Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
Anrede an den herrlichen GOtt.
Schone uns mit diesem Thon, denn wir ken-
nen schon die Stimme,

Die mit drohenden Getößen uns vor Angst zu Bo-
den schlägt;

Wir erbeben vor dem Zorn, und vergehn vor dei-
nem Grimme

Davor selbst der Himmel fliehet, und sich Erd und
Meer bewegt.

Strekke deinen Allmachts-Arm, aus mit gütigen
Erbarmen,

Und laß deine Gnadenstimme hören den beklomnen
Armen.
Gib uns in den feuchten Thau auf dem Felde
als in Spiegeln,

Deine Güte anzusehen; gib uns warmen Sonnen-
schein,

Laß die Luft die Hagel droht, diesen Sommer fest
verriegeln,

Zeig uns deiner Allmacht Wunder, und laß alles
fruchtbar seyn:

Damit Aue Wald und Feld sammt den Körnerrei-
chen Halmen

Dir stat unser Klagelied bringen lauter Freuden-
Psalmen.


Die
Anrede an den herrlichen GOtt.
Schone uns mit dieſem Thon, denn wir ken-
nen ſchon die Stimme,

Die mit drohenden Getoͤßen uns vor Angſt zu Bo-
den ſchlaͤgt;

Wir erbeben vor dem Zorn, und vergehn vor dei-
nem Grimme

Davor ſelbſt der Himmel fliehet, und ſich Erd und
Meer bewegt.

Strekke deinen Allmachts-Arm, aus mit guͤtigen
Erbarmen,

Und laß deine Gnadenſtimme hoͤren den beklomnen
Armen.
Gib uns in den feuchten Thau auf dem Felde
als in Spiegeln,

Deine Guͤte anzuſehen; gib uns warmen Sonnen-
ſchein,

Laß die Luft die Hagel droht, dieſen Sommer feſt
verriegeln,

Zeig uns deiner Allmacht Wunder, und laß alles
fruchtbar ſeyn:

Damit Aue Wald und Feld ſammt den Koͤrnerrei-
chen Halmen

Dir ſtat unſer Klagelied bringen lauter Freuden-
Pſalmen.


Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0062" n="50"/>
          <fw place="top" type="header">Anrede an den herrlichen GOtt.</fw><lb/>
          <lg n="3">
            <l><hi rendition="#in">S</hi>chone uns mit die&#x017F;em Thon, denn wir ken-<lb/><hi rendition="#et">nen &#x017F;chon die Stimme,</hi></l><lb/>
            <l>Die mit drohenden Geto&#x0364;ßen uns vor Ang&#x017F;t zu Bo-<lb/><hi rendition="#et">den &#x017F;chla&#x0364;gt;</hi></l><lb/>
            <l>Wir erbeben vor dem Zorn, und vergehn vor dei-<lb/><hi rendition="#et">nem Grimme</hi></l><lb/>
            <l>Davor &#x017F;elb&#x017F;t der Himmel fliehet, und &#x017F;ich Erd und<lb/><hi rendition="#et">Meer bewegt.</hi></l><lb/>
            <l>Strekke deinen Allmachts-Arm, aus mit gu&#x0364;tigen<lb/><hi rendition="#et">Erbarmen,</hi></l><lb/>
            <l>Und laß deine Gnaden&#x017F;timme ho&#x0364;ren den beklomnen<lb/><hi rendition="#et">Armen.</hi></l>
          </lg><lb/>
          <lg n="4">
            <l><hi rendition="#in">G</hi>ib uns in den feuchten Thau auf dem Felde<lb/><hi rendition="#et">als in Spiegeln,</hi></l><lb/>
            <l>Deine Gu&#x0364;te anzu&#x017F;ehen; gib uns warmen Sonnen-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;chein,</hi></l><lb/>
            <l>Laß die Luft die Hagel droht, die&#x017F;en Sommer fe&#x017F;t<lb/><hi rendition="#et">verriegeln,</hi></l><lb/>
            <l>Zeig uns deiner Allmacht Wunder, und laß alles<lb/><hi rendition="#et">fruchtbar &#x017F;eyn:</hi></l><lb/>
            <l>Damit Aue Wald und Feld &#x017F;ammt den Ko&#x0364;rnerrei-<lb/><hi rendition="#et">chen Halmen</hi></l><lb/>
            <l>Dir &#x017F;tat un&#x017F;er Klagelied bringen lauter Freuden-<lb/><hi rendition="#et">P&#x017F;almen.</hi></l>
          </lg>
        </lg>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Die</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[50/0062] Anrede an den herrlichen GOtt. Schone uns mit dieſem Thon, denn wir ken- nen ſchon die Stimme, Die mit drohenden Getoͤßen uns vor Angſt zu Bo- den ſchlaͤgt; Wir erbeben vor dem Zorn, und vergehn vor dei- nem Grimme Davor ſelbſt der Himmel fliehet, und ſich Erd und Meer bewegt. Strekke deinen Allmachts-Arm, aus mit guͤtigen Erbarmen, Und laß deine Gnadenſtimme hoͤren den beklomnen Armen. Gib uns in den feuchten Thau auf dem Felde als in Spiegeln, Deine Guͤte anzuſehen; gib uns warmen Sonnen- ſchein, Laß die Luft die Hagel droht, dieſen Sommer feſt verriegeln, Zeig uns deiner Allmacht Wunder, und laß alles fruchtbar ſeyn: Damit Aue Wald und Feld ſammt den Koͤrnerrei- chen Halmen Dir ſtat unſer Klagelied bringen lauter Freuden- Pſalmen. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/62
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/62>, abgerufen am 21.11.2024.