Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Lobgesang Mosis und der Kinder Jsrael.
9.
Da gedachte unser Feind, daß er uns mit seiner
Jagd,
Auf der schnellen Flucht erhascht, und bereits zu Nicht
gemacht;
Er gedachte seinen Muth noch zulezt an uns zu küh-
len,
Und wir solten Hand und Schwerd plözlich zum Ver-
derben fühlen.
10.
Aber HErr du Zebaoth! dem die Fluthen,
Meer und Wind,
Wie es nur dein Wink gebeut, alsobald gehorsam
sind,
Du bedektest sie im Meer, daß sie wie das Blei ver-
schlungen,
Jn der starken Wirbelfluth bis zum Abgrund sind
gedrungen.
11.
HErr! wer ist dir von der Zahl eingebildter
Götter gleich,
Wer ist an Vollkommenheit, in dem weiten Erden
reich,
Der dir gleich an Heiligkeit, an gerechter Macht zu
schäzen,
Wer ist Dir an Ruhm und That noch woll an die
Seit zu sezen?
12.
Lobgeſang Moſis und der Kinder Jſrael.
9.
Da gedachte unſer Feind, daß er uns mit ſeiner
Jagd,
Auf der ſchnellen Flucht erhaſcht, und bereits zu Nicht
gemacht;
Er gedachte ſeinen Muth noch zulezt an uns zu kuͤh-
len,
Und wir ſolten Hand und Schwerd ploͤzlich zum Ver-
derben fuͤhlen.
10.
Aber HErr du Zebaoth! dem die Fluthen,
Meer und Wind,
Wie es nur dein Wink gebeut, alſobald gehorſam
ſind,
Du bedekteſt ſie im Meer, daß ſie wie das Blei ver-
ſchlungen,
Jn der ſtarken Wirbelfluth bis zum Abgrund ſind
gedrungen.
11.
HErr! wer iſt dir von der Zahl eingebildter
Goͤtter gleich,
Wer iſt an Vollkommenheit, in dem weiten Erden
reich,
Der dir gleich an Heiligkeit, an gerechter Macht zu
ſchaͤzen,
Wer iſt Dir an Ruhm und That noch woll an die
Seit zu ſezen?
12.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0302" n="290"/>
          <fw place="top" type="header">Lobge&#x017F;ang Mo&#x017F;is und der Kinder J&#x017F;rael.</fw><lb/>
          <lg n="9">
            <head>9.</head><lb/>
            <l><hi rendition="#in">D</hi>a gedachte un&#x017F;er Feind, daß er uns mit &#x017F;einer<lb/><hi rendition="#et">Jagd,</hi></l><lb/>
            <l>Auf der &#x017F;chnellen Flucht erha&#x017F;cht, und bereits zu Nicht<lb/><hi rendition="#et">gemacht;</hi></l><lb/>
            <l>Er gedachte &#x017F;einen Muth noch zulezt an uns zu ku&#x0364;h-<lb/><hi rendition="#et">len,</hi></l><lb/>
            <l>Und wir &#x017F;olten Hand und Schwerd plo&#x0364;zlich zum Ver-<lb/><hi rendition="#et">derben fu&#x0364;hlen.</hi></l>
          </lg><lb/>
          <lg n="10">
            <head>10.</head><lb/>
            <l><hi rendition="#in">A</hi>ber HErr du Zebaoth! dem die Fluthen,<lb/><hi rendition="#et">Meer und Wind,</hi></l><lb/>
            <l>Wie es nur dein Wink gebeut, al&#x017F;obald gehor&#x017F;am<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;ind,</hi></l><lb/>
            <l>Du bedekte&#x017F;t &#x017F;ie im Meer, daß &#x017F;ie wie das Blei ver-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;chlungen,</hi></l><lb/>
            <l>Jn der &#x017F;tarken Wirbelfluth bis zum Abgrund &#x017F;ind<lb/><hi rendition="#et">gedrungen.</hi></l>
          </lg><lb/>
          <lg n="11">
            <head>11.</head><lb/>
            <l><hi rendition="#in">H</hi>Err! wer i&#x017F;t dir von der Zahl eingebildter<lb/><hi rendition="#et">Go&#x0364;tter gleich,</hi></l><lb/>
            <l>Wer i&#x017F;t an Vollkommenheit, in dem weiten Erden<lb/><hi rendition="#et">reich,</hi></l><lb/>
            <l>Der dir gleich an Heiligkeit, an gerechter Macht zu<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;cha&#x0364;zen,</hi></l><lb/>
            <l>Wer i&#x017F;t Dir an Ruhm und That noch woll an die<lb/><hi rendition="#et">Seit zu &#x017F;ezen?</hi></l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">12.</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[290/0302] Lobgeſang Moſis und der Kinder Jſrael. 9. Da gedachte unſer Feind, daß er uns mit ſeiner Jagd, Auf der ſchnellen Flucht erhaſcht, und bereits zu Nicht gemacht; Er gedachte ſeinen Muth noch zulezt an uns zu kuͤh- len, Und wir ſolten Hand und Schwerd ploͤzlich zum Ver- derben fuͤhlen. 10. Aber HErr du Zebaoth! dem die Fluthen, Meer und Wind, Wie es nur dein Wink gebeut, alſobald gehorſam ſind, Du bedekteſt ſie im Meer, daß ſie wie das Blei ver- ſchlungen, Jn der ſtarken Wirbelfluth bis zum Abgrund ſind gedrungen. 11. HErr! wer iſt dir von der Zahl eingebildter Goͤtter gleich, Wer iſt an Vollkommenheit, in dem weiten Erden reich, Der dir gleich an Heiligkeit, an gerechter Macht zu ſchaͤzen, Wer iſt Dir an Ruhm und That noch woll an die Seit zu ſezen? 12.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/302
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/302>, abgerufen am 22.12.2024.