Ebbinghaus, Hermann: Über das Gedächtnis. Leipzig, 1885.V. Die Schnelligkeit des Lernens von Silbenreihen als Funktion der Länge derselben. § 19. Versuche der späteren Periode. Es ist hinreichend bekannt, dass die Einprägung von Vor- Ich habe dieses Abhängigkeitsverhältnis, welches sich natür- V. Die Schnelligkeit des Lernens von Silbenreihen als Funktion der Länge derselben. § 19. Versuche der späteren Periode. Es ist hinreichend bekannt, daſs die Einprägung von Vor- Ich habe dieses Abhängigkeitsverhältnis, welches sich natür- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0078" n="[62]"/> <div n="1"> <head>V.<lb/> Die Schnelligkeit des Lernens von Silbenreihen<lb/> als Funktion der Länge derselben.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>§ 19.<lb/><hi rendition="#b">Versuche der späteren Periode.</hi></head><lb/> <p>Es ist hinreichend bekannt, daſs die Einprägung von Vor-<lb/> stellungsreihen, die zu einer bestimmten späteren Zeit repro-<lb/> duciert werden sollen, um so schwieriger ist, je länger die<lb/> Reihen sind. Das heiſst, diese Einprägung erfordert nicht<lb/> nur absolut genommen mehr Zeit bei gröſserer Länge der<lb/> Reihen, weil eben jede Wiederholung länger dauert, sondern<lb/> sie beansprucht auch <hi rendition="#g">verhältnismäſsig</hi> mehr Zeit, weil<lb/> eine wachsende Anzahl von Wiederholungen nötig wird. Sechs<lb/> Verse eines Gedichtes kosten, um gelernt zu werden, nicht<lb/> nur dreimal soviel Zeit wie zwei, sondern erheblich mehr.</p><lb/> <p>Ich habe dieses Abhängigkeitsverhältnis, welches sich natür-<lb/> lich auch bei der ebenmöglichen Reproduktion sinnloser Silben-<lb/> reihen geltend macht, nicht eigens untersucht, aber beiläufig<lb/> dafür einige Zahlen gewonnen, die, ohne <hi rendition="#g">besonders</hi> inter-<lb/> essante Beziehungen darzubieten, immerhin der Mitteilung<lb/> wert sind.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[62]/0078]
V.
Die Schnelligkeit des Lernens von Silbenreihen
als Funktion der Länge derselben.
§ 19.
Versuche der späteren Periode.
Es ist hinreichend bekannt, daſs die Einprägung von Vor-
stellungsreihen, die zu einer bestimmten späteren Zeit repro-
duciert werden sollen, um so schwieriger ist, je länger die
Reihen sind. Das heiſst, diese Einprägung erfordert nicht
nur absolut genommen mehr Zeit bei gröſserer Länge der
Reihen, weil eben jede Wiederholung länger dauert, sondern
sie beansprucht auch verhältnismäſsig mehr Zeit, weil
eine wachsende Anzahl von Wiederholungen nötig wird. Sechs
Verse eines Gedichtes kosten, um gelernt zu werden, nicht
nur dreimal soviel Zeit wie zwei, sondern erheblich mehr.
Ich habe dieses Abhängigkeitsverhältnis, welches sich natür-
lich auch bei der ebenmöglichen Reproduktion sinnloser Silben-
reihen geltend macht, nicht eigens untersucht, aber beiläufig
dafür einige Zahlen gewonnen, die, ohne besonders inter-
essante Beziehungen darzubieten, immerhin der Mitteilung
wert sind.
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