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Dronke, Ernst: Polizei-Geschichten. Leipzig, 1846.

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Vom heimathlosen Vaterland.
dürfen, ohne daß man ihm dabei nächtliche Rast be¬
willigte.

Vom 7. Mai 1833 bis zum 19. Februar 1839
lebte er nunmehr unbehelligt in Altona vom Weinkom¬
missionsgeschäft, machte dann eine Reise nach Oporto
und verlobte sich bei seiner Rückkehr mit einer Hambur¬
gerin, welche eine Schenkwirthschaft führte. Zwei Mo¬
nate lang lebte er mit ihr in freiem Verhältniß. Er
wohnte bei ihr, half ihr in der Wirthschaft und benahm
sich überhaupt so, wie es sein Verhältniß zu rechtfertigen
schien. Eines Tages, als er sie für untreu hielt, mi߬
handelte er sie in ihrer Schenkwirthschaft betrunkener
Weise so sehr, daß sie ihr Lokal verließ. Hanemann
blieb, wie er es bei sonstigem Ausgehen seiner Braut ge¬
wohnt war, in der Wirthschaft zurück, und als einige
Gäste Geld gewechselt verlangten, erbrach er die verschlos¬
sene Kasse. Darauf wurde er auf Veranlassung des
Kurators seiner Braut arretirt und zur Untersuchung ge¬
zogen. Die Hamburger Polizei lieferte ihn nach Altona
ab, indem sie ihn dem dortigen Oberpräsidium zur Ab¬
nahme seines Bürgerrechts empfahl, und das Altonaer
Oberpräsidium
nahm ihm sein Altonaer Bürgerrecht ab,

Vom heimathloſen Vaterland.
duͤrfen, ohne daß man ihm dabei naͤchtliche Raſt be¬
willigte.

Vom 7. Mai 1833 bis zum 19. Februar 1839
lebte er nunmehr unbehelligt in Altona vom Weinkom¬
miſſionsgeſchaͤft, machte dann eine Reiſe nach Oporto
und verlobte ſich bei ſeiner Ruͤckkehr mit einer Hambur¬
gerin, welche eine Schenkwirthſchaft fuͤhrte. Zwei Mo¬
nate lang lebte er mit ihr in freiem Verhaͤltniß. Er
wohnte bei ihr, half ihr in der Wirthſchaft und benahm
ſich uͤberhaupt ſo, wie es ſein Verhaͤltniß zu rechtfertigen
ſchien. Eines Tages, als er ſie fuͤr untreu hielt, mi߬
handelte er ſie in ihrer Schenkwirthſchaft betrunkener
Weiſe ſo ſehr, daß ſie ihr Lokal verließ. Hanemann
blieb, wie er es bei ſonſtigem Ausgehen ſeiner Braut ge¬
wohnt war, in der Wirthſchaft zuruͤck, und als einige
Gaͤſte Geld gewechſelt verlangten, erbrach er die verſchloſ¬
ſene Kaſſe. Darauf wurde er auf Veranlaſſung des
Kurators ſeiner Braut arretirt und zur Unterſuchung ge¬
zogen. Die Hamburger Polizei lieferte ihn nach Altona
ab, indem ſie ihn dem dortigen Oberpraͤſidium zur Ab¬
nahme ſeines Buͤrgerrechts empfahl, und das Altonaer
Oberpraͤſidium
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[146/0160] Vom heimathloſen Vaterland. duͤrfen, ohne daß man ihm dabei naͤchtliche Raſt be¬ willigte. Vom 7. Mai 1833 bis zum 19. Februar 1839 lebte er nunmehr unbehelligt in Altona vom Weinkom¬ miſſionsgeſchaͤft, machte dann eine Reiſe nach Oporto und verlobte ſich bei ſeiner Ruͤckkehr mit einer Hambur¬ gerin, welche eine Schenkwirthſchaft fuͤhrte. Zwei Mo¬ nate lang lebte er mit ihr in freiem Verhaͤltniß. Er wohnte bei ihr, half ihr in der Wirthſchaft und benahm ſich uͤberhaupt ſo, wie es ſein Verhaͤltniß zu rechtfertigen ſchien. Eines Tages, als er ſie fuͤr untreu hielt, mi߬ handelte er ſie in ihrer Schenkwirthſchaft betrunkener Weiſe ſo ſehr, daß ſie ihr Lokal verließ. Hanemann blieb, wie er es bei ſonſtigem Ausgehen ſeiner Braut ge¬ wohnt war, in der Wirthſchaft zuruͤck, und als einige Gaͤſte Geld gewechſelt verlangten, erbrach er die verſchloſ¬ ſene Kaſſe. Darauf wurde er auf Veranlaſſung des Kurators ſeiner Braut arretirt und zur Unterſuchung ge¬ zogen. Die Hamburger Polizei lieferte ihn nach Altona ab, indem ſie ihn dem dortigen Oberpraͤſidium zur Ab¬ nahme ſeines Buͤrgerrechts empfahl, und das Altonaer Oberpraͤſidium nahm ihm ſein Altonaer Buͤrgerrecht ab,

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Zitationshilfe: Dronke, Ernst: Polizei-Geschichten. Leipzig, 1846, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dronke_polizeigeschichten_1846/160>, abgerufen am 22.12.2024.