Droysen, Johann Gustav: Geschichte Alexanders des Großen. Hamburg, [1833].seine Begleitung 61). Alexander eilte nach Ekbatana 62); schnell Um dieselbe Zeit lagerte Darius mit seinem Zuge wenige 61) Dieser Schätze von Ekbatana erwähnen auch die Orientali- schen Autoren; s. Ext. et Not. II. p. 501. Die Zahl der Truppen, die Darius begleiteten, giebt Curtius auf dreißigtausend Mann leich- tes Volk, viertausend Griechen, dreitausendfünfhunoert meist Baktri- sche Reuter an. 62) Nach Curt. V. 13. 1. hätte Alexander gar
nicht Ekbatana berührt, sondern den geraden Weg nach den Pässen über Tabä (Sawa) genommen; nicht minder unzuverlässig ist seine Nachricht (V. 7. 12.), daß Alexander bei seinem Eintritt in Medien neue Truppen, in der Zahl von fünftausend Mann Fußvolk und tau- send Reutern unter Führung des Atheners Plato erhalten habe. ſeine Begleitung 61). Alexander eilte nach Ekbatana 62); ſchnell Um dieſelbe Zeit lagerte Darius mit ſeinem Zuge wenige 61) Dieſer Schätze von Ekbatana erwähnen auch die Orientali- ſchen Autoren; ſ. Ext. et Not. II. p. 501. Die Zahl der Truppen, die Darius begleiteten, giebt Curtius auf dreißigtauſend Mann leich- tes Volk, viertauſend Griechen, dreitauſendfünfhunoert meiſt Baktri- ſche Reuter an. 62) Nach Curt. V. 13. 1. hätte Alexander gar
nicht Ekbatana berührt, ſondern den geraden Weg nach den Päſſen über Tabä (Sawa) genommen; nicht minder unzuverläſſig iſt ſeine Nachricht (V. 7. 12.), daß Alexander bei ſeinem Eintritt in Medien neue Truppen, in der Zahl von fünftauſend Mann Fußvolk und tau- ſend Reutern unter Führung des Atheners Plato erhalten habe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0267" n="253"/> ſeine Begleitung <note place="foot" n="61)">Dieſer Schätze von Ekbatana erwähnen auch die Orientali-<lb/> ſchen Autoren; ſ. <hi rendition="#aq">Ext. et Not. II. p.</hi> 501. Die Zahl der Truppen,<lb/> die Darius begleiteten, giebt Curtius auf dreißigtauſend Mann leich-<lb/> tes Volk, viertauſend Griechen, dreitauſendfünfhunoert meiſt Baktri-<lb/> ſche Reuter an.</note>. Alexander eilte nach Ekbatana <note place="foot" n="62)">Nach <hi rendition="#aq">Curt. V.</hi> 13. 1. hätte Alexander gar<lb/> nicht Ekbatana berührt, ſondern den geraden Weg nach den Päſſen<lb/> über Tabä (Sawa) genommen; nicht minder unzuverläſſig iſt ſeine<lb/> Nachricht (<hi rendition="#aq">V.</hi> 7. 12.), daß Alexander bei ſeinem Eintritt in Medien<lb/> neue Truppen, in der Zahl von fünftauſend Mann Fußvolk und tau-<lb/> ſend Reutern unter Führung des Atheners Plato erhalten habe.</note>; ſchnell<lb/> wurden die dortigen Angelegenheiten geordnet, die Theſſalier, deren<lb/> Dienſtzeit um war, mit vollem Sold und einem Geſchenk von<lb/> zweitauſend Talenten in die Heimath geſandt, der Perſer Oxydates,<lb/> der in Suſa, früher von Darius zum ewigen Gefängniß verdammt,<lb/> durch Alexander befreit war und darum doppelten Vertrauens wür-<lb/> dig ſchien, an Atropates Stelle, der mit Darius war, zum Satra-<lb/> pen über Medien beſtellt, Parmenion mit einem Theile des Heeres<lb/> zurück gelaſſen, um die Schätze aus Perſis, die in Ekbatana nie-<lb/> dergelegt werden ſollten, in Empfang zu nehmen und dann durch<lb/> das Land der Kaduſier nach Hyrkanien zu marſchixen, Harpalus<lb/> mit der Bewachung des Schatzes beauftragt, Klitus, der krank in<lb/> Suſa zurückgeblieben war, angewieſen, ſobald es ſeine Geſund-<lb/> heit geſtatte, die ſechstauſend Mann, die vorläufig bei Harpalus<lb/> blieben, ins Parthiſche zu führen, um ſich dort mit der großen<lb/> Armee wieder zu vereinen. Mit den übrigen Phalangen, mit den<lb/> Macedoniſchen Geſchwadern, den Agrianern, Schützen und anderen<lb/> leichten Corps eilte Alexander dem fliehenden Darius nach; in eilf<lb/> höchſt angeſtrengten Tagemärſchen, in denen viele Menſchen und<lb/> Pferde liegen blieben, erreichte er Ragä, von wo aus für Alexan-<lb/> ders Eile noch eine Tagereiſe von acht Meilen bis zum Eingang<lb/> der Kaspiſchen Thore war. Aber die Nachricht, daß Darius be-<lb/> reits jenſeits des Paſſes ſei, und einen bedeutenden Vorſprung auf<lb/> dem Wege nach Baktrien voraus habe, ſo wie die Erſchöpfung ſei-<lb/> ner Truppen bewog den König einige Tage in Ragä zu raſten.</p><lb/> <p>Um dieſelbe Zeit lagerte Darius mit ſeinem Zuge wenige<lb/> Tagemärſche im Oſten der Kaspiſchen Päſſe, er hatte kaum noch<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [253/0267]
ſeine Begleitung 61). Alexander eilte nach Ekbatana 62); ſchnell
wurden die dortigen Angelegenheiten geordnet, die Theſſalier, deren
Dienſtzeit um war, mit vollem Sold und einem Geſchenk von
zweitauſend Talenten in die Heimath geſandt, der Perſer Oxydates,
der in Suſa, früher von Darius zum ewigen Gefängniß verdammt,
durch Alexander befreit war und darum doppelten Vertrauens wür-
dig ſchien, an Atropates Stelle, der mit Darius war, zum Satra-
pen über Medien beſtellt, Parmenion mit einem Theile des Heeres
zurück gelaſſen, um die Schätze aus Perſis, die in Ekbatana nie-
dergelegt werden ſollten, in Empfang zu nehmen und dann durch
das Land der Kaduſier nach Hyrkanien zu marſchixen, Harpalus
mit der Bewachung des Schatzes beauftragt, Klitus, der krank in
Suſa zurückgeblieben war, angewieſen, ſobald es ſeine Geſund-
heit geſtatte, die ſechstauſend Mann, die vorläufig bei Harpalus
blieben, ins Parthiſche zu führen, um ſich dort mit der großen
Armee wieder zu vereinen. Mit den übrigen Phalangen, mit den
Macedoniſchen Geſchwadern, den Agrianern, Schützen und anderen
leichten Corps eilte Alexander dem fliehenden Darius nach; in eilf
höchſt angeſtrengten Tagemärſchen, in denen viele Menſchen und
Pferde liegen blieben, erreichte er Ragä, von wo aus für Alexan-
ders Eile noch eine Tagereiſe von acht Meilen bis zum Eingang
der Kaspiſchen Thore war. Aber die Nachricht, daß Darius be-
reits jenſeits des Paſſes ſei, und einen bedeutenden Vorſprung auf
dem Wege nach Baktrien voraus habe, ſo wie die Erſchöpfung ſei-
ner Truppen bewog den König einige Tage in Ragä zu raſten.
Um dieſelbe Zeit lagerte Darius mit ſeinem Zuge wenige
Tagemärſche im Oſten der Kaspiſchen Päſſe, er hatte kaum noch
61) Dieſer Schätze von Ekbatana erwähnen auch die Orientali-
ſchen Autoren; ſ. Ext. et Not. II. p. 501. Die Zahl der Truppen,
die Darius begleiteten, giebt Curtius auf dreißigtauſend Mann leich-
tes Volk, viertauſend Griechen, dreitauſendfünfhunoert meiſt Baktri-
ſche Reuter an.
62) Nach Curt. V. 13. 1. hätte Alexander gar
nicht Ekbatana berührt, ſondern den geraden Weg nach den Päſſen
über Tabä (Sawa) genommen; nicht minder unzuverläſſig iſt ſeine
Nachricht (V. 7. 12.), daß Alexander bei ſeinem Eintritt in Medien
neue Truppen, in der Zahl von fünftauſend Mann Fußvolk und tau-
ſend Reutern unter Führung des Atheners Plato erhalten habe.
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