Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.Die Auferstehung JEsu der Grund Zischt ihr, ihr Teuffel wie die Schlangen/ So zischt euch nunmehr selber aus; Der Held den ihr zuvor gefangen, Zerbricht nun eur Gefangenhaus. Es ist eröfnet und zersprenget; Durch seiner Allmachts Bliz versenget Falln seines Leibes Fesseln ab. Er stehet frei, durchdringt die Riegel, Vernichtiget des Grabes Siegel Zum Zeugnis daß sein Grab, sey keines Todten Grab. Der Held wacht auf! die Erde bebet, Die zu der Hut bestellte Schaar, Die von der Frechheit sonst belebet, Wird dies Verwundrungsvoll gewahr: Jhr Muth zerrinnt wie Wachs am Lichte, Ob dem gemerkten Schrekgesichte; Die Furcht betäubet Herz und Sinn; Die Bangigkeit durchkreucht die Glieder, Zieht sie im kalten Schaudern nieder: Da fällt Muth, Hüter, Lanze hin. Ein froher Bote von dem Himmel, Posaunt das Evangelium Daß JEsus lebt: Und das Getümmel Der Feinde liegt erstarrt und stum: Doch seines Kleides blizzend Brennen, Belebt sie schleunig fort zu rennen; Sie lauffen zu der Mörderstadt, Verkündigen was da geschehen Was sie erstaunend angesehen, Und daß das nun erfüllt, was man befürchtet hat. Jhr
Die Auferſtehung JEſu der Grund Ziſcht ihr, ihr Teuffel wie die Schlangen/ So ziſcht euch nunmehr ſelber aus; Der Held den ihr zuvor gefangen, Zerbricht nun eur Gefangenhaus. Es iſt eroͤfnet und zerſprenget; Durch ſeiner Allmachts Bliz verſenget Falln ſeines Leibes Feſſeln ab. Er ſtehet frei, durchdringt die Riegel, Vernichtiget des Grabes Siegel Zum Zeugnis daß ſein Grab, ſey keines Todten Grab. Der Held wacht auf! die Erde bebet, Die zu der Hut beſtellte Schaar, Die von der Frechheit ſonſt belebet, Wird dies Verwundrungsvoll gewahr: Jhr Muth zerrinnt wie Wachs am Lichte, Ob dem gemerkten Schrekgeſichte; Die Furcht betaͤubet Herz und Sinn; Die Bangigkeit durchkreucht die Glieder, Zieht ſie im kalten Schaudern nieder: Da faͤllt Muth, Huͤter, Lanze hin. Ein froher Bote von dem Himmel, Poſaunt das Evangelium Daß JEſus lebt: Und das Getuͤmmel Der Feinde liegt erſtarrt und ſtum: Doch ſeines Kleides blizzend Brennen, Belebt ſie ſchleunig fort zu rennen; Sie lauffen zu der Moͤrderſtadt, Verkuͤndigen was da geſchehen Was ſie erſtaunend angeſehen, Und daß das nun erfuͤllt, was man befuͤrchtet hat. Jhr
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Die Auferſtehung JEſu der Grund
Ziſcht ihr, ihr Teuffel wie die Schlangen/
So ziſcht euch nunmehr ſelber aus;
Der Held den ihr zuvor gefangen,
Zerbricht nun eur Gefangenhaus.
Es iſt eroͤfnet und zerſprenget;
Durch ſeiner Allmachts Bliz verſenget
Falln ſeines Leibes Feſſeln ab.
Er ſtehet frei, durchdringt die Riegel,
Vernichtiget des Grabes Siegel
Zum Zeugnis daß ſein Grab, ſey keines Todten
Grab.
Der Held wacht auf! die Erde bebet,
Die zu der Hut beſtellte Schaar,
Die von der Frechheit ſonſt belebet,
Wird dies Verwundrungsvoll gewahr:
Jhr Muth zerrinnt wie Wachs am Lichte,
Ob dem gemerkten Schrekgeſichte;
Die Furcht betaͤubet Herz und Sinn;
Die Bangigkeit durchkreucht die Glieder,
Zieht ſie im kalten Schaudern nieder:
Da faͤllt Muth, Huͤter, Lanze hin.
Ein froher Bote von dem Himmel,
Poſaunt das Evangelium
Daß JEſus lebt: Und das Getuͤmmel
Der Feinde liegt erſtarrt und ſtum:
Doch ſeines Kleides blizzend Brennen,
Belebt ſie ſchleunig fort zu rennen;
Sie lauffen zu der Moͤrderſtadt,
Verkuͤndigen was da geſchehen
Was ſie erſtaunend angeſehen,
Und daß das nun erfuͤllt, was man befuͤrchtet hat.
Jhr
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