Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Grösse GOttes in Steinen gebildet.
Es sind Fisch und Baum verwandelt,
Wie man hin und wieder sieht,
Und die dieses abgehandelt,
Haben sich mit Fleis bemüht,
Dieses aus den ersten Zeiten,
Von der Sündfluth herzuleiten,
Da das damahls fortgeschwemmt,
Und mit Felsen überschlemmt.
Man sieht von den Kreaturen
Uebereste die versteint,
Davon man jezt keine Spuren
Jn der Welt zu sehn vermeint;
Man kan noch in denen Gründen,
Fische, Schuppen, Hörner finden
Von dem das in fremder Welt,
Sich von uns entfernt aufhält.
Diese und dergleichen Sachen
Können uns von jener Flut
Ein versteinert Denkmal machen,
Dran zu sehen was GOtt thut,
Wenn die Sünder von ihn kehren,
Seine Warnung nicht mehr hören;
Alsdenn kommt ein Strafgericht,
Das die böse Welt zerbricht.
Sehet! solche Wunderdinge,
Lehren uns Berg, Fels und Stein,
Solte dieses woll geringe,
Jn der Menschen Augen seyn?
Sol-
Die Groͤſſe GOttes in Steinen gebildet.
Es ſind Fiſch und Baum verwandelt,
Wie man hin und wieder ſieht,
Und die dieſes abgehandelt,
Haben ſich mit Fleis bemuͤht,
Dieſes aus den erſten Zeiten,
Von der Suͤndfluth herzuleiten,
Da das damahls fortgeſchwemmt,
Und mit Felſen uͤberſchlemmt.
Man ſieht von den Kreaturen
Uebereſte die verſteint,
Davon man jezt keine Spuren
Jn der Welt zu ſehn vermeint;
Man kan noch in denen Gruͤnden,
Fiſche, Schuppen, Hoͤrner finden
Von dem das in fremder Welt,
Sich von uns entfernt aufhaͤlt.
Dieſe und dergleichen Sachen
Koͤnnen uns von jener Flut
Ein verſteinert Denkmal machen,
Dran zu ſehen was GOtt thut,
Wenn die Suͤnder von ihn kehren,
Seine Warnung nicht mehr hoͤren;
Alsdenn kommt ein Strafgericht,
Das die boͤſe Welt zerbricht.
Sehet! ſolche Wunderdinge,
Lehren uns Berg, Fels und Stein,
Solte dieſes woll geringe,
Jn der Menſchen Augen ſeyn?
Sol-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0354" n="342"/>
          <fw place="top" type="header">Die Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e GOttes in Steinen gebildet.</fw><lb/>
          <lg n="58">
            <l><hi rendition="#in">E</hi>s &#x017F;ind Fi&#x017F;ch und Baum verwandelt,</l><lb/>
            <l>Wie man hin und wieder &#x017F;ieht,</l><lb/>
            <l>Und die die&#x017F;es abgehandelt,</l><lb/>
            <l>Haben &#x017F;ich mit Fleis bemu&#x0364;ht,</l><lb/>
            <l>Die&#x017F;es aus den er&#x017F;ten Zeiten,</l><lb/>
            <l>Von der Su&#x0364;ndfluth herzuleiten,</l><lb/>
            <l>Da das damahls fortge&#x017F;chwemmt,</l><lb/>
            <l>Und mit Fel&#x017F;en u&#x0364;ber&#x017F;chlemmt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="59">
            <l><hi rendition="#in">M</hi>an &#x017F;ieht von den Kreaturen</l><lb/>
            <l>Uebere&#x017F;te die ver&#x017F;teint,</l><lb/>
            <l>Davon man jezt keine Spuren</l><lb/>
            <l>Jn der Welt zu &#x017F;ehn vermeint;</l><lb/>
            <l>Man kan noch in denen Gru&#x0364;nden,</l><lb/>
            <l>Fi&#x017F;che, Schuppen, Ho&#x0364;rner finden</l><lb/>
            <l>Von dem das in fremder Welt,</l><lb/>
            <l>Sich von uns entfernt aufha&#x0364;lt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="60">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>ie&#x017F;e und dergleichen Sachen</l><lb/>
            <l>Ko&#x0364;nnen uns von jener Flut</l><lb/>
            <l>Ein ver&#x017F;teinert Denkmal machen,</l><lb/>
            <l>Dran zu &#x017F;ehen was <hi rendition="#fr">GOtt</hi> thut,</l><lb/>
            <l>Wenn die Su&#x0364;nder von ihn kehren,</l><lb/>
            <l>Seine Warnung nicht mehr ho&#x0364;ren;</l><lb/>
            <l>Alsdenn kommt ein Strafgericht,</l><lb/>
            <l>Das die bo&#x0364;&#x017F;e Welt zerbricht.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="61">
            <l><hi rendition="#in">S</hi>ehet! &#x017F;olche Wunderdinge,</l><lb/>
            <l>Lehren uns Berg, Fels und Stein,</l><lb/>
            <l>Solte die&#x017F;es woll geringe,</l><lb/>
            <l>Jn der Men&#x017F;chen Augen &#x017F;eyn?<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Sol-</fw><lb/></l>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[342/0354] Die Groͤſſe GOttes in Steinen gebildet. Es ſind Fiſch und Baum verwandelt, Wie man hin und wieder ſieht, Und die dieſes abgehandelt, Haben ſich mit Fleis bemuͤht, Dieſes aus den erſten Zeiten, Von der Suͤndfluth herzuleiten, Da das damahls fortgeſchwemmt, Und mit Felſen uͤberſchlemmt. Man ſieht von den Kreaturen Uebereſte die verſteint, Davon man jezt keine Spuren Jn der Welt zu ſehn vermeint; Man kan noch in denen Gruͤnden, Fiſche, Schuppen, Hoͤrner finden Von dem das in fremder Welt, Sich von uns entfernt aufhaͤlt. Dieſe und dergleichen Sachen Koͤnnen uns von jener Flut Ein verſteinert Denkmal machen, Dran zu ſehen was GOtt thut, Wenn die Suͤnder von ihn kehren, Seine Warnung nicht mehr hoͤren; Alsdenn kommt ein Strafgericht, Das die boͤſe Welt zerbricht. Sehet! ſolche Wunderdinge, Lehren uns Berg, Fels und Stein, Solte dieſes woll geringe, Jn der Menſchen Augen ſeyn? Sol-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/354
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/354>, abgerufen am 23.12.2024.