zu Handwerken leiten könnte, scheint mir so groß, daß ich glaube, solche fremde jüdische Handwerker verdienten alle die Ermunterungen, welche man sonst fremden Arbeitern, die man noch gar nicht oder nicht in gehöriger Menge hat, zu bewilligen pflegt. Frei- lich müßte man suchen, diese Handwerker so geschickt als möglich zu erhalten, indeß im Nothfall, um nur den Hauptzweck zu erreichen, auch mit weniger ge- schleckten vorlieb nehmen, wie die meisten jüdischen Handwerker in Polen seyn sollen. Ihre Zöglinge würden dann schon in einem Lande, wo Gewerbe und mechanische Arbeiten überhaupt zu einer gewissen Vollkommenheit gebracht wären, bald ihre Meister übertreffen und dann wären die Schwierigkeiten des Anfangs gehoben.
Die einheimischen Lehrlinge zu fremden jüdischen Meistern zu schicken wäre gleichfalls ein, obgleich we- niger vortheilhaftes Mittel, daß also der Staat dem freyen Willen der Eltern überlassen aber nicht beför- dern müßte.
Die meisten Schwierigkeiten würden von selbst aufhören, wenn nur erst viele Juden den Ackerbau oder auch mechanische freye Künste und unzünftige Arbeiten bey Manufarturen oder einzeln getrieben hätten. Diese würden denn schon von manchen bür-
gerlich
zu Handwerken leiten koͤnnte, ſcheint mir ſo groß, daß ich glaube, ſolche fremde juͤdiſche Handwerker verdienten alle die Ermunterungen, welche man ſonſt fremden Arbeitern, die man noch gar nicht oder nicht in gehoͤriger Menge hat, zu bewilligen pflegt. Frei- lich muͤßte man ſuchen, dieſe Handwerker ſo geſchickt als moͤglich zu erhalten, indeß im Nothfall, um nur den Hauptzweck zu erreichen, auch mit weniger ge- ſchleckten vorlieb nehmen, wie die meiſten juͤdiſchen Handwerker in Polen ſeyn ſollen. Ihre Zoͤglinge wuͤrden dann ſchon in einem Lande, wo Gewerbe und mechaniſche Arbeiten uͤberhaupt zu einer gewiſſen Vollkommenheit gebracht waͤren, bald ihre Meiſter uͤbertreffen und dann waͤren die Schwierigkeiten des Anfangs gehoben.
Die einheimiſchen Lehrlinge zu fremden juͤdiſchen Meiſtern zu ſchicken waͤre gleichfalls ein, obgleich we- niger vortheilhaftes Mittel, daß alſo der Staat dem freyen Willen der Eltern uͤberlaſſen aber nicht befoͤr- dern muͤßte.
Die meiſten Schwierigkeiten wuͤrden von ſelbſt aufhoͤren, wenn nur erſt viele Juden den Ackerbau oder auch mechaniſche freye Kuͤnſte und unzuͤnftige Arbeiten bey Manufarturen oder einzeln getrieben haͤtten. Dieſe wuͤrden denn ſchon von manchen buͤr-
gerlich
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zu Handwerken leiten koͤnnte, ſcheint mir ſo groß,
daß ich glaube, ſolche fremde juͤdiſche Handwerker
verdienten alle die Ermunterungen, welche man ſonſt
fremden Arbeitern, die man noch gar nicht oder nicht
in gehoͤriger Menge hat, zu bewilligen pflegt. Frei-
lich muͤßte man ſuchen, dieſe Handwerker ſo geſchickt
als moͤglich zu erhalten, indeß im Nothfall, um nur
den Hauptzweck zu erreichen, auch mit weniger ge-
ſchleckten vorlieb nehmen, wie die meiſten juͤdiſchen
Handwerker in Polen ſeyn ſollen. Ihre Zoͤglinge
wuͤrden dann ſchon in einem Lande, wo Gewerbe
und mechaniſche Arbeiten uͤberhaupt zu einer gewiſſen
Vollkommenheit gebracht waͤren, bald ihre Meiſter
uͤbertreffen und dann waͤren die Schwierigkeiten des
Anfangs gehoben.
Die einheimiſchen Lehrlinge zu fremden juͤdiſchen
Meiſtern zu ſchicken waͤre gleichfalls ein, obgleich we-
niger vortheilhaftes Mittel, daß alſo der Staat dem
freyen Willen der Eltern uͤberlaſſen aber nicht befoͤr-
dern muͤßte.
Die meiſten Schwierigkeiten wuͤrden von ſelbſt
aufhoͤren, wenn nur erſt viele Juden den Ackerbau
oder auch mechaniſche freye Kuͤnſte und unzuͤnftige
Arbeiten bey Manufarturen oder einzeln getrieben
haͤtten. Dieſe wuͤrden denn ſchon von manchen buͤr-
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Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_juden02_1783/300>, abgerufen am 27.11.2024.
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