Ebbinghaus, Hermann: Über das Gedächtnis. Leipzig, 1885.Vorwort. Die Bemühungen, für die mächtigen Hebel der exakten Die hauptsächlichsten Bedenken, welche sich gegen die Die Mitteilung vorläufiger Resultate wird man im Vorwort. Die Bemühungen, für die mächtigen Hebel der exakten Die hauptsächlichsten Bedenken, welche sich gegen die Die Mitteilung vorläufiger Resultate wird man im <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0011" n="[V]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorwort</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Die Bemühungen, für die mächtigen Hebel der exakten<lb/> Naturforschung, Experiment und Zählung, auch in der Welt<lb/> der psychischen Vorgänge geeignete Angriffspunkte zu ge-<lb/> winnen, sind bisher wesentlich auf das groſse Gebiet der<lb/> Sinnesempfindungen und die psychologische Zeitmessung be-<lb/> schränkt geblieben. Mit den Untersuchungen, deren Methode<lb/> und vorläufige Resultate ich im folgenden mitteile, habe ich<lb/> versucht, einen Schritt weiter in das Innere des psychischen<lb/> Geschehens zu thun und die Erscheinungen des Gedächtnisses<lb/> im weitesten Sinne (das Aufnehmen und Behalten, die Asso-<lb/> ciationen und Reproduktionen von Vorstellungen) einer experi-<lb/> mentellen und messenden Behandlung zu unterwerfen.</p><lb/> <p>Die hauptsächlichsten Bedenken, welche sich gegen die<lb/> Möglichkeit einer solchen Behandlung von vornherein erheben,<lb/> habe ich in der Schrift selbst ausführlich besprochen und teil-<lb/> weise zum Gegenstande der Untersuchung gemacht. Ich darf<lb/> daher diejenigen, welchen die Unmöglichkeit des Versuchs<lb/> nicht bereits a priori feststeht, bitten, ihr Urteil über die<lb/> Ausführbarkeit eine Weile aufzuschieben.</p><lb/> <p>Die Mitteilung <hi rendition="#g">vorläufiger</hi> Resultate wird man im<lb/> Hinblick auf die Schwierigkeit des Gegenstandes und den<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [[V]/0011]
Vorwort.
Die Bemühungen, für die mächtigen Hebel der exakten
Naturforschung, Experiment und Zählung, auch in der Welt
der psychischen Vorgänge geeignete Angriffspunkte zu ge-
winnen, sind bisher wesentlich auf das groſse Gebiet der
Sinnesempfindungen und die psychologische Zeitmessung be-
schränkt geblieben. Mit den Untersuchungen, deren Methode
und vorläufige Resultate ich im folgenden mitteile, habe ich
versucht, einen Schritt weiter in das Innere des psychischen
Geschehens zu thun und die Erscheinungen des Gedächtnisses
im weitesten Sinne (das Aufnehmen und Behalten, die Asso-
ciationen und Reproduktionen von Vorstellungen) einer experi-
mentellen und messenden Behandlung zu unterwerfen.
Die hauptsächlichsten Bedenken, welche sich gegen die
Möglichkeit einer solchen Behandlung von vornherein erheben,
habe ich in der Schrift selbst ausführlich besprochen und teil-
weise zum Gegenstande der Untersuchung gemacht. Ich darf
daher diejenigen, welchen die Unmöglichkeit des Versuchs
nicht bereits a priori feststeht, bitten, ihr Urteil über die
Ausführbarkeit eine Weile aufzuschieben.
Die Mitteilung vorläufiger Resultate wird man im
Hinblick auf die Schwierigkeit des Gegenstandes und den
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