Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.ein Spiegel der göttlichen Herrlichkeit. Dieses blaugewölbte Rund zu vergülden, zu be-mahlen. Welch ein schwebend Feuerballen, welzt sich um des Himmels Zelt, Der als eine Uhr der Zeiten, Tag und Nacht in Ordnung hält; Welch ein heller Silber Mond, rollt mit ungezähl- ten Sternen, Die uns bei der Finsternis, dienen, stat der Nacht Laternen! O! du hoch erhabner Schöpfer! diese zeugen Tag und Nacht, Von der ungemeßnen Grösse einer weisen Wunder Macht. Die am hohen Himmels Dach, so viel Lichter auf- gehangen, Die zu deiner Gottheit Ruhm, als ein schimmernd Feurwerk prangen. Wie erstaunet das Gemüthe, wenn es diese Ster- nen Welt, Mit geschärfften Augen siehet, und was solche in sich hält; Wenn es deren Glanz erwegt, da die blauen Him- melsbogen, Mit dem schwarzen Flor der Nacht allenthalben ü- berzogen: Alsdenn scheinet uns der Himmel, wie ein ausge- spanntes Feld, Das auf seinen dunklen Grunde, güldne Saaten vorgestellt. Doch will man das Sternen Heer nach den ange- nomnen Grösseu, Und ein iegliches Gestirn nach dem Umfangs Kreis ausmessen: So
ein Spiegel der goͤttlichen Herrlichkeit. Dieſes blaugewoͤlbte Rund zu verguͤlden, zu be-mahlen. Welch ein ſchwebend Feuerballen, welzt ſich um des Himmels Zelt, Der als eine Uhr der Zeiten, Tag und Nacht in Ordnung haͤlt; Welch ein heller Silber Mond, rollt mit ungezaͤhl- ten Sternen, Die uns bei der Finſternis, dienen, ſtat der Nacht Laternen! O! du hoch erhabner Schoͤpfer! dieſe zeugen Tag und Nacht, Von der ungemeßnen Groͤſſe einer weiſen Wunder Macht. Die am hohen Himmels Dach, ſo viel Lichter auf- gehangen, Die zu deiner Gottheit Ruhm, als ein ſchimmernd Feurwerk prangen. Wie erſtaunet das Gemuͤthe, wenn es dieſe Ster- nen Welt, Mit geſchaͤrfften Augen ſiehet, und was ſolche in ſich haͤlt; Wenn es deren Glanz erwegt, da die blauen Him- melsbogen, Mit dem ſchwarzen Flor der Nacht allenthalben uͤ- berzogen: Alsdenn ſcheinet uns der Himmel, wie ein ausge- ſpanntes Feld, Das auf ſeinen dunklen Grunde, guͤldne Saaten vorgeſtellt. Doch will man das Sternen Heer nach den ange- nomnen Groͤſſeu, Und ein iegliches Geſtirn nach dem Umfangs Kreis ausmeſſen: So
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ein Spiegel der goͤttlichen Herrlichkeit.
Dieſes blaugewoͤlbte Rund zu verguͤlden, zu be-
mahlen.
Welch ein ſchwebend Feuerballen, welzt ſich um
des Himmels Zelt,
Der als eine Uhr der Zeiten, Tag und Nacht in
Ordnung haͤlt;
Welch ein heller Silber Mond, rollt mit ungezaͤhl-
ten Sternen,
Die uns bei der Finſternis, dienen, ſtat der Nacht
Laternen!
O! du hoch erhabner Schoͤpfer! dieſe zeugen Tag
und Nacht,
Von der ungemeßnen Groͤſſe einer weiſen Wunder
Macht.
Die am hohen Himmels Dach, ſo viel Lichter auf-
gehangen,
Die zu deiner Gottheit Ruhm, als ein ſchimmernd
Feurwerk prangen.
Wie erſtaunet das Gemuͤthe, wenn es dieſe Ster-
nen Welt,
Mit geſchaͤrfften Augen ſiehet, und was ſolche in
ſich haͤlt;
Wenn es deren Glanz erwegt, da die blauen Him-
melsbogen,
Mit dem ſchwarzen Flor der Nacht allenthalben uͤ-
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Alsdenn ſcheinet uns der Himmel, wie ein ausge-
ſpanntes Feld,
Das auf ſeinen dunklen Grunde, guͤldne Saaten
vorgeſtellt.
Doch will man das Sternen Heer nach den ange-
nomnen Groͤſſeu,
Und ein iegliches Geſtirn nach dem Umfangs Kreis
ausmeſſen:
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