Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.es auch nicht, daß Euer größter Verehrer und Lobredner Dieser große Dichter, der Euch nur Liliengedanken An verschiedenen Stellen spricht er sich aus wie folgt: "Die Weiber sind noch zehnmal listiger und falscher "Die Frauen sind so weich, so mild, so theilneh- "Gleich den Otahaitern, die so sanft und kindlich "Die Frau liebt ihr eigenes Geschlecht wenig und Jean Paul hat Recht. Wie ich die Frauen kenne, vermuthe ich sogar, sie es auch nicht, daß Euer größter Verehrer und Lobredner Dieser große Dichter, der Euch nur Liliengedanken An verschiedenen Stellen spricht er sich aus wie folgt: „Die Weiber sind noch zehnmal listiger und falscher „Die Frauen sind so weich, so mild, so theilneh- „Gleich den Otahaitern, die so sanft und kindlich „Die Frau liebt ihr eigenes Geschlecht wenig und Jean Paul hat Recht. Wie ich die Frauen kenne, vermuthe ich sogar, sie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0026" n="18"/> es auch nicht, daß Euer größter Verehrer und Lobredner<lb/> Jean Paul ist.</p><lb/> <p>Dieser große Dichter, der Euch nur Liliengedanken<lb/> und Rosengefühle zutraut, er glaubt an alle Eure Tugen-<lb/> den, nur an Eine glaubt er nicht: an Eure gegenseitige<lb/> Liebe.</p><lb/> <p>An verschiedenen Stellen spricht er sich aus wie folgt:</p><lb/> <p>„Die Weiber sind noch zehnmal listiger und falscher<lb/> gegen einander als gegen uns.‟</p><lb/> <p>„Die Frauen sind so weich, so mild, so theilneh-<lb/> mend, so fein, so liebevoll und liebesehnsüchtig, daß es<lb/> mir gar nicht in den Kopf will, warum sie – einander<lb/> selbst nicht recht leiden können.‟</p><lb/> <p>„Gleich den Otahaitern, die so sanft und kindlich<lb/> sind und doch den Feind lebendig fressen, haben diese<lb/> zarten Seelen, wenigstens zu Feindinnen, einen ähnlichen<lb/> Appetit.‟</p><lb/> <p>„Die Frau liebt ihr eigenes Geschlecht wenig und<lb/> richtet dessen Schwächen härter als die Rohheiten des<lb/> männlichen‟ u. s. w.</p><lb/> <p>Jean Paul hat Recht.</p><lb/> <p>Wie ich die Frauen kenne, vermuthe ich sogar, sie<lb/> würden im Großen und Ganzen über das den Eman-<lb/> cipirten bevorstehende Verderben eher Schadenfreude als<lb/> Betrübniß empfinden, ich fürchte, sie würden keinen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0026]
es auch nicht, daß Euer größter Verehrer und Lobredner
Jean Paul ist.
Dieser große Dichter, der Euch nur Liliengedanken
und Rosengefühle zutraut, er glaubt an alle Eure Tugen-
den, nur an Eine glaubt er nicht: an Eure gegenseitige
Liebe.
An verschiedenen Stellen spricht er sich aus wie folgt:
„Die Weiber sind noch zehnmal listiger und falscher
gegen einander als gegen uns.‟
„Die Frauen sind so weich, so mild, so theilneh-
mend, so fein, so liebevoll und liebesehnsüchtig, daß es
mir gar nicht in den Kopf will, warum sie – einander
selbst nicht recht leiden können.‟
„Gleich den Otahaitern, die so sanft und kindlich
sind und doch den Feind lebendig fressen, haben diese
zarten Seelen, wenigstens zu Feindinnen, einen ähnlichen
Appetit.‟
„Die Frau liebt ihr eigenes Geschlecht wenig und
richtet dessen Schwächen härter als die Rohheiten des
männlichen‟ u. s. w.
Jean Paul hat Recht.
Wie ich die Frauen kenne, vermuthe ich sogar, sie
würden im Großen und Ganzen über das den Eman-
cipirten bevorstehende Verderben eher Schadenfreude als
Betrübniß empfinden, ich fürchte, sie würden keinen
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