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Duras, Claire de Durfort de: Urika, die Negerin. Übers. v. [Ehrenfried Stöber]. Frankfurt (Main), 1824.

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der armen Urika das Leben gegeben? Warum
starb sie nicht auf dem Negerfahrzeuge, dem sie
entrissen wurde, oder auf dem Schooße ihrer
Mutter? Ein wenig Afrikanischer Sand hätte
sie bedeckt, und diese Last würde sehr leicht ge-
wesen seyn. Was konnte der Welt daran liegen,
daß Urika lebte? Warum wurde sie zu leben
verurtheilt? Es war also darum, daß sie allein
leben sollte, immer allein, nimmer geliebt! O
mein Gott! gieb dieß nicht zu. Nimm die arme
Urika von der Erde! Niemand bedarf ihrer;
steht sie nicht einsam in diesem Leben?

Dieser fürchterliche Gedanke ergriff mich jetzt
heftiger, wie nie noch zuvor. Jch wankte; ich
fiel auf meine Kniee; meine Augen schlossen sich,
und ich glaubte zu sterben.

der armen Urika das Leben gegeben? Warum
ſtarb ſie nicht auf dem Negerfahrzeuge, dem ſie
entriſſen wurde, oder auf dem Schooße ihrer
Mutter? Ein wenig Afrikaniſcher Sand hätte
ſie bedeckt, und dieſe Laſt würde ſehr leicht ge-
weſen ſeyn. Was konnte der Welt daran liegen,
daß Urika lebte? Warum wurde ſie zu leben
verurtheilt? Es war alſo darum, daß ſie allein
leben ſollte, immer allein, nimmer geliebt! O
mein Gott! gieb dieß nicht zu. Nimm die arme
Urika von der Erde! Niemand bedarf ihrer;
ſteht ſie nicht einſam in dieſem Leben?

Dieſer fürchterliche Gedanke ergriff mich jetzt
heftiger, wie nie noch zuvor. Jch wankte; ich
fiel auf meine Kniee; meine Augen ſchloſſen ſich,
und ich glaubte zu ſterben.

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[75/0081] der armen Urika das Leben gegeben? Warum ſtarb ſie nicht auf dem Negerfahrzeuge, dem ſie entriſſen wurde, oder auf dem Schooße ihrer Mutter? Ein wenig Afrikaniſcher Sand hätte ſie bedeckt, und dieſe Laſt würde ſehr leicht ge- weſen ſeyn. Was konnte der Welt daran liegen, daß Urika lebte? Warum wurde ſie zu leben verurtheilt? Es war alſo darum, daß ſie allein leben ſollte, immer allein, nimmer geliebt! O mein Gott! gieb dieß nicht zu. Nimm die arme Urika von der Erde! Niemand bedarf ihrer; ſteht ſie nicht einſam in dieſem Leben? Dieſer fürchterliche Gedanke ergriff mich jetzt heftiger, wie nie noch zuvor. Jch wankte; ich fiel auf meine Kniee; meine Augen ſchloſſen ſich, und ich glaubte zu ſterben.

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Zitationshilfe: Duras, Claire de Durfort de: Urika, die Negerin. Übers. v. [Ehrenfried Stöber]. Frankfurt (Main), 1824, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/duras_urika_1824/81>, abgerufen am 23.11.2024.