Und plötzlich auf den Estrich nieder Taumelt er wie ein wundes Roß, Es zucken, strecken sich die Glieder. Welch' ein Getümmel in dem Schloß! "Krank" dieser, "todt" spricht jener Mund, Ja wahrlich, das ist Todes Miene, Und eine mächtige Ruine Liegt Friedrich auf dem eignen Grund.
Die Humpen sind in Hast zertrümmert, Burgunderblut fließt über'n Stein, Die Lampen mählig sind verkümmert, Wie Erdenlust sie qualmten ein. Doch drüben, in des Klosters Hut, Entflammte man die ew'ge Leuchte, Und knieend alles Volk sich beugte Dem reinen Wein, der Christi Blut.
Und plötzlich auf den Eſtrich nieder Taumelt er wie ein wundes Roß, Es zucken, ſtrecken ſich die Glieder. Welch' ein Getümmel in dem Schloß! „Krank“ dieſer, „todt“ ſpricht jener Mund, Ja wahrlich, das iſt Todes Miene, Und eine mächtige Ruine Liegt Friedrich auf dem eignen Grund.
Die Humpen ſind in Haſt zertrümmert, Burgunderblut fließt über'n Stein, Die Lampen mählig ſind verkümmert, Wie Erdenluſt ſie qualmten ein. Doch drüben, in des Kloſters Hut, Entflammte man die ew'ge Leuchte, Und knieend alles Volk ſich beugte Dem reinen Wein, der Chriſti Blut.
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Und plötzlich auf den Eſtrich nieder
Taumelt er wie ein wundes Roß,
Es zucken, ſtrecken ſich die Glieder.
Welch' ein Getümmel in dem Schloß!
„Krank“ dieſer, „todt“ ſpricht jener Mund,
Ja wahrlich, das iſt Todes Miene,
Und eine mächtige Ruine
Liegt Friedrich auf dem eignen Grund.
Die Humpen ſind in Haſt zertrümmert,
Burgunderblut fließt über'n Stein,
Die Lampen mählig ſind verkümmert,
Wie Erdenluſt ſie qualmten ein.
Doch drüben, in des Kloſters Hut,
Entflammte man die ew'ge Leuchte,
Und knieend alles Volk ſich beugte
Dem reinen Wein, der Chriſti Blut.
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/302>, abgerufen am 22.11.2024.
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