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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

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Der Sommer.
Menschen! wenn ihr solch Vergnügen zu der Som-
merszeit genießt,

O! so denket an die Quelle, woraus solch Ergözzen
fließt,

Lasset durch den Sonnenstrahl, eure Andacht euch
entzünden,

Merket auf die höchste Güt, bei dem freudigen Em-
pfinden,

Das sich in den Adern reget; dankt der ewgen
Gütigkeit,

Für die süssen Gnadengaben der beliebten Sommers-
zeit;

Preiset seine grosse Macht, die den Schauplaz die-
ser Erden,

Bei des Sommers warmer Lust lassen zum Gewächs-
haus werden.

Rühmet sein allweises Walten, das im Lusthaus
dieser Welt,

Denen Lustbegiergen Sinnen, so viel Anmuth vor-
gestellt.

Lernet daran einzusehn, wie uns zum vergnügten
Leben,

Die stets würkende Natur, Mittel sattsam darge-
geben;

Und wie unsers Schöpfers Wille, uns darum so
viel beschert,

Daß wir seine Güte schmekten, die uns überflüßig
nährt.

Lernet wie wir schuldig seyn, Jhn mit frohen An-
dachtstrieben

Als das allerhöchste Gut, zu erkennen und zu lie-
ben.

Wenn die Sommerszeit verstrichen, so folgt auf
den warmen Tag,

Bald
Der Sommer.
Menſchen! wenn ihr ſolch Vergnuͤgen zu der Som-
merszeit genießt,

O! ſo denket an die Quelle, woraus ſolch Ergoͤzzen
fließt,

Laſſet durch den Sonnenſtrahl, eure Andacht euch
entzuͤnden,

Merket auf die hoͤchſte Guͤt, bei dem freudigen Em-
pfinden,

Das ſich in den Adern reget; dankt der ewgen
Guͤtigkeit,

Fuͤr die ſuͤſſen Gnadengaben der beliebten Sommers-
zeit;

Preiſet ſeine groſſe Macht, die den Schauplaz die-
ſer Erden,

Bei des Sommers warmer Luſt laſſen zum Gewaͤchs-
haus werden.

Ruͤhmet ſein allweiſes Walten, das im Luſthaus
dieſer Welt,

Denen Luſtbegiergen Sinnen, ſo viel Anmuth vor-
geſtellt.

Lernet daran einzuſehn, wie uns zum vergnuͤgten
Leben,

Die ſtets wuͤrkende Natur, Mittel ſattſam darge-
geben;

Und wie unſers Schoͤpfers Wille, uns darum ſo
viel beſchert,

Daß wir ſeine Guͤte ſchmekten, die uns uͤberfluͤßig
naͤhrt.

Lernet wie wir ſchuldig ſeyn, Jhn mit frohen An-
dachtstrieben

Als das allerhoͤchſte Gut, zu erkennen und zu lie-
ben.

Wenn die Sommerszeit verſtrichen, ſo folgt auf
den warmen Tag,

Bald
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[22/0034] Der Sommer. Menſchen! wenn ihr ſolch Vergnuͤgen zu der Som- merszeit genießt, O! ſo denket an die Quelle, woraus ſolch Ergoͤzzen fließt, Laſſet durch den Sonnenſtrahl, eure Andacht euch entzuͤnden, Merket auf die hoͤchſte Guͤt, bei dem freudigen Em- pfinden, Das ſich in den Adern reget; dankt der ewgen Guͤtigkeit, Fuͤr die ſuͤſſen Gnadengaben der beliebten Sommers- zeit; Preiſet ſeine groſſe Macht, die den Schauplaz die- ſer Erden, Bei des Sommers warmer Luſt laſſen zum Gewaͤchs- haus werden. Ruͤhmet ſein allweiſes Walten, das im Luſthaus dieſer Welt, Denen Luſtbegiergen Sinnen, ſo viel Anmuth vor- geſtellt. Lernet daran einzuſehn, wie uns zum vergnuͤgten Leben, Die ſtets wuͤrkende Natur, Mittel ſattſam darge- geben; Und wie unſers Schoͤpfers Wille, uns darum ſo viel beſchert, Daß wir ſeine Guͤte ſchmekten, die uns uͤberfluͤßig naͤhrt. Lernet wie wir ſchuldig ſeyn, Jhn mit frohen An- dachtstrieben Als das allerhoͤchſte Gut, zu erkennen und zu lie- ben. Wenn die Sommerszeit verſtrichen, ſo folgt auf den warmen Tag, Bald

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/34>, abgerufen am 21.11.2024.