Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783."religion das Meiste erwarten müsse," stimmen kende *) Sehr zu wünschen ist es, daß die weisen und menschlichen Ermunterungen des unter den Juden sehr berühmten Gelehrten Hrn. Wessely in den Worten der Wahrheit und des Friedens an die gesammte jüdische Nation, vorzüglich an die- jenigen, Z 2
„religion das Meiſte erwarten muͤſſe,” ſtimmen kende *) Sehr zu wuͤnſchen iſt es, daß die weiſen und menſchlichen Ermunterungen des unter den Juden ſehr beruͤhmten Gelehrten Hrn. Weſſely in den Worten der Wahrheit und des Friedens an die geſammte juͤdiſche Nation, vorzuͤglich an die- jenigen, Z 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0359" n="351"/> „religion das Meiſte erwarten muͤſſe,” ſtimmen<lb/> voͤllig mit den itzt von mir S. 172 ꝛc. geaͤuſſerten<lb/> uͤberein. Ich ſchmeichle mir, daß mein wuͤrdiger<lb/> Freund darinn eine unpartheyiſche Freymuͤthigkeit<lb/> nicht vermiſſen werde. Sie in einem Lande, wo<lb/> man darf, und bey einem Anlaß, wo es noͤthig iſt,<lb/> nicht bewieſen zu haben, wuͤrde mir, wenn er ver-<lb/> dient waͤre, der empfindlichſte aller Vorwuͤrfe ſeyn.<lb/> Aber ſchwer iſt es hier den Mittelweg zu finden und<lb/> nie von ihm auf die eine oder andere Seite abzu-<lb/> gleiten, die Grundſaͤtze auch der wuͤrdigſten und<lb/> aufgeklaͤrteſten Maͤnner ſind hierinn nicht gleich.<lb/> Ich ſtrebe darnach ihn zu treffen, und nach meiner<lb/> itzigen Einſicht glaube ich gerade ſo freymuͤthig ge-<lb/> weſen zu ſeyn, als es hier mein Zweck und die Ma-<lb/> terie foderten. — Ganz ſtimm ich Hrn. <hi rendition="#fr">D.</hi> in<lb/> dem Wunſche bey, daß die Juden auch bald durch<lb/> ſich ſelbſt ſich beſſern und dadurch die gerechtere Be-<lb/> handlung, mit der freylich der Staat ihnen zuvor-<lb/> kommen ſollte, <hi rendition="#fr">dieſem</hi> noch dringender abfodern<lb/> moͤgen; <note xml:id="note-0359" next="#note-0360" place="foot" n="*)">Sehr zu wuͤnſchen iſt es, daß die weiſen und<lb/> menſchlichen Ermunterungen des unter den Juden<lb/> ſehr beruͤhmten Gelehrten Hrn. <hi rendition="#fr">Weſſely</hi> in den<lb/><hi rendition="#fr">Worten der Wahrheit und des Friedens an die<lb/> geſammte juͤdiſche Nation, vorzuͤglich an die-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">jenigen,</hi></fw></note> mit Ihm wuͤnſche ich, daß ſo viele den-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Z 2</fw><fw place="bottom" type="catch">kende</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [351/0359]
„religion das Meiſte erwarten muͤſſe,” ſtimmen
voͤllig mit den itzt von mir S. 172 ꝛc. geaͤuſſerten
uͤberein. Ich ſchmeichle mir, daß mein wuͤrdiger
Freund darinn eine unpartheyiſche Freymuͤthigkeit
nicht vermiſſen werde. Sie in einem Lande, wo
man darf, und bey einem Anlaß, wo es noͤthig iſt,
nicht bewieſen zu haben, wuͤrde mir, wenn er ver-
dient waͤre, der empfindlichſte aller Vorwuͤrfe ſeyn.
Aber ſchwer iſt es hier den Mittelweg zu finden und
nie von ihm auf die eine oder andere Seite abzu-
gleiten, die Grundſaͤtze auch der wuͤrdigſten und
aufgeklaͤrteſten Maͤnner ſind hierinn nicht gleich.
Ich ſtrebe darnach ihn zu treffen, und nach meiner
itzigen Einſicht glaube ich gerade ſo freymuͤthig ge-
weſen zu ſeyn, als es hier mein Zweck und die Ma-
terie foderten. — Ganz ſtimm ich Hrn. D. in
dem Wunſche bey, daß die Juden auch bald durch
ſich ſelbſt ſich beſſern und dadurch die gerechtere Be-
handlung, mit der freylich der Staat ihnen zuvor-
kommen ſollte, dieſem noch dringender abfodern
moͤgen; *) mit Ihm wuͤnſche ich, daß ſo viele den-
kende
*) Sehr zu wuͤnſchen iſt es, daß die weiſen und
menſchlichen Ermunterungen des unter den Juden
ſehr beruͤhmten Gelehrten Hrn. Weſſely in den
Worten der Wahrheit und des Friedens an die
geſammte juͤdiſche Nation, vorzuͤglich an die-
jenigen,
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