Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.die einzigen, von denen wir wissen, daß sie, ungefesselt Die Geschichte redet laut und oft rollt ihre Rede Man verschone uns mit dem albernen Einwande Von Ausnahmen kann dabei gar nicht die Rede Es kann dabei auch nicht von Auserwählten die Rede Man sage auch nicht, mit der steigenden Civilisation die einzigen, von denen wir wissen, daß sie, ungefesselt Die Geschichte redet laut und oft rollt ihre Rede Man verschone uns mit dem albernen Einwande Von Ausnahmen kann dabei gar nicht die Rede Es kann dabei auch nicht von Auserwählten die Rede Man sage auch nicht, mit der steigenden Civilisation <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0163" n="155"/> die einzigen, von denen wir wissen, daß sie, ungefesselt<lb/> durch zwingende Sitte, an Bildung den Männern eben-<lb/> bürtig, Raum fanden auf diesem Erdenkreis für das<lb/> Spiel ihrer Kräfte.</p><lb/> <p>Die Geschichte redet laut und oft rollt ihre Rede<lb/> wie Donner aus dem Munde der Frauen.</p><lb/> <p>Man verschone uns mit dem albernen Einwande<lb/> der „Ausnahmen.‟</p><lb/> <p>Von Ausnahmen kann dabei gar nicht die Rede<lb/> sein. Man lese die Geschichte der römischen Kaiserzeit,<lb/> man lese die von Makedonien, die des byzantinischen<lb/> Kaiserreichs, die italienische Geschichte des Mittelalters<lb/> – in ununterbrochener Reihe sehen wir eine Frau auf<lb/> die andere folgen, um Thron, Kirche und Volk zu<lb/> beherrschen. Fast alle sind feurigen Gemüths, voll<lb/> Herrschsucht und üppiger Lebenslust, voll gewaltiger<lb/> Thatkraft.</p><lb/> <p>Es kann dabei auch nicht von Auserwählten die Rede<lb/> sein, von exceptionellen Naturen, die sich durch unge-<lb/> wöhnliche Gaben berufen in den Vordergrund drängten.<lb/> Die weitaus größere Zahl jener Frauen standen auf<lb/> dem Platz, wohin sie Geburt oder das Spiel des Zu-<lb/> falls gerufen.</p><lb/> <p>Man sage auch nicht, mit der steigenden Civilisation<lb/> habe sich die Natur des Weibes geändert. (Jn Jtalien<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0163]
die einzigen, von denen wir wissen, daß sie, ungefesselt
durch zwingende Sitte, an Bildung den Männern eben-
bürtig, Raum fanden auf diesem Erdenkreis für das
Spiel ihrer Kräfte.
Die Geschichte redet laut und oft rollt ihre Rede
wie Donner aus dem Munde der Frauen.
Man verschone uns mit dem albernen Einwande
der „Ausnahmen.‟
Von Ausnahmen kann dabei gar nicht die Rede
sein. Man lese die Geschichte der römischen Kaiserzeit,
man lese die von Makedonien, die des byzantinischen
Kaiserreichs, die italienische Geschichte des Mittelalters
– in ununterbrochener Reihe sehen wir eine Frau auf
die andere folgen, um Thron, Kirche und Volk zu
beherrschen. Fast alle sind feurigen Gemüths, voll
Herrschsucht und üppiger Lebenslust, voll gewaltiger
Thatkraft.
Es kann dabei auch nicht von Auserwählten die Rede
sein, von exceptionellen Naturen, die sich durch unge-
wöhnliche Gaben berufen in den Vordergrund drängten.
Die weitaus größere Zahl jener Frauen standen auf
dem Platz, wohin sie Geburt oder das Spiel des Zu-
falls gerufen.
Man sage auch nicht, mit der steigenden Civilisation
habe sich die Natur des Weibes geändert. (Jn Jtalien
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-07-10T17:06:15Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-07-10T17:06:15Z)
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |