Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.im Reiche der Gnaden. Wenn die Könige gekrieget, Und den Feind mit Macht besieget, Hat GOtt die Gelegenheit Oftermahls also geleitet, Daß sie dadurch zubereitet Christi grosse Herrlichkeit Jn der Demut zu erkennen, Den, als ihren HErrn zu nennen. Wenn man nur die Zeitgeschichte, Die glaubwürdigen Berichte, Der verfloßnen Jahre sieht; So sieht man die weisen Spuren, Wie GOtt um die Kreaturen Und ihr ewges Heil bemüht: Da er wider alles Denken, Sie zu Christo weis zu lenken. O! die wunderbahren Gänge, Breite, Höhe, Tieffe, Länge, Der verborgnen Vorsehung, Die sich bei den Christenthume, Offenbahrt zu ihren Ruhme, Sehn wir mit Verwunderung, Jndem es ohn alles Zwingen, Jhrer Weisheit muß gelingen. Dies Volk wurde so bewogen, Zu des Heilands Lehr gezogen, Jenes wieder anders noch: Jrdische Begebenheiten, Glük und Unglük, Fried und Streiten, Zwang sie in das sanfte Joch, Das Zweyter Theil. C
im Reiche der Gnaden. Wenn die Koͤnige gekrieget, Und den Feind mit Macht beſieget, Hat GOtt die Gelegenheit Oftermahls alſo geleitet, Daß ſie dadurch zubereitet Chriſti groſſe Herrlichkeit Jn der Demut zu erkennen, Den, als ihren HErrn zu nennen. Wenn man nur die Zeitgeſchichte, Die glaubwuͤrdigen Berichte, Der verfloßnen Jahre ſieht; So ſieht man die weiſen Spuren, Wie GOtt um die Kreaturen Und ihr ewges Heil bemuͤht: Da er wider alles Denken, Sie zu Chriſto weis zu lenken. O! die wunderbahren Gaͤnge, Breite, Hoͤhe, Tieffe, Laͤnge, Der verborgnen Vorſehung, Die ſich bei den Chriſtenthume, Offenbahrt zu ihren Ruhme, Sehn wir mit Verwunderung, Jndem es ohn alles Zwingen, Jhrer Weisheit muß gelingen. Dies Volk wurde ſo bewogen, Zu des Heilands Lehr gezogen, Jenes wieder anders noch: Jrdiſche Begebenheiten, Gluͤk und Ungluͤk, Fried und Streiten, Zwang ſie in das ſanfte Joch, Das Zweyter Theil. C
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im Reiche der Gnaden.
Wenn die Koͤnige gekrieget,
Und den Feind mit Macht beſieget,
Hat GOtt die Gelegenheit
Oftermahls alſo geleitet,
Daß ſie dadurch zubereitet
Chriſti groſſe Herrlichkeit
Jn der Demut zu erkennen,
Den, als ihren HErrn zu nennen.
Wenn man nur die Zeitgeſchichte,
Die glaubwuͤrdigen Berichte,
Der verfloßnen Jahre ſieht;
So ſieht man die weiſen Spuren,
Wie GOtt um die Kreaturen
Und ihr ewges Heil bemuͤht:
Da er wider alles Denken,
Sie zu Chriſto weis zu lenken.
O! die wunderbahren Gaͤnge,
Breite, Hoͤhe, Tieffe, Laͤnge,
Der verborgnen Vorſehung,
Die ſich bei den Chriſtenthume,
Offenbahrt zu ihren Ruhme,
Sehn wir mit Verwunderung,
Jndem es ohn alles Zwingen,
Jhrer Weisheit muß gelingen.
Dies Volk wurde ſo bewogen,
Zu des Heilands Lehr gezogen,
Jenes wieder anders noch:
Jrdiſche Begebenheiten,
Gluͤk und Ungluͤk, Fried und Streiten,
Zwang ſie in das ſanfte Joch,
Das
Zweyter Theil. C
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