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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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Verhältnis von Vegetationsphasen
[Tabelle]
Die ganzen Summen aller Temperaturen über Null betragen nun
für Brüssel: 3687°C., für Petersburg 2253°C.

Dividiert man mit diesen Summen die den einzelnen Gruppen
(1--6) entsprechenden angeführten Einzelsummen, so erhält man
folgende Zahlen, welche die den gleichen Vegetationsphasen ent-
sprechenden Bruchteile der ganzen vorhandenen Summe der posi-
tiven Temperaturen (der totalen Wärmesumme) bedeuten:

[Tabelle]

In ähnlichen, sehr gleichmässig ausschauenden Ziffern be-
wegen sich die Bruchteile der aus den Wärmesummen der übrigen
13 dazu benutzten Stationen abgeleiteten Werte, so dass Linsser
das obengenannte Gesetz auch noch mit anderen Worten so aus-
zudrücken berechtigt ist: "Ein jedes Pflanzenindividuum besitzt die
Fähigkeit, seinen Lebenslauf so zu durchlaufen, wie es die Wärme-
summe seines Heimatortes erfordert und wie es seine voraus-
gegangenen Generationen gewohnt geworden sind, indem Individuen
gleicher Art an verschiedenen Orten zu gleichen Entwickelungs-
stadien gleiche Portionen der ihnen gewohnten Wärmesummen ver-
wenden. Gegen den Verlauf der Temperaturkurve unterhalb des
Nullpunktes verhält sich die Pflanzenwelt (soweit es sich nur um
Lebensäusserungen handelt) indifferent."

Der Raum verbietet, auf die weiteren sich daran
anschliessenden Auseinandersetzungen, sowie auf Bemer-
kungen, welche man vom physiologischen Standpunkte
aus dazu machen kann, einzugehen; hinsichtlich der letzteren
ist nur noch einmal wie bei Hult (Phenomenes periodi-
ques
, S. 38) an das Gesetz der spezifischen Nullpunkte für
den Eintritt jeder Funktion, also auch für das Zustande-
kommen jeder Phase zu erinnern, welche nach Pflanzen
und nach Heimatorten weit verbreiteter Pflanzen ver-
schieden sind; eine genauere Darstellung an dem Beispiel
der weit verbreiteten Birke wird hierfür im Abschnitt 5
mit Hinweis auf die zugehörigen Temperaturkurven

Verhältnis von Vegetationsphasen
[Tabelle]
Die ganzen Summen aller Temperaturen über Null betragen nun
für Brüssel: 3687°C., für Petersburg 2253°C.

Dividiert man mit diesen Summen die den einzelnen Gruppen
(1—6) entsprechenden angeführten Einzelsummen, so erhält man
folgende Zahlen, welche die den gleichen Vegetationsphasen ent-
sprechenden Bruchteile der ganzen vorhandenen Summe der posi-
tiven Temperaturen (der totalen Wärmesumme) bedeuten:

[Tabelle]

In ähnlichen, sehr gleichmässig ausschauenden Ziffern be-
wegen sich die Bruchteile der aus den Wärmesummen der übrigen
13 dazu benutzten Stationen abgeleiteten Werte, so dass Linsser
das obengenannte Gesetz auch noch mit anderen Worten so aus-
zudrücken berechtigt ist: „Ein jedes Pflanzenindividuum besitzt die
Fähigkeit, seinen Lebenslauf so zu durchlaufen, wie es die Wärme-
summe seines Heimatortes erfordert und wie es seine voraus-
gegangenen Generationen gewohnt geworden sind, indem Individuen
gleicher Art an verschiedenen Orten zu gleichen Entwickelungs-
stadien gleiche Portionen der ihnen gewohnten Wärmesummen ver-
wenden. Gegen den Verlauf der Temperaturkurve unterhalb des
Nullpunktes verhält sich die Pflanzenwelt (soweit es sich nur um
Lebensäusserungen handelt) indifferent.“

Der Raum verbietet, auf die weiteren sich daran
anschliessenden Auseinandersetzungen, sowie auf Bemer-
kungen, welche man vom physiologischen Standpunkte
aus dazu machen kann, einzugehen; hinsichtlich der letzteren
ist nur noch einmal wie bei Hult (Phénomènes périodi-
ques
, S. 38) an das Gesetz der spezifischen Nullpunkte für
den Eintritt jeder Funktion, also auch für das Zustande-
kommen jeder Phase zu erinnern, welche nach Pflanzen
und nach Heimatorten weit verbreiteter Pflanzen ver-
schieden sind; eine genauere Darstellung an dem Beispiel
der weit verbreiteten Birke wird hierfür im Abschnitt 5
mit Hinweis auf die zugehörigen Temperaturkurven

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[46/0068] Verhältnis von Vegetationsphasen Die ganzen Summen aller Temperaturen über Null betragen nun für Brüssel: 3687°C., für Petersburg 2253°C. Dividiert man mit diesen Summen die den einzelnen Gruppen (1—6) entsprechenden angeführten Einzelsummen, so erhält man folgende Zahlen, welche die den gleichen Vegetationsphasen ent- sprechenden Bruchteile der ganzen vorhandenen Summe der posi- tiven Temperaturen (der totalen Wärmesumme) bedeuten: In ähnlichen, sehr gleichmässig ausschauenden Ziffern be- wegen sich die Bruchteile der aus den Wärmesummen der übrigen 13 dazu benutzten Stationen abgeleiteten Werte, so dass Linsser das obengenannte Gesetz auch noch mit anderen Worten so aus- zudrücken berechtigt ist: „Ein jedes Pflanzenindividuum besitzt die Fähigkeit, seinen Lebenslauf so zu durchlaufen, wie es die Wärme- summe seines Heimatortes erfordert und wie es seine voraus- gegangenen Generationen gewohnt geworden sind, indem Individuen gleicher Art an verschiedenen Orten zu gleichen Entwickelungs- stadien gleiche Portionen der ihnen gewohnten Wärmesummen ver- wenden. Gegen den Verlauf der Temperaturkurve unterhalb des Nullpunktes verhält sich die Pflanzenwelt (soweit es sich nur um Lebensäusserungen handelt) indifferent.“ Der Raum verbietet, auf die weiteren sich daran anschliessenden Auseinandersetzungen, sowie auf Bemer- kungen, welche man vom physiologischen Standpunkte aus dazu machen kann, einzugehen; hinsichtlich der letzteren ist nur noch einmal wie bei Hult (Phénomènes périodi- ques, S. 38) an das Gesetz der spezifischen Nullpunkte für den Eintritt jeder Funktion, also auch für das Zustande- kommen jeder Phase zu erinnern, welche nach Pflanzen und nach Heimatorten weit verbreiteter Pflanzen ver- schieden sind; eine genauere Darstellung an dem Beispiel der weit verbreiteten Birke wird hierfür im Abschnitt 5 mit Hinweis auf die zugehörigen Temperaturkurven

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/68>, abgerufen am 21.11.2024.