"So mögen sie denn blühen!" Spricht sanft der fromme Mann, Er hat sich aufgerichtet, Sein Auge, mild umlichtet, Schaut fest den Aether an.
"Hast Du gesandt ein Zeichen Durch meinen eignen Mund, Und willst mich gnädig mahnen An unser Aller Ahnen, Uralten ew'gen Bund;"
"Nicht lässig sollst Du finden Den, der Dein Siegel trägt, Doch nach dem letzten Sturme" -- Da eben summt's vom Thurme, Und Zwölf die Glocke schlägt. --
"Ja, wenn ich bin entladen Der Woche Last und Pein, Dann führe, Gott der Milde, Das Werk nach Deinem Bilde In Deinen Sonntag ein."
„So mögen ſie denn blühen!“ Spricht ſanft der fromme Mann, Er hat ſich aufgerichtet, Sein Auge, mild umlichtet, Schaut feſt den Aether an.
„Haſt Du geſandt ein Zeichen Durch meinen eignen Mund, Und willſt mich gnädig mahnen An unſer Aller Ahnen, Uralten ew'gen Bund;“
„Nicht läſſig ſollſt Du finden Den, der Dein Siegel trägt, Doch nach dem letzten Sturme“ — Da eben ſummt's vom Thurme, Und Zwölf die Glocke ſchlägt. —
„Ja, wenn ich bin entladen Der Woche Laſt und Pein, Dann führe, Gott der Milde, Das Werk nach Deinem Bilde In Deinen Sonntag ein.“
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„So mögen ſie denn blühen!“
Spricht ſanft der fromme Mann,
Er hat ſich aufgerichtet,
Sein Auge, mild umlichtet,
Schaut feſt den Aether an.
„Haſt Du geſandt ein Zeichen
Durch meinen eignen Mund,
Und willſt mich gnädig mahnen
An unſer Aller Ahnen,
Uralten ew'gen Bund;“
„Nicht läſſig ſollſt Du finden
Den, der Dein Siegel trägt,
Doch nach dem letzten Sturme“ —
Da eben ſummt's vom Thurme,
Und Zwölf die Glocke ſchlägt. —
„Ja, wenn ich bin entladen
Der Woche Laſt und Pein,
Dann führe, Gott der Milde,
Das Werk nach Deinem Bilde
In Deinen Sonntag ein.“
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/264>, abgerufen am 22.11.2024.
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