Droysen, Johann Gustav: Geschichte Alexanders des Großen. Hamburg, [1833].heerdschirmenden Zeus opferte er dem Schatten des Priamus, um Nach diesen Festlichkeiten zog der König nach der Ebene von Von Lampsakus aus rückte das Heer unweit der Küste weiter, 22) Die Citate zu diesen Sachen stehen bei Freinsheim suppl. Curt. II. 4.; cf. Boeckh corp. inscr. 1564. Uebrigens bezieht sich Strabo's anabanta meta ten niken natürlich auf den Zug nach dem oberen Asien, nicht auf einen zweiten Besuch in Troja, wie Wesseling sonderbarer Weise meint. 23) Es wird nicht auffallen, daß derselbe Parmenion noch kurz zuvor in Grynion commandirte. Das darum, da nur Diodor jene frühere Expedition erwähnt hat. 24) Paus. VI. 18. Suidas v. Alexander, so heißt es, schwur,
das Entgegengesetzte von dem zu thun, was die Gesandten von Lampsakus bitten würden, worauf denn der Sophist ihn beschwor, die abtrünnige Stadt zu strafen. heerdſchirmenden Zeus opferte er dem Schatten des Priamus, um Nach dieſen Feſtlichkeiten zog der König nach der Ebene von Von Lampſakus aus rückte das Heer unweit der Küſte weiter, 22) Die Citate zu dieſen Sachen ſtehen bei Freinsheim suppl. Curt. II. 4.; cf. Boeckh corp. inscr. 1564. Uebrigens bezieht ſich Strabo’s ἀναβάντα μετὰ τὴν νίκην natürlich auf den Zug nach dem oberen Aſien, nicht auf einen zweiten Beſuch in Troja, wie Weſſeling ſonderbarer Weiſe meint. 23) Es wird nicht auffallen, daß derſelbe Parmenion noch kurz zuvor in Grynion commandirte. Das darum, da nur Diodor jene frühere Expedition erwähnt hat. 24) Paus. VI. 18. Suidas v. Alexander, ſo heißt es, ſchwur,
das Entgegengeſetzte von dem zu thun, was die Geſandten von Lampſakus bitten würden, worauf denn der Sophiſt ihn beſchwor, die abtrünnige Stadt zu ſtrafen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0123" n="109"/> heerdſchirmenden Zeus opferte er dem Schatten des Priamus, um<lb/> deſſen Zorn gegen Achills Geſchlecht zu verſöhnen, da Achilles Sohn<lb/> den greiſen König am heiligen Heerde erſchlagen hatte. Vor al-<lb/> lem aber ehrte er das Andenken ſeines großen Ahnen Achilles, er<lb/> kränzte und ſalbte des Helden Grab, das Grab des Patroklus ſein<lb/> treuer Freund Hephäſtion; dann wurden Wettkämpfe und Spiele<lb/> dem Helden gefeiert, den Alexander bald um nichts, als den Herold<lb/> ſeiner Thaten beneiden ſollte. Endlich gebot er Troja wieder her-<lb/> zuſtellen, gab den Bürgern der neuen Stadt Freiheit und Immu-<lb/> nität, und verſprach ihrer noch weiter zu gedenken <note place="foot" n="22)">Die Citate zu dieſen Sachen ſtehen bei <hi rendition="#aq">Freinsheim suppl.<lb/> Curt. II. 4.; cf. Boeckh corp. inscr.</hi> 1564. Uebrigens bezieht ſich<lb/> Strabo’s ἀναβάντα μετὰ τὴν νίκην natürlich auf den Zug nach<lb/> dem oberen Aſien, nicht auf einen zweiten Beſuch in Troja, wie<lb/> Weſſeling ſonderbarer Weiſe meint.</note>.</p><lb/> <p>Nach dieſen Feſtlichkeiten zog der König nach der Ebene von<lb/> Arisbe, wo das übrige Heer, das unter Parmenions Führung <note place="foot" n="23)">Es wird nicht auffallen,<lb/> daß derſelbe Parmenion noch kurz zuvor in Grynion commandirte.<lb/> Das darum, da nur Diodor jene frühere Expedition erwähnt hat.</note><lb/> bei Abydos gelandet war, ein Lager bezogen hatte. Unverzüglich<lb/> brach man auf, um den Feinden zu begegnen, von denen man<lb/> wußte, daß ſie etwa zwanzig Meilen oſtwärts um Zeleia verſam-<lb/> melt waren. Der Marſch ging über Perkote nach Lampſakus;<lb/> dieſe Stadt hatte ſich bisher entſchieden für das Perſiſche Intereſſe<lb/> ausgeſprochen, und durch ihr Benehmen gegen Memnon und ſeine<lb/> Söldner Alexanders gerechten Unwillen auf ſich geladen; jetzt wußten<lb/> die Bürger keine andere Rettung, als durch eine Geſandtſchaft des<lb/> Königs Gnade zu erflehen; an ihrer Spitze ſtand Anaximenes, der<lb/> als wiſſenſchaftlicher Mann berühmt, und bei König Philipp frü-<lb/> her gern geſehen war; auf ſeine Fürbitte verzieh Alexander der<lb/> Stadt <note place="foot" n="24)"><hi rendition="#aq">Paus. VI. 18. Suidas v.</hi> Alexander, ſo heißt es, ſchwur,<lb/> das Entgegengeſetzte von dem zu thun, was die Geſandten von<lb/> Lampſakus bitten würden, worauf denn der Sophiſt ihn beſchwor,<lb/> die abtrünnige Stadt zu ſtrafen.</note>.</p><lb/> <p>Von Lampſakus aus rückte das Heer unweit der Küſte weiter,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [109/0123]
heerdſchirmenden Zeus opferte er dem Schatten des Priamus, um
deſſen Zorn gegen Achills Geſchlecht zu verſöhnen, da Achilles Sohn
den greiſen König am heiligen Heerde erſchlagen hatte. Vor al-
lem aber ehrte er das Andenken ſeines großen Ahnen Achilles, er
kränzte und ſalbte des Helden Grab, das Grab des Patroklus ſein
treuer Freund Hephäſtion; dann wurden Wettkämpfe und Spiele
dem Helden gefeiert, den Alexander bald um nichts, als den Herold
ſeiner Thaten beneiden ſollte. Endlich gebot er Troja wieder her-
zuſtellen, gab den Bürgern der neuen Stadt Freiheit und Immu-
nität, und verſprach ihrer noch weiter zu gedenken 22).
Nach dieſen Feſtlichkeiten zog der König nach der Ebene von
Arisbe, wo das übrige Heer, das unter Parmenions Führung 23)
bei Abydos gelandet war, ein Lager bezogen hatte. Unverzüglich
brach man auf, um den Feinden zu begegnen, von denen man
wußte, daß ſie etwa zwanzig Meilen oſtwärts um Zeleia verſam-
melt waren. Der Marſch ging über Perkote nach Lampſakus;
dieſe Stadt hatte ſich bisher entſchieden für das Perſiſche Intereſſe
ausgeſprochen, und durch ihr Benehmen gegen Memnon und ſeine
Söldner Alexanders gerechten Unwillen auf ſich geladen; jetzt wußten
die Bürger keine andere Rettung, als durch eine Geſandtſchaft des
Königs Gnade zu erflehen; an ihrer Spitze ſtand Anaximenes, der
als wiſſenſchaftlicher Mann berühmt, und bei König Philipp frü-
her gern geſehen war; auf ſeine Fürbitte verzieh Alexander der
Stadt 24).
Von Lampſakus aus rückte das Heer unweit der Küſte weiter,
22) Die Citate zu dieſen Sachen ſtehen bei Freinsheim suppl.
Curt. II. 4.; cf. Boeckh corp. inscr. 1564. Uebrigens bezieht ſich
Strabo’s ἀναβάντα μετὰ τὴν νίκην natürlich auf den Zug nach
dem oberen Aſien, nicht auf einen zweiten Beſuch in Troja, wie
Weſſeling ſonderbarer Weiſe meint.
23) Es wird nicht auffallen,
daß derſelbe Parmenion noch kurz zuvor in Grynion commandirte.
Das darum, da nur Diodor jene frühere Expedition erwähnt hat.
24) Paus. VI. 18. Suidas v. Alexander, ſo heißt es, ſchwur,
das Entgegengeſetzte von dem zu thun, was die Geſandten von
Lampſakus bitten würden, worauf denn der Sophiſt ihn beſchwor,
die abtrünnige Stadt zu ſtrafen.
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