Grisebachs Vegetation der Erde gibt Zeugnis davon. Ich habe von jeher der Richtigstellung bis in kleine Einzel- heiten hinein grosse Mühe gewidmet, auch zeigen die Litteraturregister zumal im Schlussabschnitt, in wie weit ich mich an die botanischen Hauptquellen, die Floren- werke, gehalten habe; aber dennoch ist mir das Allge- meine wertvoller als die Einzelheit, deren Berichtigung den Arbeiten geographischer Floristen, welche thatkräftig sich zu Meistern bestimmter Vegetationsgebiete machen, anheimfällt, und deren durchdringende Darstellung sowie zweckentsprechende Verwendung einen langsamen, aber stetigen Fortschritt in unserem Wissen von der geo- graphischen Ausgestaltung der Vegetation der Erde im Gefolge hat.
Bezüglich der Litteraturangaben durfte nach meiner Meinung, welche sich ganz an Prof. Günthers Ausspruch im Vorwort zum Handbuch der mathematischen Geo- graphie anschliesst, ein derartiges "Handbuch" nicht zu dürftig ausfallen; ist doch sein Nutzen dann schon ein grosser, wenn Anderen in zweckmäßiger Zusammenstel- lung die Quellen erschlossen werden. Und im speziellen Teile der Pflanzengeographie war dies um so mehr nötig, als die grundlegenden floristischen Arbeiten in Hinsicht der Vegetationsanordnung nur quellenmäßig anzunehmen und zu verwerten sind. Daher geht in diesem Abschnitt jeder Länderabteilung eine Litteraturübersicht voraus, auf welche in den dann folgenden Auseinandersetzungen Be- zug genommen wird, und welche ich grösstenteils im Original benutzt habe. Es sind daher diese Litteratur- übersichten zugleich meine Quellennachweise.
Seit dem Jahre 1878, wo ich an Grisebachs Stelle die pflanzengeographischen Berichte im Gothaer "Geo- graphischen Jahrbuch" herauszugeben begann, sind nun schon 24 Bogen solcher Berichte gedruckt worden, ausser kürzeren Zusammenfassungen viele kritisch gesichtete Auszüge enthaltend. Diese zur Verwertung heranzu- ziehen lag nahe, und es wird daher bei seinen häufigen Anführungen das Geographische Jahrbuch mit G. J., Band und Seite, abgekürzt. Grisebachs Berichte in dem-
Vorwort.
Grisebachs Vegetation der Erde gibt Zeugnis davon. Ich habe von jeher der Richtigstellung bis in kleine Einzel- heiten hinein grosse Mühe gewidmet, auch zeigen die Litteraturregister zumal im Schlussabschnitt, in wie weit ich mich an die botanischen Hauptquellen, die Floren- werke, gehalten habe; aber dennoch ist mir das Allge- meine wertvoller als die Einzelheit, deren Berichtigung den Arbeiten geographischer Floristen, welche thatkräftig sich zu Meistern bestimmter Vegetationsgebiete machen, anheimfällt, und deren durchdringende Darstellung sowie zweckentsprechende Verwendung einen langsamen, aber stetigen Fortschritt in unserem Wissen von der geo- graphischen Ausgestaltung der Vegetation der Erde im Gefolge hat.
Bezüglich der Litteraturangaben durfte nach meiner Meinung, welche sich ganz an Prof. Günthers Ausspruch im Vorwort zum Handbuch der mathematischen Geo- graphie anschliesst, ein derartiges „Handbuch“ nicht zu dürftig ausfallen; ist doch sein Nutzen dann schon ein grosser, wenn Anderen in zweckmäßiger Zusammenstel- lung die Quellen erschlossen werden. Und im speziellen Teile der Pflanzengeographie war dies um so mehr nötig, als die grundlegenden floristischen Arbeiten in Hinsicht der Vegetationsanordnung nur quellenmäßig anzunehmen und zu verwerten sind. Daher geht in diesem Abschnitt jeder Länderabteilung eine Litteraturübersicht voraus, auf welche in den dann folgenden Auseinandersetzungen Be- zug genommen wird, und welche ich grösstenteils im Original benutzt habe. Es sind daher diese Litteratur- übersichten zugleich meine Quellennachweise.
Seit dem Jahre 1878, wo ich an Grisebachs Stelle die pflanzengeographischen Berichte im Gothaer „Geo- graphischen Jahrbuch“ herauszugeben begann, sind nun schon 24 Bogen solcher Berichte gedruckt worden, ausser kürzeren Zusammenfassungen viele kritisch gesichtete Auszüge enthaltend. Diese zur Verwertung heranzu- ziehen lag nahe, und es wird daher bei seinen häufigen Anführungen das Geographische Jahrbuch mit G. J., Band und Seite, abgekürzt. Grisebachs Berichte in dem-
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[IX/0015]
Vorwort.
Grisebachs Vegetation der Erde gibt Zeugnis davon. Ich
habe von jeher der Richtigstellung bis in kleine Einzel-
heiten hinein grosse Mühe gewidmet, auch zeigen die
Litteraturregister zumal im Schlussabschnitt, in wie weit
ich mich an die botanischen Hauptquellen, die Floren-
werke, gehalten habe; aber dennoch ist mir das Allge-
meine wertvoller als die Einzelheit, deren Berichtigung
den Arbeiten geographischer Floristen, welche thatkräftig
sich zu Meistern bestimmter Vegetationsgebiete machen,
anheimfällt, und deren durchdringende Darstellung sowie
zweckentsprechende Verwendung einen langsamen, aber
stetigen Fortschritt in unserem Wissen von der geo-
graphischen Ausgestaltung der Vegetation der Erde im
Gefolge hat.
Bezüglich der Litteraturangaben durfte nach meiner
Meinung, welche sich ganz an Prof. Günthers Ausspruch
im Vorwort zum Handbuch der mathematischen Geo-
graphie anschliesst, ein derartiges „Handbuch“ nicht zu
dürftig ausfallen; ist doch sein Nutzen dann schon ein
grosser, wenn Anderen in zweckmäßiger Zusammenstel-
lung die Quellen erschlossen werden. Und im speziellen
Teile der Pflanzengeographie war dies um so mehr nötig,
als die grundlegenden floristischen Arbeiten in Hinsicht
der Vegetationsanordnung nur quellenmäßig anzunehmen
und zu verwerten sind. Daher geht in diesem Abschnitt
jeder Länderabteilung eine Litteraturübersicht voraus, auf
welche in den dann folgenden Auseinandersetzungen Be-
zug genommen wird, und welche ich grösstenteils im
Original benutzt habe. Es sind daher diese Litteratur-
übersichten zugleich meine Quellennachweise.
Seit dem Jahre 1878, wo ich an Grisebachs Stelle
die pflanzengeographischen Berichte im Gothaer „Geo-
graphischen Jahrbuch“ herauszugeben begann, sind nun
schon 24 Bogen solcher Berichte gedruckt worden, ausser
kürzeren Zusammenfassungen viele kritisch gesichtete
Auszüge enthaltend. Diese zur Verwertung heranzu-
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. IX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/15>, abgerufen am 21.11.2024.
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