Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.Der Teufel, GOttes Affe. Befahl die Opfer ihm zu schlachten,Und dran im Glauben zu betrachen, Des Weibes-Saamens Löse-Geld, Daß er für die verlohrne Welt, Jn Blut und Todt für unser Leben, Zur Büssung unsrer Schuld gegeben. Die Väter in der ersten Zeit, Die waren zu dem Dienst bereit, Sie opferten des Höchsten Willen, Mit wahrer Andacht zu erfüllen. Sie sahn dabei im Schatten an, Was der Erlöser nun gethan, Der uns durch Opfer GOtt versühnet, Dem man durch ihm im Glauben dienet. Die Finsternis, des Satans Reich, Die wurden denen Frommen gleich; Der Aberglaub, ein Kind der Höllen, Bemühte sich dem gleich zustellen. Die Völker die GOtt nie erkandt, Die haben Opfer angebrandt, Sie fingen an die Thier zu würgen, Und wusten nichts von einem Bürgen, Den uns der Rath der Seligkeit, Zum Sünden-Tilger hat bereit; Die Tempel musten immer brennen, Zur Lust der Götzen die sie nennen, Die doch niemahls gewesen sind. Die Heiden, die verstockt und blind, Die hat der Satan so betrogen, Dadurch zu seinem Dienst gezogen. Des Teuffels List hat das erdacht, Sich Opfertempel auch gemacht: Darinnen sie das Blutvergiessen Des Judenthums, nachahmen müssen. Das Dritter Theil. C
Der Teufel, GOttes Affe. Befahl die Opfer ihm zu ſchlachten,Und dran im Glauben zu betrachen, Des Weibes-Saamens Loͤſe-Geld, Daß er fuͤr die verlohrne Welt, Jn Blut und Todt fuͤr unſer Leben, Zur Buͤſſung unſrer Schuld gegeben. Die Vaͤter in der erſten Zeit, Die waren zu dem Dienſt bereit, Sie opferten des Hoͤchſten Willen, Mit wahrer Andacht zu erfuͤllen. Sie ſahn dabei im Schatten an, Was der Erloͤſer nun gethan, Der uns durch Opfer GOtt verſuͤhnet, Dem man durch ihm im Glauben dienet. Die Finſternis, des Satans Reich, Die wurden denen Frommen gleich; Der Aberglaub, ein Kind der Hoͤllen, Bemuͤhte ſich dem gleich zuſtellen. Die Voͤlker die GOtt nie erkandt, Die haben Opfer angebrandt, Sie fingen an die Thier zu wuͤrgen, Und wuſten nichts von einem Buͤrgen, Den uns der Rath der Seligkeit, Zum Suͤnden-Tilger hat bereit; Die Tempel muſten immer brennen, Zur Luſt der Goͤtzen die ſie nennen, Die doch niemahls geweſen ſind. Die Heiden, die verſtockt und blind, Die hat der Satan ſo betrogen, Dadurch zu ſeinem Dienſt gezogen. Des Teuffels Liſt hat das erdacht, Sich Opfertempel auch gemacht: Darinnen ſie das Blutvergieſſen Des Judenthums, nachahmen muͤſſen. Das Dritter Theil. C
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Der Teufel, GOttes Affe.
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Und dran im Glauben zu betrachen,
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Daß er fuͤr die verlohrne Welt,
Jn Blut und Todt fuͤr unſer Leben,
Zur Buͤſſung unſrer Schuld gegeben.
Die Vaͤter in der erſten Zeit,
Die waren zu dem Dienſt bereit,
Sie opferten des Hoͤchſten Willen,
Mit wahrer Andacht zu erfuͤllen.
Sie ſahn dabei im Schatten an,
Was der Erloͤſer nun gethan,
Der uns durch Opfer GOtt verſuͤhnet,
Dem man durch ihm im Glauben dienet.
Die Finſternis, des Satans Reich,
Die wurden denen Frommen gleich;
Der Aberglaub, ein Kind der Hoͤllen,
Bemuͤhte ſich dem gleich zuſtellen.
Die Voͤlker die GOtt nie erkandt,
Die haben Opfer angebrandt,
Sie fingen an die Thier zu wuͤrgen,
Und wuſten nichts von einem Buͤrgen,
Den uns der Rath der Seligkeit,
Zum Suͤnden-Tilger hat bereit;
Die Tempel muſten immer brennen,
Zur Luſt der Goͤtzen die ſie nennen,
Die doch niemahls geweſen ſind.
Die Heiden, die verſtockt und blind,
Die hat der Satan ſo betrogen,
Dadurch zu ſeinem Dienſt gezogen.
Des Teuffels Liſt hat das erdacht,
Sich Opfertempel auch gemacht:
Darinnen ſie das Blutvergieſſen
Des Judenthums, nachahmen muͤſſen.
Das
Dritter Theil. C
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