Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.seinem Auftreten zu, und doch ist seine That die größte Die große Masse, die weder einen Luther ersehnte Und wenn man mir sagt, seit Jahrtausenden haben Nicht in der Vergangenheit ruht das Jdeal der Und wenn man mich fragt: Wo soll die Grenze Niemand darf ihr eine Grenze ziehen als der Gott, Was die Erlangung des Stimmrechts betrifft, so Das Municipal-Stimmrecht der englischen Frauen seinem Auftreten zu, und doch ist seine That die größte Die große Masse, die weder einen Luther ersehnte Und wenn man mir sagt, seit Jahrtausenden haben Nicht in der Vergangenheit ruht das Jdeal der Und wenn man mich fragt: Wo soll die Grenze Niemand darf ihr eine Grenze ziehen als der Gott, Was die Erlangung des Stimmrechts betrifft, so Das Municipal-Stimmrecht der englischen Frauen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0231" n="223"/> seinem Auftreten zu, und doch ist seine That die größte<lb/> und erhabenste aller deutschen Thaten.</p><lb/> <p>Die große Masse, die weder einen Luther ersehnte<lb/> noch ihn verstand, sie lebte ein neues Leben durch ihn.</p><lb/> <p>Und wenn man mir sagt, seit Jahrtausenden haben<lb/> diese Zustände gedauert, so antworte ich: Jst das noch<lb/> nicht lange genug? oder ich erinnere an das nieder-<lb/> sächsische Sprüchwort: Hundert Jahr Unrecht machen<lb/> nicht ein Jahr Recht.</p><lb/> <p>Nicht in der Vergangenheit ruht das Jdeal der<lb/> Menschheit, nein – die wachsende Gedankenfluth wird<lb/> es aus dem Schoß der Zukunft heben.</p><lb/> <p>Und wenn man mich fragt: Wo soll die Grenze<lb/> sein, auf der man der Frau zurufen wird: Bis hierher<lb/> und nicht weiter! so antworte ich: Das weiß ich nicht,<lb/> doch so gut der Mann stricken, nähen, kochen und weben<lb/> darf, ebenso gut muß der Frau gestattet sein, Eisen zu<lb/> schmieden und das Griechische zu erlernen, wie sie Lust<lb/> und Kraft dazu fühlt.</p><lb/> <p>Niemand darf ihr eine Grenze ziehen als der Gott,<lb/> der ihr im Busen wohnt. Noch kein Sterblicher hat<lb/> das Antlitz der Zukunft geschaut.</p><lb/> <p>Was die Erlangung des Stimmrechts betrifft, so<lb/> ist diese für die Frauen nur eine Frage der Zeit.</p><lb/> <p>Das Municipal-Stimmrecht der englischen Frauen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [223/0231]
seinem Auftreten zu, und doch ist seine That die größte
und erhabenste aller deutschen Thaten.
Die große Masse, die weder einen Luther ersehnte
noch ihn verstand, sie lebte ein neues Leben durch ihn.
Und wenn man mir sagt, seit Jahrtausenden haben
diese Zustände gedauert, so antworte ich: Jst das noch
nicht lange genug? oder ich erinnere an das nieder-
sächsische Sprüchwort: Hundert Jahr Unrecht machen
nicht ein Jahr Recht.
Nicht in der Vergangenheit ruht das Jdeal der
Menschheit, nein – die wachsende Gedankenfluth wird
es aus dem Schoß der Zukunft heben.
Und wenn man mich fragt: Wo soll die Grenze
sein, auf der man der Frau zurufen wird: Bis hierher
und nicht weiter! so antworte ich: Das weiß ich nicht,
doch so gut der Mann stricken, nähen, kochen und weben
darf, ebenso gut muß der Frau gestattet sein, Eisen zu
schmieden und das Griechische zu erlernen, wie sie Lust
und Kraft dazu fühlt.
Niemand darf ihr eine Grenze ziehen als der Gott,
der ihr im Busen wohnt. Noch kein Sterblicher hat
das Antlitz der Zukunft geschaut.
Was die Erlangung des Stimmrechts betrifft, so
ist diese für die Frauen nur eine Frage der Zeit.
Das Municipal-Stimmrecht der englischen Frauen
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(2017-07-10T17:06:15Z)
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Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
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