Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.gelde und der Beschäftigung der Frau mit Steuer- Wie aber kommt es, daß der wissenschaftliche, Uebrigens hat in der That die Auffassung, als Jn einem seiner Aufsätze zieht Börne bitterlich gelde und der Beschäftigung der Frau mit Steuer- Wie aber kommt es, daß der wissenschaftliche, Uebrigens hat in der That die Auffassung, als Jn einem seiner Aufsätze zieht Börne bitterlich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0138" n="130"/> gelde und der Beschäftigung der Frau mit Steuer-<lb/> und Budgetfragen.</p><lb/> <p>Wie aber kommt es, daß der wissenschaftliche,<lb/> industrielle oder künstlerische Beruf eines Mannes sich<lb/> so wohl verträgt mit seiner politischen Thätigkeit?<lb/> Hält man das Componiren unsterblicher Wagner'scher<lb/> Opern, das Malen Kaulbach'scher oder Richter'scher<lb/> Bilder, hält man das Verfassen umfangreicher gelehrter<lb/> Bände und das aufregende Spiel an der Börse für<lb/> weniger zeitraubende und unwesentlichere Beschäf-<lb/> tigungen, als das Kochen, Nähen, Klimpern, Zanken<lb/> und Kinderwaschen der Frauen? Und sind nicht diese<lb/> Herren von der Feder, vom Pinsel und von der Börse<lb/> stets bereit, ihren politischen Pflichten Rechnung zu<lb/> tragen, ohne um dessentwillen weniger und schlechter<lb/> zu dichten und zu malen, zu speculiren und zu medi-<lb/> tiren?</p><lb/> <p>Uebrigens hat in der That die Auffassung, als<lb/> ob Staat und Politik nur die Politiker von Fach, die<lb/> Minister, Geheim-, Hof- und sonstigen Räthe anginge,<lb/> bis in unser Jahrhundert hinein lebhafte Vertretung<lb/> in der öffentlichen Meinung gefunden.</p><lb/> <p>Jn einem seiner Aufsätze zieht Börne bitterlich<lb/> gegen einen solchen Obscuranten zu Felde, der be-<lb/> hauptet hatte, der wissenschaftliche Geist müsse bei den<lb/>   </p> </div> </body> </text> </TEI> [130/0138]
gelde und der Beschäftigung der Frau mit Steuer-
und Budgetfragen.
Wie aber kommt es, daß der wissenschaftliche,
industrielle oder künstlerische Beruf eines Mannes sich
so wohl verträgt mit seiner politischen Thätigkeit?
Hält man das Componiren unsterblicher Wagner'scher
Opern, das Malen Kaulbach'scher oder Richter'scher
Bilder, hält man das Verfassen umfangreicher gelehrter
Bände und das aufregende Spiel an der Börse für
weniger zeitraubende und unwesentlichere Beschäf-
tigungen, als das Kochen, Nähen, Klimpern, Zanken
und Kinderwaschen der Frauen? Und sind nicht diese
Herren von der Feder, vom Pinsel und von der Börse
stets bereit, ihren politischen Pflichten Rechnung zu
tragen, ohne um dessentwillen weniger und schlechter
zu dichten und zu malen, zu speculiren und zu medi-
tiren?
Uebrigens hat in der That die Auffassung, als
ob Staat und Politik nur die Politiker von Fach, die
Minister, Geheim-, Hof- und sonstigen Räthe anginge,
bis in unser Jahrhundert hinein lebhafte Vertretung
in der öffentlichen Meinung gefunden.
Jn einem seiner Aufsätze zieht Börne bitterlich
gegen einen solchen Obscuranten zu Felde, der be-
hauptet hatte, der wissenschaftliche Geist müsse bei den
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(2017-04-07T16:13:32Z)
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Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-07T16:13:32Z)
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