Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.schaffener Männer dafür, daß die Frau nur für die Sie sind Sphynxe, Undinen, Märchen, Räthsel, Sie sind flach, trivial, hausbacken. Sie sind Elfen, Feen, Pucks, Engel. Sie sind Drachen, böse Sieben, Xantippen, Dä- Sie sind schüchtern, sanft, zart. Sie sind dreist, geschwätzig, klatschsüchtig. Sie sind harmlos, einfach, sinnig, naiv. Sie sind von raffinirter Berechnung, listig, intri- schaffener Männer dafür, daß die Frau nur für die Sie sind Sphynxe, Undinen, Märchen, Räthsel, Sie sind flach, trivial, hausbacken. Sie sind Elfen, Feen, Pucks, Engel. Sie sind Drachen, böse Sieben, Xantippen, Dä- Sie sind schüchtern, sanft, zart. Sie sind dreist, geschwätzig, klatschsüchtig. Sie sind harmlos, einfach, sinnig, naiv. Sie sind von raffinirter Berechnung, listig, intri- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0019" n="11"/> schaffener Männer dafür, daß die Frau nur für die<lb/> körperliche Nachwelt geschaffen sei, eine Anschauung,<lb/> aus der man folgern sollte, daß das mit einer robusten<lb/> Körperlichkeit ausgestattete Weib die Jncarnation des<lb/> Frauenthums darstelle. Dagegen aber protestiren alle<lb/> jene Herren poetischen Kalibers, die uns die wahre<lb/> Frau als ein äthergleiches Wesen schildern, das sie am<lb/> liebsten mit Mondstrahlen, Aeolsharfen, Musik, Blüthen-<lb/> staub, Lilienblättern u.s.w. vergleichen: Der einen<lb/> Partei scheint das passendste Lokal zur Conservirung<lb/> echter Weiblichkeit – ein Piedestal, der andern –<lb/> Küche und Kinderstube. Wie also und was, meine<lb/> Herren, lebendige und verstorbene, sind die Frauen<lb/> nach Jhrer Meinung?</p><lb/> <p>Sie sind Sphynxe, Undinen, Märchen, Räthsel,<lb/> Mysterien.</p><lb/> <p>Sie sind flach, trivial, hausbacken.</p><lb/> <p>Sie sind Elfen, Feen, Pucks, Engel.</p><lb/> <p>Sie sind Drachen, böse Sieben, Xantippen, Dä-<lb/> monen, Vampyre.</p><lb/> <p>Sie sind schüchtern, sanft, zart.</p><lb/> <p>Sie sind dreist, geschwätzig, klatschsüchtig.</p><lb/> <p>Sie sind harmlos, einfach, sinnig, naiv.</p><lb/> <p>Sie sind von raffinirter Berechnung, listig, intri-<lb/> gant.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [11/0019]
schaffener Männer dafür, daß die Frau nur für die
körperliche Nachwelt geschaffen sei, eine Anschauung,
aus der man folgern sollte, daß das mit einer robusten
Körperlichkeit ausgestattete Weib die Jncarnation des
Frauenthums darstelle. Dagegen aber protestiren alle
jene Herren poetischen Kalibers, die uns die wahre
Frau als ein äthergleiches Wesen schildern, das sie am
liebsten mit Mondstrahlen, Aeolsharfen, Musik, Blüthen-
staub, Lilienblättern u.s.w. vergleichen: Der einen
Partei scheint das passendste Lokal zur Conservirung
echter Weiblichkeit – ein Piedestal, der andern –
Küche und Kinderstube. Wie also und was, meine
Herren, lebendige und verstorbene, sind die Frauen
nach Jhrer Meinung?
Sie sind Sphynxe, Undinen, Märchen, Räthsel,
Mysterien.
Sie sind flach, trivial, hausbacken.
Sie sind Elfen, Feen, Pucks, Engel.
Sie sind Drachen, böse Sieben, Xantippen, Dä-
monen, Vampyre.
Sie sind schüchtern, sanft, zart.
Sie sind dreist, geschwätzig, klatschsüchtig.
Sie sind harmlos, einfach, sinnig, naiv.
Sie sind von raffinirter Berechnung, listig, intri-
gant.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-04-07T16:13:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-07T16:13:32Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |