2. Die Beziehungen der Lebenseinrichtungen der Pflanzen zu den geographisch verschieden verteilten äusseren Einflüssen.
Aufgabe der geographischen Biologie der Pflanzen. 1) Geo- graphisch wirkende Agentien: Sonnenlicht. -- Wärme; höchste und tiefste Temperaturen ohne Beschädigung der Vegetation. -- Nieder- schläge und Luftfeuchtigkeit. -- Periodicität in der Einwirkung der geographischen Agentien. Phänologie. 2) Topographisch wir- kende Agentien: Orographischer Aufbau. Lebenslage durch orga- nische Mitbewohner. 3) Biologische Verschiedenheit der Organi- sation unter den Wirkungen der geographisch-topographischen Agentien. Vegetationsformen. Vegetationszonen der Erde: ver- einigte periodische Zusammenwirkung von Licht, Wärme, Feuch- tigkeit.
Une plante n'est point un instrument analogue au ther- mometre, qui soit de nature a marcher parallelement avec celui-ci; c'est plutot une sorte de machine faisant un travail, et un travail tres varie, sous l'impulsion des agents exterieurs, savoir, la chaleur et la lumiere, et d'un agent interieur, la vie, dont il est difficile de se passer pour rendre compte des phenomenes. Si les fonctions accomplies par la plante donnent une mesure de la chaleur, ce n'est que d'une maniere indirecte, modifiee par une foule de causes secondaires. Alph. de Candolle, Geogr. botan. 1855.
Aufgabe der geographischen Biologie der Pflan- zen. Es ist im ersten Abschnitt die Richtung, welche die biologische Pflanzengeographie einzuschlagen hat, im allgemeinen gekennzeichnet; die hauptsächlichen Themata sind hier nun einzeln zu nennen. Zuvörderst ist wohl selbstverständlich, dass die Pflanzengeographie bei der
2. Die Beziehungen der Lebenseinrichtungen der Pflanzen zu den geographisch verschieden verteilten äusseren Einflüssen.
Aufgabe der geographischen Biologie der Pflanzen. 1) Geo- graphisch wirkende Agentien: Sonnenlicht. — Wärme; höchste und tiefste Temperaturen ohne Beschädigung der Vegetation. — Nieder- schläge und Luftfeuchtigkeit. — Periodicität in der Einwirkung der geographischen Agentien. Phänologie. 2) Topographisch wir- kende Agentien: Orographischer Aufbau. Lebenslage durch orga- nische Mitbewohner. 3) Biologische Verschiedenheit der Organi- sation unter den Wirkungen der geographisch-topographischen Agentien. Vegetationsformen. Vegetationszonen der Erde: ver- einigte periodische Zusammenwirkung von Licht, Wärme, Feuch- tigkeit.
Une plante n’est point un instrument analogue au ther- momètre, qui soit de nature à marcher parallèlement avec celui-ci; c’est plutôt une sorte de machine faisant un travail, et un travail très varié, sous l’impulsion des agents extérieurs, savoir, la chaleur et la lumière, et d’un agent intérieur, la vie, dont il est difficile de se passer pour rendre compte des phénomènes. Si les fonctions accomplies par la plante donnent une mesure de la chaleur, ce n’est que d’une manière indirecte, modifiée par une foule de causes secondaires. Alph. de Candolle, Géogr. botan. 1855.
Aufgabe der geographischen Biologie der Pflan- zen. Es ist im ersten Abschnitt die Richtung, welche die biologische Pflanzengeographie einzuschlagen hat, im allgemeinen gekennzeichnet; die hauptsächlichen Themata sind hier nun einzeln zu nennen. Zuvörderst ist wohl selbstverständlich, dass die Pflanzengeographie bei der
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[[15]/0037]
2. Die Beziehungen der Lebenseinrichtungen
der Pflanzen zu den geographisch verschieden
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Aufgabe der geographischen Biologie der Pflanzen. 1) Geo-
graphisch wirkende Agentien: Sonnenlicht. — Wärme; höchste und
tiefste Temperaturen ohne Beschädigung der Vegetation. — Nieder-
schläge und Luftfeuchtigkeit. — Periodicität in der Einwirkung
der geographischen Agentien. Phänologie. 2) Topographisch wir-
kende Agentien: Orographischer Aufbau. Lebenslage durch orga-
nische Mitbewohner. 3) Biologische Verschiedenheit der Organi-
sation unter den Wirkungen der geographisch-topographischen
Agentien. Vegetationsformen. Vegetationszonen der Erde: ver-
einigte periodische Zusammenwirkung von Licht, Wärme, Feuch-
tigkeit.
Une plante n’est point un instrument analogue au ther-
momètre, qui soit de nature à marcher parallèlement avec
celui-ci; c’est plutôt une sorte de machine faisant un travail,
et un travail très varié, sous l’impulsion des agents extérieurs,
savoir, la chaleur et la lumière, et d’un agent intérieur,
la vie, dont il est difficile de se passer pour rendre compte
des phénomènes. Si les fonctions accomplies par la plante
donnent une mesure de la chaleur, ce n’est que d’une manière
indirecte, modifiée par une foule de causes secondaires.
Alph. de Candolle, Géogr. botan. 1855.
Aufgabe der geographischen Biologie der Pflan-
zen. Es ist im ersten Abschnitt die Richtung, welche
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sind hier nun einzeln zu nennen. Zuvörderst ist wohl
selbstverständlich, dass die Pflanzengeographie bei der
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. [15]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/37>, abgerufen am 21.11.2024.
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