Ebbinghaus, Hermann: Über das Gedächtnis. Leipzig, 1885.den sich innere Verknüpfungen, Associationen, zwischen allen § 42. Indirekte Verstärkung von Associationen. Ich schliesse ab mit der Erwähnung eines merkwürdigen Ebbinghaus, Über das Gedächtnis. 11
den sich innere Verknüpfungen, Associationen, zwischen allen § 42. Indirekte Verstärkung von Associationen. Ich schlieſse ab mit der Erwähnung eines merkwürdigen Ebbinghaus, Über das Gedächtnis. 11
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0177" n="161"/> den sich innere Verknüpfungen, Associationen, zwischen allen<lb/> einzelnen Gliedern der Reihe. Das Wesen derselben besteht<lb/> darin, daſs fernerhin Reihen aus derartig verknüpften Gliedern<lb/> leichter, unter Überwindung eines geringeren Widerstandes,<lb/> aufgenommen und reproduciert werden, als gleichartige Reihen<lb/> aus bis dahin nicht verknüpften Gliedern, oder — wie man<lb/> auch sagen kann — darin, daſs jedes Glied der Reihe gewisse<lb/> Tendenzen erhält, bei seiner Wiederkehr ins Bewuſstsein auch<lb/> die anderen herbeizuführen. Diese Verknüpfungen resp. Ten-<lb/> denzen sind unter mehrfachen Gesichtspunkten von verschie-<lb/> dener Stärke. Für entferntere Glieder der ursprünglichen<lb/> Reihe sind sie schwächer als für nähere; für bestimmte Ent-<lb/> fernungen nach rückwärts schwächer als für dieselben Ent-<lb/> fernungen nach vorwärts. Bei zunehmender Anzahl der Wie-<lb/> derholungen wächst die Stärke sämtlicher Verknüpfungen.<lb/> Aber die von vornherein schon stärkeren Fäden zwischen den<lb/> näheren Gliedern werden hierbei noch erheblich schneller<lb/> verstärkt als die schwächeren Fäden zwischen entfernteren<lb/> Gliedern. Je mehr die Zahl der Wiederholungen also steigt,<lb/> desto stärker werden, absolut und relativ, die Verknüpfungen<lb/> der unmittelbar auf einander folgenden Glieder, desto aus-<lb/> schlieſslicher und maſsgebender wird die Tendenz jedes Glie-<lb/> des, bei seiner eigenen Wiederkehr ins Bewuſstsein dasjenige<lb/> nach sich zu ziehen, welches ihm bei den Wiederholungen<lb/> immer zunächst gefolgt war.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§ 42.<lb/><hi rendition="#b">Indirekte Verstärkung von Associationen.</hi></head><lb/> <p>Ich schlieſse ab mit der Erwähnung eines merkwürdigen<lb/> Verhaltens, welches sich bei den im vorigen Paragraphen mit-<lb/> geteilten Untersuchungen nebenbei noch herausstellte. Bei<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Ebbinghaus</hi>, Über das Gedächtnis. 11</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [161/0177]
den sich innere Verknüpfungen, Associationen, zwischen allen
einzelnen Gliedern der Reihe. Das Wesen derselben besteht
darin, daſs fernerhin Reihen aus derartig verknüpften Gliedern
leichter, unter Überwindung eines geringeren Widerstandes,
aufgenommen und reproduciert werden, als gleichartige Reihen
aus bis dahin nicht verknüpften Gliedern, oder — wie man
auch sagen kann — darin, daſs jedes Glied der Reihe gewisse
Tendenzen erhält, bei seiner Wiederkehr ins Bewuſstsein auch
die anderen herbeizuführen. Diese Verknüpfungen resp. Ten-
denzen sind unter mehrfachen Gesichtspunkten von verschie-
dener Stärke. Für entferntere Glieder der ursprünglichen
Reihe sind sie schwächer als für nähere; für bestimmte Ent-
fernungen nach rückwärts schwächer als für dieselben Ent-
fernungen nach vorwärts. Bei zunehmender Anzahl der Wie-
derholungen wächst die Stärke sämtlicher Verknüpfungen.
Aber die von vornherein schon stärkeren Fäden zwischen den
näheren Gliedern werden hierbei noch erheblich schneller
verstärkt als die schwächeren Fäden zwischen entfernteren
Gliedern. Je mehr die Zahl der Wiederholungen also steigt,
desto stärker werden, absolut und relativ, die Verknüpfungen
der unmittelbar auf einander folgenden Glieder, desto aus-
schlieſslicher und maſsgebender wird die Tendenz jedes Glie-
des, bei seiner eigenen Wiederkehr ins Bewuſstsein dasjenige
nach sich zu ziehen, welches ihm bei den Wiederholungen
immer zunächst gefolgt war.
§ 42.
Indirekte Verstärkung von Associationen.
Ich schlieſse ab mit der Erwähnung eines merkwürdigen
Verhaltens, welches sich bei den im vorigen Paragraphen mit-
geteilten Untersuchungen nebenbei noch herausstellte. Bei
Ebbinghaus, Über das Gedächtnis. 11
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