Bühne stelleten/ selbiges anklagten/ und nach abgerissenen Zierath herunter stürtzten/ worauff Alfonsus Henrici Bruder zum König ausgeruffen wurde. Dn. Sam. Puffendorff in der Einleitung zu der Historie der vornehmsten Reiche und State/ so jetziger Zeit in Europa sich befinden c. 2. pag. 77. edit. Sec. XXXI. König Ehrich in Dennemarck/ Schweden und Norwegen/ als er einen Zug zum heiligen Grab that/ hat einem von Adel am Hoff/ der es mit des Königs Feinden hielt/ sein Contrafait geschenckt/ der es aber einem nach Venedig geschickt / anbey schreibende/ dieses wäre das Bildniß eines Königs/ der ein Herr dreyer König-Reiche wäre. König Ehrich kahm gen Venedig/ schickte den meisten Theil seines Volcks und Diener ab/ kleidete sich schlecht/ und dingete sich auff ein Schiff/ das in Syriam fuhr. Da er nun die Fahrt verrichtet hatte/ und wieder nach Hauß wolte/ zog ein Mameluck/ der das Bildniß von dem Venediger an sich erpracticiret hatte/ das selbige heraus und sagte zu König Ehrichen: Meinestu / wir wissen nicht/ wer du seyest? du bist ein König dreyer Königreichen/ und siehe dieses ist dein Contrafait. Der König erschrack und wuste vor Angst nicht was er thun solte/ doch redeten die Kauffleute/ so mit fuhren/ das beste darzu/ daß der Mameluck Geld nahm und den König passiren ließ. Gotofred. Hist. Chron. pag. 660. & 661. XXXII. Anno 1666. wurd dem Reichs Cantzler Heiden in Engeland das grosse Siegel abgefodert/ und dem hohen Richter Bridgemannen gegeben/ und als er sich auff und davon machte/ auch heraus kahm/ daß er in weh-

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 634. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/644>, abgerufen am 22.11.2024.