eines Hebräers abgelegten falschen Eyd, so wie eine an diesem verübte Betrügerey, wenn auch nicht ge- radezu erlaubt, doch eben auch kein grobes Verbre- chen glauben. Was ist bey dieser unglücklichen Fol- ge der gegenseitigen Verbitterung zu thun, die Men- schen von Menschen losreißt, Treue und Redlichkeit aufhebt? -- Nichts anders, als beyde Classen von Menschen durch Unterricht zu bessern, durch gerech- tere Behandlung der bisher gedrückten sie einander zu nähern, mit der Strenge der Gesetze jeden Betrug, er sey begangen an wem er wolle, zu ahnden, und es der Zeit und guten Anstalten zu überlassen, daß so schädliche Vorurtheile nach und nach sich ab- schleifen.
Diese noch itzt unter den Juden sich fortschleichen- de schlechte Grundsätze in Absicht der Eyde beweisen nichts, als was nur schon zu sehr bewiesen ist, daß diese Nation durch die drückende Lage in der sie sich so lange befunden, sittlich herabgewürdigt und verderbt sey. Aber da on ist itzt die Rede nicht, es kömmt hier allein auf Untersuchung der Anklage an, daß es bey den Juden ein durch ihre neuere Religionslehre gebilligter Grundsatz sey, vor christlichen Gerichten oder einem Christen einen falschen Eyd schwören zu dürfen.
Man
eines Hebraͤers abgelegten falſchen Eyd, ſo wie eine an dieſem veruͤbte Betruͤgerey, wenn auch nicht ge- radezu erlaubt, doch eben auch kein grobes Verbre- chen glauben. Was iſt bey dieſer ungluͤcklichen Fol- ge der gegenſeitigen Verbitterung zu thun, die Men- ſchen von Menſchen losreißt, Treue und Redlichkeit aufhebt? — Nichts anders, als beyde Claſſen von Menſchen durch Unterricht zu beſſern, durch gerech- tere Behandlung der bisher gedruͤckten ſie einander zu naͤhern, mit der Strenge der Geſetze jeden Betrug, er ſey begangen an wem er wolle, zu ahnden, und es der Zeit und guten Anſtalten zu uͤberlaſſen, daß ſo ſchaͤdliche Vorurtheile nach und nach ſich ab- ſchleifen.
Dieſe noch itzt unter den Juden ſich fortſchleichen- de ſchlechte Grundſaͤtze in Abſicht der Eyde beweiſen nichts, als was nur ſchon zu ſehr bewieſen iſt, daß dieſe Nation durch die druͤckende Lage in der ſie ſich ſo lange befunden, ſittlich herabgewuͤrdigt und verderbt ſey. Aber da on iſt itzt die Rede nicht, es koͤmmt hier allein auf Unterſuchung der Anklage an, daß es bey den Juden ein durch ihre neuere Religionslehre gebilligter Grundſatz ſey, vor chriſtlichen Gerichten oder einem Chriſten einen falſchen Eyd ſchwoͤren zu duͤrfen.
Man
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eines Hebraͤers abgelegten falſchen Eyd, ſo wie eine
an dieſem veruͤbte Betruͤgerey, wenn auch nicht ge-
radezu erlaubt, doch eben auch kein grobes Verbre-
chen glauben. Was iſt bey dieſer ungluͤcklichen Fol-
ge der gegenſeitigen Verbitterung zu thun, die Men-
ſchen von Menſchen losreißt, Treue und Redlichkeit
aufhebt? — Nichts anders, als beyde Claſſen von
Menſchen durch Unterricht zu beſſern, durch gerech-
tere Behandlung der bisher gedruͤckten ſie einander
zu naͤhern, mit der Strenge der Geſetze jeden Betrug,
er ſey begangen an wem er wolle, zu ahnden, und
es der Zeit und guten Anſtalten zu uͤberlaſſen, daß
ſo ſchaͤdliche Vorurtheile nach und nach ſich ab-
ſchleifen.
Dieſe noch itzt unter den Juden ſich fortſchleichen-
de ſchlechte Grundſaͤtze in Abſicht der Eyde beweiſen
nichts, als was nur ſchon zu ſehr bewieſen iſt, daß
dieſe Nation durch die druͤckende Lage in der ſie ſich ſo
lange befunden, ſittlich herabgewuͤrdigt und verderbt
ſey. Aber da on iſt itzt die Rede nicht, es koͤmmt
hier allein auf Unterſuchung der Anklage an,
daß es bey den Juden ein durch ihre neuere
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Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_juden02_1783/318>, abgerufen am 26.11.2024.
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