Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.
So herrlich dies erhabne Schimmern, Jn iener dün gewebten Lufft; So prächtig auch das güldne Wimmern, Jn ienes Abgrunds tieffen Kluft: So sehen wir doch wie die Schatten, Sich mit dem hellen Glantze gatten, Wie Licht und Dunkelheit vereint. Das ist ein Bild von deinen Höhen Verborgner GOtt! wer kann dich sehen, Da dein Glanz nur durch Wolken scheint. Jhr ausgedehnten Himmels Vesten, Welch unumschränkte Allmachts Hand! Hat euch in Nord, Süd, Ost und Westen So wunderbarlich ausgespannt! Wo sind die Pfeiler darauf rasten, Der Wolken schwebend rege Lasten, Wer ists? der iene Sternen Welt, Die wie ein richtig Uhrwerk gehet, Nach ihren Lauf und Zirkel drehet, Und alles in der Ordnung hält? Du bist es ewig weises Wesen, Dich rühmt das breite Firmament: Denn deine Macht ist da zu lesen, An allen was dich Schöpfer nennt. An ienem ausgeschmükten Auen, Läst sich dein Name herrlich schauen, Des Meisters Weisheit zeigt sich da, Man kann an Sonne, Mond und Sternen, Als
So herrlich dies erhabne Schimmern, Jn iener duͤn gewebten Lufft; So praͤchtig auch das guͤldne Wimmern, Jn ienes Abgrunds tieffen Kluft: So ſehen wir doch wie die Schatten, Sich mit dem hellen Glantze gatten, Wie Licht und Dunkelheit vereint. Das iſt ein Bild von deinen Hoͤhen Verborgner GOtt! wer kann dich ſehen, Da dein Glanz nur durch Wolken ſcheint. Jhr ausgedehnten Himmels Veſten, Welch unumſchraͤnkte Allmachts Hand! Hat euch in Nord, Suͤd, Oſt und Weſten So wunderbarlich ausgeſpannt! Wo ſind die Pfeiler darauf raſten, Der Wolken ſchwebend rege Laſten, Wer iſts? der iene Sternen Welt, Die wie ein richtig Uhrwerk gehet, Nach ihren Lauf und Zirkel drehet, Und alles in der Ordnung haͤlt? Du biſt es ewig weiſes Weſen, Dich ruͤhmt das breite Firmament: Denn deine Macht iſt da zu leſen, An allen was dich Schoͤpfer nennt. An ienem ausgeſchmuͤkten Auen, Laͤſt ſich dein Name herrlich ſchauen, Des Meiſters Weisheit zeigt ſich da, Man kann an Sonne, Mond und Sternen, Als
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von den Kreaturen Himmels und der Erden.
Als Sonne, Mond, als alle Sterne,
Ja! noch unendlich weiter geht.
So herrlich dies erhabne Schimmern,
Jn iener duͤn gewebten Lufft;
So praͤchtig auch das guͤldne Wimmern,
Jn ienes Abgrunds tieffen Kluft:
So ſehen wir doch wie die Schatten,
Sich mit dem hellen Glantze gatten,
Wie Licht und Dunkelheit vereint.
Das iſt ein Bild von deinen Hoͤhen
Verborgner GOtt! wer kann dich ſehen,
Da dein Glanz nur durch Wolken ſcheint.
Jhr ausgedehnten Himmels Veſten,
Welch unumſchraͤnkte Allmachts Hand!
Hat euch in Nord, Suͤd, Oſt und Weſten
So wunderbarlich ausgeſpannt!
Wo ſind die Pfeiler darauf raſten,
Der Wolken ſchwebend rege Laſten,
Wer iſts? der iene Sternen Welt,
Die wie ein richtig Uhrwerk gehet,
Nach ihren Lauf und Zirkel drehet,
Und alles in der Ordnung haͤlt?
Du biſt es ewig weiſes Weſen,
Dich ruͤhmt das breite Firmament:
Denn deine Macht iſt da zu leſen,
An allen was dich Schoͤpfer nennt.
An ienem ausgeſchmuͤkten Auen,
Laͤſt ſich dein Name herrlich ſchauen,
Des Meiſters Weisheit zeigt ſich da,
Man kann an Sonne, Mond und Sternen,
Als
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