brevifolia, erstere meist ausgerottet, gehören hierher. Die Erica- ceen wiegen besonders auf den Azoren vor (Erica azorica, Daboecia polifolia, Calluna!); auf den Canaren Erica scoparia, schon in der unteren Region beginnt die weitverbreitete E. arborea und bleibt als Maquisbestandteil übrig; Vaccinium maderense zeichnet Ma- deira aus.
(3*) Die Retama blanca-Gesträuchregion bezeichnet auf Teneriffa eine subalpine Höhenlage über 1800 m, hauptsächlich gebildet von Spartocytisus nubigenus, einem fast blattlosen Ginster- strauch in den über den Wolkenschichten liegenden, trockenen und sonnenbestrahlten Bimssteingeröllhalden. Ein Cytisus und wenige Stauden gesellen sich ihm bei.
II. Vegetationsregionen der Mittelmeerlän- der. Aus den oben erörterten Gründen gliedern sich die nunmehr folgenden Festlandsteile, Halbinseln und mit deren Charakter auf das innigste verbundenen Inseln hauptsächlich durch eine Scheide, welche den mediterra- nen Küstenstrich Kleinasiens vom armenischen Hochlande und den Bergwäldern des Innern, sowie von den orienta- lischen Steppen trennt. Westlich dieser Scheide liegen als Hauptflorenbezirke, welche in der Litteraturübersicht unter Nr. II--IV getrennt gehalten sind: der an das Atlasgebirge anknüpfende "atlantische Bezirk" (II), dessen Bereich auf dem Kärtchen (s. oben S. 364) nach Willkomm eingetragen ist, dann der "nordiberisch-tyr- rhenische Bezirk" (III), welcher noch die Hauptmasse Italiens einschliesst, und der "ostmediterrane Bezirk" (IV), zu welchem Dalmatien, Hellas und Kreta, und die um das ägäische Meer liegenden Striche als wiederum recht verschiedenartige Teile zu rechnen sind. Jeder dieser Be- zirke ist mehr oder weniger reich an Endemismen von lokaler oder etwas weiterer Verbreitung; doch sind die ton- angebenden Arten oder Artgruppen nicht so weit verschie- den, dass die Vegetationsformationen sich nicht noch in natürlicher Weise zu drei gemeinsamen Kategorien ver- einigen liessen, welche nach ihrem Charakter als immer- grüne Gesträuche mit Wäldern, oder als Steppen, oder als Waldgebirge mit Hochgebirgsformationen mehr mittel- europäisch-alpinen Charakters bezeichnet werden.
4. Die immergrüne mediterrane Vegetations- region zeichnet sich aus durch die "Maquis-Formationen",
Canaren, Azoren, Madeira. Mittelmeer-Bezirke.
brevifolia, erstere meist ausgerottet, gehören hierher. Die Erica- ceen wiegen besonders auf den Azoren vor (Erica azorica, Daboecia polifolia, Calluna!); auf den Canaren Erica scoparia, schon in der unteren Region beginnt die weitverbreitete E. arborea und bleibt als Maquisbestandteil übrig; Vaccinium maderense zeichnet Ma- deira aus.
(3*) Die Retama blanca-Gesträuchregion bezeichnet auf Teneriffa eine subalpine Höhenlage über 1800 m, hauptsächlich gebildet von Spartocytisus nubigenus, einem fast blattlosen Ginster- strauch in den über den Wolkenschichten liegenden, trockenen und sonnenbestrahlten Bimssteingeröllhalden. Ein Cytisus und wenige Stauden gesellen sich ihm bei.
II. Vegetationsregionen der Mittelmeerlän- der. Aus den oben erörterten Gründen gliedern sich die nunmehr folgenden Festlandsteile, Halbinseln und mit deren Charakter auf das innigste verbundenen Inseln hauptsächlich durch eine Scheide, welche den mediterra- nen Küstenstrich Kleinasiens vom armenischen Hochlande und den Bergwäldern des Innern, sowie von den orienta- lischen Steppen trennt. Westlich dieser Scheide liegen als Hauptflorenbezirke, welche in der Litteraturübersicht unter Nr. II—IV getrennt gehalten sind: der an das Atlasgebirge anknüpfende „atlantische Bezirk“ (II), dessen Bereich auf dem Kärtchen (s. oben S. 364) nach Willkomm eingetragen ist, dann der „nordiberisch-tyr- rhenische Bezirk“ (III), welcher noch die Hauptmasse Italiens einschliesst, und der „ostmediterrane Bezirk“ (IV), zu welchem Dalmatien, Hellas und Kreta, und die um das ägäische Meer liegenden Striche als wiederum recht verschiedenartige Teile zu rechnen sind. Jeder dieser Be- zirke ist mehr oder weniger reich an Endemismen von lokaler oder etwas weiterer Verbreitung; doch sind die ton- angebenden Arten oder Artgruppen nicht so weit verschie- den, dass die Vegetationsformationen sich nicht noch in natürlicher Weise zu drei gemeinsamen Kategorien ver- einigen liessen, welche nach ihrem Charakter als immer- grüne Gesträuche mit Wäldern, oder als Steppen, oder als Waldgebirge mit Hochgebirgsformationen mehr mittel- europäisch-alpinen Charakters bezeichnet werden.
4. Die immergrüne mediterrane Vegetations- region zeichnet sich aus durch die „Maquis-Formationen“,
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Canaren, Azoren, Madeira. Mittelmeer-Bezirke.
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ceen wiegen besonders auf den Azoren vor (Erica azorica, Daboecia
polifolia, Calluna!); auf den Canaren Erica scoparia, schon in der
unteren Region beginnt die weitverbreitete E. arborea und bleibt
als Maquisbestandteil übrig; Vaccinium maderense zeichnet Ma-
deira aus.
(3*) Die Retama blanca-Gesträuchregion bezeichnet
auf Teneriffa eine subalpine Höhenlage über 1800 m, hauptsächlich
gebildet von Spartocytisus nubigenus, einem fast blattlosen Ginster-
strauch in den über den Wolkenschichten liegenden, trockenen
und sonnenbestrahlten Bimssteingeröllhalden. Ein Cytisus und wenige
Stauden gesellen sich ihm bei.
II. Vegetationsregionen der Mittelmeerlän-
der. Aus den oben erörterten Gründen gliedern sich
die nunmehr folgenden Festlandsteile, Halbinseln und mit
deren Charakter auf das innigste verbundenen Inseln
hauptsächlich durch eine Scheide, welche den mediterra-
nen Küstenstrich Kleinasiens vom armenischen Hochlande
und den Bergwäldern des Innern, sowie von den orienta-
lischen Steppen trennt. Westlich dieser Scheide liegen
als Hauptflorenbezirke, welche in der Litteraturübersicht
unter Nr. II—IV getrennt gehalten sind: der an das
Atlasgebirge anknüpfende „atlantische Bezirk“ (II),
dessen Bereich auf dem Kärtchen (s. oben S. 364) nach
Willkomm eingetragen ist, dann der „nordiberisch-tyr-
rhenische Bezirk“ (III), welcher noch die Hauptmasse
Italiens einschliesst, und der „ostmediterrane Bezirk“
(IV), zu welchem Dalmatien, Hellas und Kreta, und die
um das ägäische Meer liegenden Striche als wiederum recht
verschiedenartige Teile zu rechnen sind. Jeder dieser Be-
zirke ist mehr oder weniger reich an Endemismen von
lokaler oder etwas weiterer Verbreitung; doch sind die ton-
angebenden Arten oder Artgruppen nicht so weit verschie-
den, dass die Vegetationsformationen sich nicht noch in
natürlicher Weise zu drei gemeinsamen Kategorien ver-
einigen liessen, welche nach ihrem Charakter als immer-
grüne Gesträuche mit Wäldern, oder als Steppen, oder
als Waldgebirge mit Hochgebirgsformationen mehr mittel-
europäisch-alpinen Charakters bezeichnet werden.
4. Die immergrüne mediterrane Vegetations-
region zeichnet sich aus durch die „Maquis-Formationen“,
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/427>, abgerufen am 22.11.2024.
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