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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

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Die wunderbahre Bienenstatt.

Man braucht Wachs die Honigkammern,
Zu verschliessen, zu verklammern:
Jst das nicht ein schöner Staat,
Da man nuzbarn Vorrath hat?

Und wenn wir dabei erwegen,
Wie sie es zu Rathe hegen;
So muß man mit Lust gestehn,
Mann könn an den Bienen sehn,
Wie man sparsam alle Dinge,
Wenn sie auch noch so geringe
Brauchen muß; weils oft gereut,
Wenn man etwas hat zerstreut.
Wenn die Püpgen ausgebrochen,
Und die wächsern Thür durchkrochen
Kommen gleich zwei Bienen her,
Die da, weil das Loch nun leer
An denselben, an den Schwellen,
Alles gleich in Ordnung stellen,
Und das überbliebne Stük
Tragen sie so gleich zurük.
Ebenfals wird das bewahret,
Und auf andre Zeit versparet,
Was vor Honigkammern kleibt.
Wenn die Nothdurfft sie antreibt
Daß sie solche öffnen müssen,
Um den Vorrath zu geniessen:
So wird also nichts verschwendt,
Alles nuzbar angewendt.
Welche Klugheit ist an Thieren,
Mit Bewunderung zu spüren,
Die

Die wunderbahre Bienenſtatt.

Man braucht Wachs die Honigkammern,
Zu verſchlieſſen, zu verklammern:
Jſt das nicht ein ſchoͤner Staat,
Da man nuzbarn Vorrath hat?

Und wenn wir dabei erwegen,
Wie ſie es zu Rathe hegen;
So muß man mit Luſt geſtehn,
Mann koͤnn an den Bienen ſehn,
Wie man ſparſam alle Dinge,
Wenn ſie auch noch ſo geringe
Brauchen muß; weils oft gereut,
Wenn man etwas hat zerſtreut.
Wenn die Puͤpgen ausgebrochen,
Und die waͤchſern Thuͤr durchkrochen
Kommen gleich zwei Bienen her,
Die da, weil das Loch nun leer
An denſelben, an den Schwellen,
Alles gleich in Ordnung ſtellen,
Und das uͤberbliebne Stuͤk
Tragen ſie ſo gleich zuruͤk.
Ebenfals wird das bewahret,
Und auf andre Zeit verſparet,
Was vor Honigkammern kleibt.
Wenn die Nothdurfft ſie antreibt
Daß ſie ſolche oͤffnen muͤſſen,
Um den Vorrath zu genieſſen:
So wird alſo nichts verſchwendt,
Alles nuzbar angewendt.
Welche Klugheit iſt an Thieren,
Mit Bewunderung zu ſpuͤren,
Die
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[208/0220] Die wunderbahre Bienenſtatt. Man braucht Wachs die Honigkammern, Zu verſchlieſſen, zu verklammern: Jſt das nicht ein ſchoͤner Staat, Da man nuzbarn Vorrath hat? Und wenn wir dabei erwegen, Wie ſie es zu Rathe hegen; So muß man mit Luſt geſtehn, Mann koͤnn an den Bienen ſehn, Wie man ſparſam alle Dinge, Wenn ſie auch noch ſo geringe Brauchen muß; weils oft gereut, Wenn man etwas hat zerſtreut. Wenn die Puͤpgen ausgebrochen, Und die waͤchſern Thuͤr durchkrochen Kommen gleich zwei Bienen her, Die da, weil das Loch nun leer An denſelben, an den Schwellen, Alles gleich in Ordnung ſtellen, Und das uͤberbliebne Stuͤk Tragen ſie ſo gleich zuruͤk. Ebenfals wird das bewahret, Und auf andre Zeit verſparet, Was vor Honigkammern kleibt. Wenn die Nothdurfft ſie antreibt Daß ſie ſolche oͤffnen muͤſſen, Um den Vorrath zu genieſſen: So wird alſo nichts verſchwendt, Alles nuzbar angewendt. Welche Klugheit iſt an Thieren, Mit Bewunderung zu ſpuͤren, Die

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/220>, abgerufen am 22.12.2024.