stade und Guinea, eine Verschiedenheit durchgreifender Art in ihren Algenformationen besitzen, oder ob nicht vielleicht überhaupt die tropischen Weltmeerküsten ein ziemlich einheitliches Gepräge besitzen. Es fehlt ja auch an der durchgreifenden Mannigfaltigkeit der Sippen, welche derartige Studien in den Landfloren so leicht machen und anschaulich darzustellen gestatten, da See- tange überall die Hauptformationen bilden und ihr For- menkreis mehr von Spezialisten in der Algologie beherrscht wird, als dass er sich schon zum Gemeingut der geo- graphischen Biologen ausgebildet hätte, hinter denen eine grosse Masse tüchtiger Mitarbeiter steht.
Es beschränkt sich daher hier unsere Aufgabe auf die Darlegung der wesentlichsten Prinzipien der Forma- tionsbildung und der geographischen Verteilungsweise der Meerespflanzen.
Auswahl der Litteratur. a) Allgemeine Bearbeitungen: Lamouroux, Geogr. d. plantes marines, in Annales Sc. natur. Bot. VII, 60 (1826). Schleiden, Das Meer, 3. Auflage von Dr. E. Voges, Braunschweig 1888. (In diesem Werke findet der mit den See- tangen unbekannte Leser in populärer Form eine anziehend ge- schriebene Einführung in deren Formenkreise und Biologie, unter besonderer Betonung der Abhängigkeit von den Tiefen- und Boden- verhältnissen der ozeanischen Küsten.) Drude, Florenreiche d. Erde, 1884, S. 21 und 39--43; Pflanzengeographie in Neumayers Anleitung zu wissensch. Beob. auf Reisen, 2. Ausg, II, 180--184.
Ascherson, Geogr. Verbreitg. d. Seegräser, in Geogr. Mittlgn. 1871, S. 241 mit Taf. 13, ferner in Annalen der Hydrographie u. marit. Meteorol. 1876, S. 119, und in Neumayers Anleitung zu wiss. Beob. auf Reisen, 1. Ausg., S. 358--373, 2. Ausg., II, 191 bis 212; vergl. auch Actes du Congres Amsterdam 1877, in Botan. Ztg. 1880, S. 305 etc. (G. J., VII, 172 und VIII, 226). Piccone, Prime linee per una geografia algologica marina, siehe Botan. Jahrb. Syst. Bd. V, Litt. S. 34. Kny, Methoden zur Messung der Tiefe, bis zu welcher Lichtstr. in d. Meerw. eindringen, Botan. Ztg. 1878, S. 302. Fuchs, Einfluss des Lichtes etc., siehe G. J., X, 154.
b) Spezielle Floren und Pflanzengeographie: Kjellman, The Algae of the Artic Sea, in K. Svenska Vetensk. Akad. Handlingar mit 31 Taf. in 4°, 1883 (G. J., XI, 144). Merrifield, Arctic marine vegetation in Nature, XII, 55 (1875). Dall, Arctic marine vegetation in Nature XII, 166 (1875). Farlow, Notes on Artic Algae, in Proc. Amer. Ac. 1886. Kjellman, Die winterl. Algenvegetation d. Mossel- bay, Spitzbergen 1872--73, in Bot. Zeitg. 1875, S. 771; Om Spets- bergens marina Thallophyter in K. Svenska Vetensk. Akad. Hand-
Standpunkt der Forschung. Litteratur.
stade und Guinea, eine Verschiedenheit durchgreifender Art in ihren Algenformationen besitzen, oder ob nicht vielleicht überhaupt die tropischen Weltmeerküsten ein ziemlich einheitliches Gepräge besitzen. Es fehlt ja auch an der durchgreifenden Mannigfaltigkeit der Sippen, welche derartige Studien in den Landfloren so leicht machen und anschaulich darzustellen gestatten, da See- tange überall die Hauptformationen bilden und ihr For- menkreis mehr von Spezialisten in der Algologie beherrscht wird, als dass er sich schon zum Gemeingut der geo- graphischen Biologen ausgebildet hätte, hinter denen eine grosse Masse tüchtiger Mitarbeiter steht.
Es beschränkt sich daher hier unsere Aufgabe auf die Darlegung der wesentlichsten Prinzipien der Forma- tionsbildung und der geographischen Verteilungsweise der Meerespflanzen.
Auswahl der Litteratur. a) Allgemeine Bearbeitungen: Lamouroux, Géogr. d. plantes marines, in Annales Sc. natur. Bot. VII, 60 (1826). Schleiden, Das Meer, 3. Auflage von Dr. E. Voges, Braunschweig 1888. (In diesem Werke findet der mit den See- tangen unbekannte Leser in populärer Form eine anziehend ge- schriebene Einführung in deren Formenkreise und Biologie, unter besonderer Betonung der Abhängigkeit von den Tiefen- und Boden- verhältnissen der ozeanischen Küsten.) Drude, Florenreiche d. Erde, 1884, S. 21 und 39—43; Pflanzengeographie in Neumayers Anleitung zu wissensch. Beob. auf Reisen, 2. Ausg, II, 180—184.
Ascherson, Geogr. Verbreitg. d. Seegräser, in Geogr. Mittlgn. 1871, S. 241 mit Taf. 13, ferner in Annalen der Hydrographie u. marit. Meteorol. 1876, S. 119, und in Neumayers Anleitung zu wiss. Beob. auf Reisen, 1. Ausg., S. 358—373, 2. Ausg., II, 191 bis 212; vergl. auch Actes du Congrès Amsterdam 1877, in Botan. Ztg. 1880, S. 305 etc. (G. J., VII, 172 und VIII, 226). Piccone, Prime linee per una geografia algologica marina, siehe Botan. Jahrb. Syst. Bd. V, Litt. S. 34. Kny, Methoden zur Messung der Tiefe, bis zu welcher Lichtstr. in d. Meerw. eindringen, Botan. Ztg. 1878, S. 302. Fuchs, Einfluss des Lichtes etc., siehe G. J., X, 154.
b) Spezielle Floren und Pflanzengeographie: Kjellman, The Algae of the Artic Sea, in K. Svenska Vetensk. Akad. Handlingar mit 31 Taf. in 4°, 1883 (G. J., XI, 144). Merrifield, Arctic marine vegetation in Nature, XII, 55 (1875). Dall, Arctic marine vegetation in Nature XII, 166 (1875). Farlow, Notes on Artic Algae, in Proc. Amer. Ac. 1886. Kjellman, Die winterl. Algenvegetation d. Mossel- bay, Spitzbergen 1872—73, in Bot. Zeitg. 1875, S. 771; Om Spets- bergens marina Thallophyter in K. Svenska Vetensk. Akad. Hand-
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[547/0579]
Standpunkt der Forschung. Litteratur.
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Art in ihren Algenformationen besitzen, oder ob nicht
vielleicht überhaupt die tropischen Weltmeerküsten ein
ziemlich einheitliches Gepräge besitzen. Es fehlt ja
auch an der durchgreifenden Mannigfaltigkeit der Sippen,
welche derartige Studien in den Landfloren so leicht
machen und anschaulich darzustellen gestatten, da See-
tange überall die Hauptformationen bilden und ihr For-
menkreis mehr von Spezialisten in der Algologie beherrscht
wird, als dass er sich schon zum Gemeingut der geo-
graphischen Biologen ausgebildet hätte, hinter denen eine
grosse Masse tüchtiger Mitarbeiter steht.
Es beschränkt sich daher hier unsere Aufgabe auf
die Darlegung der wesentlichsten Prinzipien der Forma-
tionsbildung und der geographischen Verteilungsweise der
Meerespflanzen.
Auswahl der Litteratur. a) Allgemeine Bearbeitungen:
Lamouroux, Géogr. d. plantes marines, in Annales Sc. natur. Bot.
VII, 60 (1826). Schleiden, Das Meer, 3. Auflage von Dr. E. Voges,
Braunschweig 1888. (In diesem Werke findet der mit den See-
tangen unbekannte Leser in populärer Form eine anziehend ge-
schriebene Einführung in deren Formenkreise und Biologie, unter
besonderer Betonung der Abhängigkeit von den Tiefen- und Boden-
verhältnissen der ozeanischen Küsten.) Drude, Florenreiche d.
Erde, 1884, S. 21 und 39—43; Pflanzengeographie in Neumayers
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Ascherson, Geogr. Verbreitg. d. Seegräser, in Geogr. Mittlgn.
1871, S. 241 mit Taf. 13, ferner in Annalen der Hydrographie u.
marit. Meteorol. 1876, S. 119, und in Neumayers Anleitung zu
wiss. Beob. auf Reisen, 1. Ausg., S. 358—373, 2. Ausg., II, 191
bis 212; vergl. auch Actes du Congrès Amsterdam 1877, in Botan.
Ztg. 1880, S. 305 etc. (G. J., VII, 172 und VIII, 226). Piccone,
Prime linee per una geografia algologica marina, siehe Botan. Jahrb.
Syst. Bd. V, Litt. S. 34. Kny, Methoden zur Messung der Tiefe, bis zu
welcher Lichtstr. in d. Meerw. eindringen, Botan. Ztg. 1878, S. 302.
Fuchs, Einfluss des Lichtes etc., siehe G. J., X, 154.
b) Spezielle Floren und Pflanzengeographie: Kjellman, The
Algae of the Artic Sea, in K. Svenska Vetensk. Akad. Handlingar
mit 31 Taf. in 4°, 1883 (G. J., XI, 144). Merrifield, Arctic marine
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Amer. Ac. 1886. Kjellman, Die winterl. Algenvegetation d. Mossel-
bay, Spitzbergen 1872—73, in Bot. Zeitg. 1875, S. 771; Om Spets-
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 547. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/579>, abgerufen am 24.11.2024.
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