Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.Wie die weise Güte GOttes an den mannigf. etc. Noch auf einmahl viele Thiere, aus der Luft, undSee verzehrt, Lebte die Zufriedenheit, meistens von den Garten Früchten, Die die Einfalt gar gekocht, als den niedligsten Ge- richten. Dieses waren Süßigkeiten, die der Kehle lekkerhaft, Diese gaben gute Nahrung und dem Leibe ihre Kraft, Kam der Honig noch dazu, den ein Heer der süssen Bienen, Aus den Thimian gemacht, aus dem Kräutern die da grünen Als die Quint-Essenz gesogen; so ward mit beson- derer Pracht, Eine Mahlzeit zu bereitet, und zum Festgelag gemacht. Dieses war die beste Kost zu dem recht vergnügten Leben, Da ein jeder den erhob, der ihm solche Kost gegeben. Liebten, wir in unsern Tagen, diese süsse Lustbarkeit, Wären wir von vielen Seuchen, die der Magen zeugt befreit! Drum ihr Menschen eßt das Obst; seht dabei mit dem Gemüthe Eines weisen Schöpfers Macht, schmekket seine rei- che Güte! Be-
Wie die weiſe Guͤte GOttes an den mannigf. ꝛc. Noch auf einmahl viele Thiere, aus der Luft, undSee verzehrt, Lebte die Zufriedenheit, meiſtens von den Garten Fruͤchten, Die die Einfalt gar gekocht, als den niedligſten Ge- richten. Dieſes waren Suͤßigkeiten, die der Kehle lekkerhaft, Dieſe gaben gute Nahrung und dem Leibe ihre Kraft, Kam der Honig noch dazu, den ein Heer der ſuͤſſen Bienen, Aus den Thimian gemacht, aus dem Kraͤutern die da gruͤnen Als die Quint-Eſſenz geſogen; ſo ward mit beſon- derer Pracht, Eine Mahlzeit zu bereitet, und zum Feſtgelag gemacht. Dieſes war die beſte Koſt zu dem recht vergnuͤgten Leben, Da ein jeder den erhob, der ihm ſolche Koſt gegeben. Liebten, wir in unſern Tagen, dieſe ſuͤſſe Luſtbarkeit, Waͤren wir von vielen Seuchen, die der Magen zeugt befreit! Drum ihr Menſchen eßt das Obſt; ſeht dabei mit dem Gemuͤthe Eines weiſen Schoͤpfers Macht, ſchmekket ſeine rei- che Guͤte! Be-
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Wie die weiſe Guͤte GOttes an den mannigf. ꝛc.
Noch auf einmahl viele Thiere, aus der Luft, und
See verzehrt,
Lebte die Zufriedenheit, meiſtens von den Garten
Fruͤchten,
Die die Einfalt gar gekocht, als den niedligſten Ge-
richten.
Dieſes waren Suͤßigkeiten, die der Kehle lekkerhaft,
Dieſe gaben gute Nahrung und dem Leibe ihre Kraft,
Kam der Honig noch dazu, den ein Heer der ſuͤſſen
Bienen,
Aus den Thimian gemacht, aus dem Kraͤutern die da
gruͤnen
Als die Quint-Eſſenz geſogen; ſo ward mit beſon-
derer Pracht,
Eine Mahlzeit zu bereitet, und zum Feſtgelag gemacht.
Dieſes war die beſte Koſt zu dem recht vergnuͤgten
Leben,
Da ein jeder den erhob, der ihm ſolche Koſt gegeben.
Liebten, wir in unſern Tagen, dieſe ſuͤſſe Luſtbarkeit,
Waͤren wir von vielen Seuchen, die der Magen zeugt
befreit!
Drum ihr Menſchen eßt das Obſt; ſeht dabei mit
dem Gemuͤthe
Eines weiſen Schoͤpfers Macht, ſchmekket ſeine rei-
che Guͤte!
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