Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.
Dir gehören ewge Liebe! Meine heissen Andachts Triebe, Und die flammende Begier, Bringt sich selbst zum Opfer hier: Kann dir meiner Zunge lallen, Die dich rühmt dabei gefallen; So soll Herz und Mund allein, Künftig dir gewidmet sein. Die beantwortete Frage: Wer bist du? Wer bist du? Jch! ein Mensch: Wilt du den viehisch leben, Nein, Nein ich sehe stets den grossen Schöpfer an: Drum muß ich mich vielmehr durch seine Kraft be- streben Wie ich sein Ebenbild in mir abspiegeln kann. Jch bin dabei ein Christ, ein Erbe von dem Himmel, Doch wer nicht christlich lebt, komt nimmermehr hinein: Mein Paradies muß dort, und nicht im Welt Ge- tümmel, Die Welt muß mir verhaßt mit ihren Sünden sein. Jch bin ein Sterblicher ein Bau von Staub und Erden Wie bald drükt mir der Todt gebrochne Augen zu: Drum G
Dir gehoͤren ewge Liebe! Meine heiſſen Andachts Triebe, Und die flammende Begier, Bringt ſich ſelbſt zum Opfer hier: Kann dir meiner Zunge lallen, Die dich ruͤhmt dabei gefallen; So ſoll Herz und Mund allein, Kuͤnftig dir gewidmet ſein. Die beantwortete Frage: Wer biſt du? Wer biſt du? Jch! ein Menſch: Wilt du den viehiſch leben, Nein, Nein ich ſehe ſtets den groſſen Schoͤpfer an: Drum muß ich mich vielmehr durch ſeine Kraft be- ſtreben Wie ich ſein Ebenbild in mir abſpiegeln kann. Jch bin dabei ein Chriſt, ein Erbe von dem Himmel, Doch wer nicht chriſtlich lebt, komt nimmermehr hinein: Mein Paradies muß dort, und nicht im Welt Ge- tuͤmmel, Die Welt muß mir verhaßt mit ihren Suͤnden ſein. Jch bin ein Sterblicher ein Bau von Staub und Erden Wie bald druͤkt mir der Todt gebrochne Augen zu: Drum G
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Die ſchoͤne Nelkenflor.
Die ich dir mit regen Sinn
Dafuͤr immer ſchuldig bin.
Dir gehoͤren ewge Liebe!
Meine heiſſen Andachts Triebe,
Und die flammende Begier,
Bringt ſich ſelbſt zum Opfer hier:
Kann dir meiner Zunge lallen,
Die dich ruͤhmt dabei gefallen;
So ſoll Herz und Mund allein,
Kuͤnftig dir gewidmet ſein.
Die beantwortete Frage:
Wer biſt du?
Wer biſt du? Jch! ein Menſch: Wilt du
den viehiſch leben,
Nein, Nein ich ſehe ſtets den groſſen
Schoͤpfer an:
Drum muß ich mich vielmehr durch ſeine Kraft be-
ſtreben
Wie ich ſein Ebenbild in mir abſpiegeln kann.
Jch bin dabei ein Chriſt, ein Erbe von dem Himmel,
Doch wer nicht chriſtlich lebt, komt nimmermehr
hinein:
Mein Paradies muß dort, und nicht im Welt Ge-
tuͤmmel,
Die Welt muß mir verhaßt mit ihren Suͤnden ſein.
Jch bin ein Sterblicher ein Bau von Staub und Erden
Wie bald druͤkt mir der Todt gebrochne Augen zu:
Drum
G
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