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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

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Die Geilheit.

Denn wo Stroh und Feuer zusammen,
Da entstehen leichtlich Flammen.

Müßigang in Ueberflusse,
Der verführt auch zum Genusse,
Den die Wollust sich erzielt,
Wer also in Faulheit lieget,
Sich an Speiß und Trank vergnüget,
Seinen Durst mit Wein abkühlt,
Wird gar leicht dazu verführet,
Daß er seinen Kranz verliehret.
Böse Lust die wohnt im Herzen,
Die leicht zum verbotnen Scherzen,
Den verdorbnen Sinn bewegt:
Darum muß man beten, ringen,
Jhre Reizungen bezwingen,
Wenn sie sich im Fleische regt,
Und wie die Apostel sagen,
Fleisch und Blut ans Kreuze schlagen.
Schauet auf des Heilands Leiden,
Wenn das Fleisch sich denkt zu weiden,
Jn versagter Uppigkeit:
Wenn die Andacht sich vergnüget,
An dem, der in Blute lieget,
Wird das Herze bald befreit,
Bei Betrachtung seiner Dornen,
Von der Wollust scharffen Spornen.
Denket endlich auf das Ende,
Da man die entfärbten Hände,
Jn

Die Geilheit.

Denn wo Stroh und Feuer zuſammen,
Da entſtehen leichtlich Flammen.

Muͤßigang in Ueberfluſſe,
Der verfuͤhrt auch zum Genuſſe,
Den die Wolluſt ſich erzielt,
Wer alſo in Faulheit lieget,
Sich an Speiß und Trank vergnuͤget,
Seinen Durſt mit Wein abkuͤhlt,
Wird gar leicht dazu verfuͤhret,
Daß er ſeinen Kranz verliehret.
Boͤſe Luſt die wohnt im Herzen,
Die leicht zum verbotnen Scherzen,
Den verdorbnen Sinn bewegt:
Darum muß man beten, ringen,
Jhre Reizungen bezwingen,
Wenn ſie ſich im Fleiſche regt,
Und wie die Apoſtel ſagen,
Fleiſch und Blut ans Kreuze ſchlagen.
Schauet auf des Heilands Leiden,
Wenn das Fleiſch ſich denkt zu weiden,
Jn verſagter Uppigkeit:
Wenn die Andacht ſich vergnuͤget,
An dem, der in Blute lieget,
Wird das Herze bald befreit,
Bei Betrachtung ſeiner Dornen,
Von der Wolluſt ſcharffen Spornen.
Denket endlich auf das Ende,
Da man die entfaͤrbten Haͤnde,
Jn
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[142[242]/0254] Die Geilheit. Denn wo Stroh und Feuer zuſammen, Da entſtehen leichtlich Flammen. Muͤßigang in Ueberfluſſe, Der verfuͤhrt auch zum Genuſſe, Den die Wolluſt ſich erzielt, Wer alſo in Faulheit lieget, Sich an Speiß und Trank vergnuͤget, Seinen Durſt mit Wein abkuͤhlt, Wird gar leicht dazu verfuͤhret, Daß er ſeinen Kranz verliehret. Boͤſe Luſt die wohnt im Herzen, Die leicht zum verbotnen Scherzen, Den verdorbnen Sinn bewegt: Darum muß man beten, ringen, Jhre Reizungen bezwingen, Wenn ſie ſich im Fleiſche regt, Und wie die Apoſtel ſagen, Fleiſch und Blut ans Kreuze ſchlagen. Schauet auf des Heilands Leiden, Wenn das Fleiſch ſich denkt zu weiden, Jn verſagter Uppigkeit: Wenn die Andacht ſich vergnuͤget, An dem, der in Blute lieget, Wird das Herze bald befreit, Bei Betrachtung ſeiner Dornen, Von der Wolluſt ſcharffen Spornen. Denket endlich auf das Ende, Da man die entfaͤrbten Haͤnde, Jn

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 142[242]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/254>, abgerufen am 22.12.2024.