Duras, Claire de Durfort de: Urika, die Negerin. Übers. v. [Ehrenfried Stöber]. Frankfurt (Main), 1824."auch nur gekannt? Gott ist des Menschen „auch nur gekannt? Gott iſt des Menſchen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0107" n="101"/> „auch nur gekannt? <hi rendition="#g">Gott</hi> iſt des Menſchen<lb/> „Endzweck; was war der Jhrige? Verlieren<lb/> „Sie aber den Muth nicht; bitten Sie Gott,<lb/> „welcher gegenwärtig iſt, daß er Sie in ſeine<lb/> „Arme aufnimmt; für ihn giebt es weder ſchwarze<lb/> „noch weiße Menſchen; vor ſeinen Augen ſind alle<lb/> „Herzen gleich, und das Jhrige verdient ſeiner<lb/> „würdig zu werden.‟ Auf dieſe Weiſe war es,<lb/> daß der ehrwürdige Geiſtliche der armen Urika<lb/> Muth einſprach. Dieſe ſchlichten Worte goſſen<lb/> in meine Seele, ich weiß nicht, welchen Frieden,<lb/> wie ich ihn nie noch gekannt hatte. Jch dachte<lb/> anhaltend darüber nach, und wie aus einer<lb/> fruchtbaren Ader, gingen mir immer neue Betrach-<lb/> tungen daraus hervor. Jch ſah in Wahrheit,<lb/> daß ich meine Pflichten nicht gekannt hatte;<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [101/0107]
„auch nur gekannt? Gott iſt des Menſchen
„Endzweck; was war der Jhrige? Verlieren
„Sie aber den Muth nicht; bitten Sie Gott,
„welcher gegenwärtig iſt, daß er Sie in ſeine
„Arme aufnimmt; für ihn giebt es weder ſchwarze
„noch weiße Menſchen; vor ſeinen Augen ſind alle
„Herzen gleich, und das Jhrige verdient ſeiner
„würdig zu werden.‟ Auf dieſe Weiſe war es,
daß der ehrwürdige Geiſtliche der armen Urika
Muth einſprach. Dieſe ſchlichten Worte goſſen
in meine Seele, ich weiß nicht, welchen Frieden,
wie ich ihn nie noch gekannt hatte. Jch dachte
anhaltend darüber nach, und wie aus einer
fruchtbaren Ader, gingen mir immer neue Betrach-
tungen daraus hervor. Jch ſah in Wahrheit,
daß ich meine Pflichten nicht gekannt hatte;
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