Felsblöcke, zuckendes Gebein! Wo bin ich? bin ich? -- auf der See? Und welch Geriesel -- immer immerzu, Wie Regentropfen, regnet's?
Die Muschel.
Su, susu, O, schlaf im schimmernden Bade, Hörst du sie plätschern und rauschen, Meine hüpfende blanke Najade? Ihres Haares seidenen Tang Ueber der Schultern Perlenschaum; Horch! sie singt den Wellengesang, Süß wie Vögelein, zart wie Traum:
"Webe, woge, Welle, wie "Westes Säuselmelodie, "Wie die Schwalbe über's Meer "Zwitschernd streicht von Süden her, "Wie des Himmels Wolken thauen "Segen auf des Eilands Auen, "Wie die Muschel knirrt am Strand, "Von der Düne rieselt Sand."
"Woge, Welle, sachte, sacht, "Daß der Triton nicht erwacht. "In der Hand das plumpe Horn "Schlummert er, am Strudelborn.
Felsblöcke, zuckendes Gebein! Wo bin ich? bin ich? — auf der See? Und welch Gerieſel — immer immerzu, Wie Regentropfen, regnet's?
Die Muſchel.
Su, ſuſu, O, ſchlaf im ſchimmernden Bade, Hörſt du ſie plätſchern und rauſchen, Meine hüpfende blanke Najade? Ihres Haares ſeidenen Tang Ueber der Schultern Perlenſchaum; Horch! ſie ſingt den Wellengeſang, Süß wie Vögelein, zart wie Traum:
„Webe, woge, Welle, wie „Weſtes Säuſelmelodie, „Wie die Schwalbe über's Meer „Zwitſchernd ſtreicht von Süden her, „Wie des Himmels Wolken thauen „Segen auf des Eilands Auen, „Wie die Muſchel knirrt am Strand, „Von der Düne rieſelt Sand.“
„Woge, Welle, ſachte, ſacht, „Daß der Triton nicht erwacht. „In der Hand das plumpe Horn „Schlummert er, am Strudelborn.
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Felsblöcke, zuckendes Gebein!
Wo bin ich? bin ich? — auf der See?
Und welch Gerieſel — immer immerzu,
Wie Regentropfen, regnet's?
Die Muſchel.
Su, ſuſu,
O, ſchlaf im ſchimmernden Bade,
Hörſt du ſie plätſchern und rauſchen,
Meine hüpfende blanke Najade?
Ihres Haares ſeidenen Tang
Ueber der Schultern Perlenſchaum;
Horch! ſie ſingt den Wellengeſang,
Süß wie Vögelein, zart wie Traum:
„Webe, woge, Welle, wie
„Weſtes Säuſelmelodie,
„Wie die Schwalbe über's Meer
„Zwitſchernd ſtreicht von Süden her,
„Wie des Himmels Wolken thauen
„Segen auf des Eilands Auen,
„Wie die Muſchel knirrt am Strand,
„Von der Düne rieſelt Sand.“
„Woge, Welle, ſachte, ſacht,
„Daß der Triton nicht erwacht.
„In der Hand das plumpe Horn
„Schlummert er, am Strudelborn.
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/193>, abgerufen am 24.11.2024.
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