Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Grösse GOttes in Steinen gebildet.

Die in grünen Schmuk sich brüsten,
Als wie eine schöne Au
Pfleget man Smaragd zu heissen,
Die von aussen bleichgrün gleissen,
Sind Topaser die ganz weich,
Und oft den Cristallen gleich.

Die wie Milch ganz weislich strahlen,
Sind nicht minder lieblich schön,
Und man nennt sie die Opalen;
Die sich wie ein Gold erhöhn,
Und wie rothgeld sind entglommen,
Haben ihren Nahm bekommen,
(Wie die andren) von den Schein,
Chrisolith, ein güldner Stein.
Es sind auch in denen Gründen
Der verborgenen Natur,
Edelsteine gnug zu finden,
Die des Lichtes Strahlen nur
Halb und nicht recht ganz durchlassen,
Die in diese Reih zu fassen;
Zeigen uns nicht minder an,
Was der Schöpfer bilden kan.
Wenn wir dieser Werth auch schäzzen
So ist in der Ordnung wohl,
Billig oben an zu sezzen,
Der Fleischfarbne Carniol
Der mit Adern, Linien, Bogen,
Die da dunkel durchgezogen;
Wenn er Blutroth anzusehn,
Heist er Sarder und ist schön.
Der

Die Groͤſſe GOttes in Steinen gebildet.

Die in gruͤnen Schmuk ſich bruͤſten,
Als wie eine ſchoͤne Au
Pfleget man Smaragd zu heiſſen,
Die von auſſen bleichgruͤn gleiſſen,
Sind Topaſer die ganz weich,
Und oft den Criſtallen gleich.

Die wie Milch ganz weislich ſtrahlen,
Sind nicht minder lieblich ſchoͤn,
Und man nennt ſie die Opalen;
Die ſich wie ein Gold erhoͤhn,
Und wie rothgeld ſind entglommen,
Haben ihren Nahm bekommen,
(Wie die andren) von den Schein,
Chriſolith, ein guͤldner Stein.
Es ſind auch in denen Gruͤnden
Der verborgenen Natur,
Edelſteine gnug zu finden,
Die des Lichtes Strahlen nur
Halb und nicht recht ganz durchlaſſen,
Die in dieſe Reih zu faſſen;
Zeigen uns nicht minder an,
Was der Schoͤpfer bilden kan.
Wenn wir dieſer Werth auch ſchaͤzzen
So iſt in der Ordnung wohl,
Billig oben an zu ſezzen,
Der Fleiſchfarbne Carniol
Der mit Adern, Linien, Bogen,
Die da dunkel durchgezogen;
Wenn er Blutroth anzuſehn,
Heiſt er Sarder und iſt ſchoͤn.
Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="18">
            <l>
              <pb facs="#f0343" n="331"/>
              <fw place="top" type="header">Die Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e GOttes in Steinen gebildet.</fw>
            </l><lb/>
            <l>Die in gru&#x0364;nen Schmuk &#x017F;ich bru&#x0364;&#x017F;ten,</l><lb/>
            <l>Als wie eine &#x017F;cho&#x0364;ne Au</l><lb/>
            <l>Pfleget man <hi rendition="#fr">Smaragd</hi> zu hei&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Die von au&#x017F;&#x017F;en bleichgru&#x0364;n glei&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Sind <hi rendition="#fr">Topa&#x017F;er</hi> die ganz weich,</l><lb/>
            <l>Und oft den Cri&#x017F;tallen gleich.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="19">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>ie wie Milch ganz weislich &#x017F;trahlen,</l><lb/>
            <l>Sind nicht minder lieblich &#x017F;cho&#x0364;n,</l><lb/>
            <l>Und man nennt &#x017F;ie die <hi rendition="#fr">Opalen;</hi></l><lb/>
            <l>Die &#x017F;ich wie ein Gold erho&#x0364;hn,</l><lb/>
            <l>Und wie rothgeld &#x017F;ind entglommen,</l><lb/>
            <l>Haben ihren Nahm bekommen,<lb/>
(Wie die andren) von den Schein,<lb/><hi rendition="#fr">Chri&#x017F;olith,</hi> ein gu&#x0364;ldner Stein.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="20">
            <l><hi rendition="#in">E</hi>s &#x017F;ind auch in denen Gru&#x0364;nden</l><lb/>
            <l>Der verborgenen Natur,</l><lb/>
            <l>Edel&#x017F;teine gnug zu finden,</l><lb/>
            <l>Die des Lichtes Strahlen nur</l><lb/>
            <l>Halb und nicht recht ganz durchla&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Die in die&#x017F;e Reih zu fa&#x017F;&#x017F;en;</l><lb/>
            <l>Zeigen uns nicht minder an,</l><lb/>
            <l>Was der Scho&#x0364;pfer bilden kan.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="21">
            <l><hi rendition="#in">W</hi>enn wir die&#x017F;er Werth auch &#x017F;cha&#x0364;zzen</l><lb/>
            <l>So i&#x017F;t in der Ordnung wohl,</l><lb/>
            <l>Billig oben an zu &#x017F;ezzen,</l><lb/>
            <l>Der Flei&#x017F;chfarbne <hi rendition="#fr">Carniol</hi></l><lb/>
            <l>Der mit Adern, Linien, Bogen,</l><lb/>
            <l>Die da dunkel durchgezogen;</l><lb/>
            <l>Wenn er Blutroth anzu&#x017F;ehn,</l><lb/>
            <l>Hei&#x017F;t er <hi rendition="#fr">Sarder</hi> und i&#x017F;t &#x017F;cho&#x0364;n.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[331/0343] Die Groͤſſe GOttes in Steinen gebildet. Die in gruͤnen Schmuk ſich bruͤſten, Als wie eine ſchoͤne Au Pfleget man Smaragd zu heiſſen, Die von auſſen bleichgruͤn gleiſſen, Sind Topaſer die ganz weich, Und oft den Criſtallen gleich. Die wie Milch ganz weislich ſtrahlen, Sind nicht minder lieblich ſchoͤn, Und man nennt ſie die Opalen; Die ſich wie ein Gold erhoͤhn, Und wie rothgeld ſind entglommen, Haben ihren Nahm bekommen, (Wie die andren) von den Schein, Chriſolith, ein guͤldner Stein. Es ſind auch in denen Gruͤnden Der verborgenen Natur, Edelſteine gnug zu finden, Die des Lichtes Strahlen nur Halb und nicht recht ganz durchlaſſen, Die in dieſe Reih zu faſſen; Zeigen uns nicht minder an, Was der Schoͤpfer bilden kan. Wenn wir dieſer Werth auch ſchaͤzzen So iſt in der Ordnung wohl, Billig oben an zu ſezzen, Der Fleiſchfarbne Carniol Der mit Adern, Linien, Bogen, Die da dunkel durchgezogen; Wenn er Blutroth anzuſehn, Heiſt er Sarder und iſt ſchoͤn. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/343
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/343>, abgerufen am 22.12.2024.