Botan. Wanderung im Kaplande, in Hookers London Journ. of Bot., II, 15 (1843), III, 230 (1844). Krauss, Fl. d. Kaplandes, in Regensburger Flora 1844--1846. Fritsch, Drei Jahre in Süd- afrika, 1868.
Unter dem südlichen Afrika ist hier das Gebiet süd- lich der kombinierten Palmen-Adansoniengrenze (s. oben!) zu verstehen, abgesehen von Phoenix reclinata, welche an der Natalküste viel weiter gen Süden (Algoabai) geht und hier die Grenze der zur 2. Abteilung der 5. Zone gehörenden "südafrikanischen Tropenregion" bildet. Schon bei Loanda, viel ausgesprochener aber südlich von Mos- samedes, beginnt das Gebiet der spärlichen Niederschläge und mit ihm die 1. Abteilung der V. Vegetationszone; die auf der Florenreichskarte eingetragene Grenze der 60 cm Regenhöhe bezeichnet den Umfang, in dessen nörd- lich vom Orangefluss liegendem Centrum die Kalahariwüste sich ausbreitet. Die Südwestecke des Kaplandes hat wieder reichere Niederschläge, aber Winterregen, und gehört voll zur 3. Abteilung der V. Zone: so ergeben sich die durch eine wohlgegliederte Bergkettenbildung vorgezeich- neten Hauptteile der Vegetationsreiche. Dieselben sind durch die angeführte Skizze von Bolus im Zusammen- hange mit Doves klimatisch-kartographischer Arbeit so ausserordentlich klar gekennzeichnet, dass auf sie zunächst der geneigte Leser verwiesen werden mag, um das Wesen der südafrikanischen Flora zu erfassen.
Bolus bildet aus ihr 5 natürliche Vegetationsregionen, während meine im Anschluss an Rehmann vorgenommene Einteilung in Berghaus' physikalischem Atlas, Floren- karte von Afrika, deren 6 zeigt; indem ich eine von Bolus vorgenommene Spaltung gleichfalls annehme, schlage ich hier 7 Regionen vor, die allerdings nicht ganz gleich- wertig dastehen. Es sind dies: 1. Die Kalahari- Steppenwüstenregion; 2. die Hooge-Veld oder Transvaal-Grassteppenregion, von der ersteren durch reichen Graswuchs, Baumbestände im Norden (Schinz! vergl. G. J., XIII, 341) und viel grössere Frucht- barkeit verschieden; beide gehen von der Adansonien- grenze bis etwa 30° S., lassen aber die Ostküste für die von der Delagoabai bis zur Algoabai reichende 3. süd-
Litteratur. Gliederung.
Botan. Wanderung im Kaplande, in Hookers London Journ. of Bot., II, 15 (1843), III, 230 (1844). Krauss, Fl. d. Kaplandes, in Regensburger Flora 1844—1846. Fritsch, Drei Jahre in Süd- afrika, 1868.
Unter dem südlichen Afrika ist hier das Gebiet süd- lich der kombinierten Palmen-Adansoniengrenze (s. oben!) zu verstehen, abgesehen von Phoenix reclinata, welche an der Natalküste viel weiter gen Süden (Algoabai) geht und hier die Grenze der zur 2. Abteilung der 5. Zone gehörenden „südafrikanischen Tropenregion“ bildet. Schon bei Loanda, viel ausgesprochener aber südlich von Mos- samedes, beginnt das Gebiet der spärlichen Niederschläge und mit ihm die 1. Abteilung der V. Vegetationszone; die auf der Florenreichskarte eingetragene Grenze der 60 cm Regenhöhe bezeichnet den Umfang, in dessen nörd- lich vom Orangefluss liegendem Centrum die Kalahariwüste sich ausbreitet. Die Südwestecke des Kaplandes hat wieder reichere Niederschläge, aber Winterregen, und gehört voll zur 3. Abteilung der V. Zone: so ergeben sich die durch eine wohlgegliederte Bergkettenbildung vorgezeich- neten Hauptteile der Vegetationsreiche. Dieselben sind durch die angeführte Skizze von Bolus im Zusammen- hange mit Doves klimatisch-kartographischer Arbeit so ausserordentlich klar gekennzeichnet, dass auf sie zunächst der geneigte Leser verwiesen werden mag, um das Wesen der südafrikanischen Flora zu erfassen.
Bolus bildet aus ihr 5 natürliche Vegetationsregionen, während meine im Anschluss an Rehmann vorgenommene Einteilung in Berghaus’ physikalischem Atlas, Floren- karte von Afrika, deren 6 zeigt; indem ich eine von Bolus vorgenommene Spaltung gleichfalls annehme, schlage ich hier 7 Regionen vor, die allerdings nicht ganz gleich- wertig dastehen. Es sind dies: 1. Die Kalahari- Steppenwüstenregion; 2. die Hooge-Veld oder Transvaal-Grassteppenregion, von der ersteren durch reichen Graswuchs, Baumbestände im Norden (Schinz! vergl. G. J., XIII, 341) und viel grössere Frucht- barkeit verschieden; beide gehen von der Adansonien- grenze bis etwa 30° S., lassen aber die Ostküste für die von der Delagoabai bis zur Algoabai reichende 3. süd-
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Litteratur. Gliederung.
Botan. Wanderung im Kaplande, in Hookers London Journ. of
Bot., II, 15 (1843), III, 230 (1844). Krauss, Fl. d. Kaplandes, in
Regensburger Flora 1844—1846. Fritsch, Drei Jahre in Süd-
afrika, 1868.
Unter dem südlichen Afrika ist hier das Gebiet süd-
lich der kombinierten Palmen-Adansoniengrenze (s. oben!)
zu verstehen, abgesehen von Phoenix reclinata, welche
an der Natalküste viel weiter gen Süden (Algoabai) geht
und hier die Grenze der zur 2. Abteilung der 5. Zone
gehörenden „südafrikanischen Tropenregion“ bildet. Schon
bei Loanda, viel ausgesprochener aber südlich von Mos-
samedes, beginnt das Gebiet der spärlichen Niederschläge
und mit ihm die 1. Abteilung der V. Vegetationszone;
die auf der Florenreichskarte eingetragene Grenze der
60 cm Regenhöhe bezeichnet den Umfang, in dessen nörd-
lich vom Orangefluss liegendem Centrum die Kalahariwüste
sich ausbreitet. Die Südwestecke des Kaplandes hat wieder
reichere Niederschläge, aber Winterregen, und gehört
voll zur 3. Abteilung der V. Zone: so ergeben sich die
durch eine wohlgegliederte Bergkettenbildung vorgezeich-
neten Hauptteile der Vegetationsreiche. Dieselben sind
durch die angeführte Skizze von Bolus im Zusammen-
hange mit Doves klimatisch-kartographischer Arbeit so
ausserordentlich klar gekennzeichnet, dass auf sie zunächst
der geneigte Leser verwiesen werden mag, um das Wesen
der südafrikanischen Flora zu erfassen.
Bolus bildet aus ihr 5 natürliche Vegetationsregionen,
während meine im Anschluss an Rehmann vorgenommene
Einteilung in Berghaus’ physikalischem Atlas, Floren-
karte von Afrika, deren 6 zeigt; indem ich eine von
Bolus vorgenommene Spaltung gleichfalls annehme, schlage
ich hier 7 Regionen vor, die allerdings nicht ganz gleich-
wertig dastehen. Es sind dies: 1. Die Kalahari-
Steppenwüstenregion; 2. die Hooge-Veld oder
Transvaal-Grassteppenregion, von der ersteren
durch reichen Graswuchs, Baumbestände im Norden
(Schinz! vergl. G. J., XIII, 341) und viel grössere Frucht-
barkeit verschieden; beide gehen von der Adansonien-
grenze bis etwa 30° S., lassen aber die Ostküste für die
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/503>, abgerufen am 22.11.2024.
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