Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783.hen, und ihnen ausserordentliche Freyheiten verlie- Was *) Es versteht sich von selbst, daß der Fürst Unrecht haben würde, der die Juden zu Unterdrückung sei- ner übrigen Unterthanen gebrauchte; aber soll die- ser E 3
hen, und ihnen auſſerordentliche Freyheiten verlie- Was *) Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der Fuͤrſt Unrecht haben wuͤrde, der die Juden zu Unterdruͤckung ſei- ner uͤbrigen Unterthanen gebrauchte; aber ſoll die- ſer E 3
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hen, und ihnen auſſerordentliche Freyheiten verlie-
hen, iſt hiſtoriſch wahr: nur die Sache gewinnet
bey dieſer Anempfehlung der Juden zu vollem Buͤr-
gerrecht eine andere Geſtalt. Wir wiſſen erſt die
Facta eigentlich blos von einem Juden, Joſepho;
aber aus deſſen eigener Erzaͤhlung zeigt ſich, daß die-
ſe Koͤnige juͤdiſche Colonien, die ſie in feſte Staͤdte
fuͤhrten, als eine Art von Beſatzung gegen die alten
Einwohner gebrauchen wollten. Solche Juden-To-
leranz moͤchten wir nun wohl nicht gern haben, man-
chos europaͤiſche Volk wuͤrde die Haͤnde haben, daß
der Fuͤrſt, der ſeinen Unterthanen zu trauen keine
Urſache mehr faͤnde, bey einer ſolchen Juden-Guarde
nicht gut fuͤhre. Ueberhaupt, auswaͤrtige Beſatzun-
gen, die Unterthanen in Gehorſam zu halten, ſind
nicht das Gute: der gute Fuͤrſt iſt unter ſeinen Un-
terthanen, der Herzog Eberhard von Wuͤrtenberg
unter freyem Himmel oder im Walde ſchlafend, im
Schoos jedes Unterthaus, und ein Koͤnig von Eng-
land wenn ihm ein Higwayman begegnet, und ihn
erkennet, ganz ſicher *).
Was
*) Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der Fuͤrſt Unrecht
haben wuͤrde, der die Juden zu Unterdruͤckung ſei-
ner uͤbrigen Unterthanen gebrauchte; aber ſoll die-
ſer
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