Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.Die herrliche Verbindung, Doch auch sein Augenmerk beständig dabei drehenAuf die Gerechtigkeit, die GOttes Wesen schmükt, Die man als unzertrennt, bey seiner Güt erblikt. Die schöne Harmonie der Vollenkommenheiten, Jst im Erlösungswerk auch daraus herzuleiten, Wenn wir noch ferner sehn, was GOtt von dem verlangt, Der als ein Sündenknecht, mit seiner Freiheit prangt. Er fodert, daß die Welt, wie seine Boten schreiben, Soll an des Heilands Lehr und sein Verdienst recht gläuben. Die Ordnung unsers Heils zeigt uns recht deutlich an, Daß man ohn Glauben nicht Vergebung finden kan, Daß wer die Gnade will, zu seinen Schuzze neh- men, Der müsse sich zur Buß nach Christi Lehr beque- men. Wer die Vergebung sucht vor seine Sündenschuld, Jn Christo nur allein hoft GOttes Gnad und Huld, Der kan beim höchsten Gut dieselbige erlangen, Als ein gerechter Mensch, mit Christi Blute pran- gen. Allein der Glaube ist hier nicht ein blosser Schein, Er muß auch würkend nun im neuen Wandel seyn, Sonst macht er nicht gerecht. Ein blosses HErre sagen, Macht keinen Sünder frei von den Gewissenspla- gen. Jhr Sünder denkt daran, die ihr vom Glauben prahlt, Daß
Die herrliche Verbindung, Doch auch ſein Augenmerk beſtaͤndig dabei drehenAuf die Gerechtigkeit, die GOttes Weſen ſchmuͤkt, Die man als unzertrennt, bey ſeiner Guͤt erblikt. Die ſchoͤne Harmonie der Vollenkommenheiten, Jſt im Erloͤſungswerk auch daraus herzuleiten, Wenn wir noch ferner ſehn, was GOtt von dem verlangt, Der als ein Suͤndenknecht, mit ſeiner Freiheit prangt. Er fodert, daß die Welt, wie ſeine Boten ſchreiben, Soll an des Heilands Lehr und ſein Verdienſt recht glaͤuben. Die Ordnung unſers Heils zeigt uns recht deutlich an, Daß man ohn Glauben nicht Vergebung finden kan, Daß wer die Gnade will, zu ſeinen Schuzze neh- men, Der muͤſſe ſich zur Buß nach Chriſti Lehr beque- men. Wer die Vergebung ſucht vor ſeine Suͤndenſchuld, Jn Chriſto nur allein hoft GOttes Gnad und Huld, Der kan beim hoͤchſten Gut dieſelbige erlangen, Als ein gerechter Menſch, mit Chriſti Blute pran- gen. Allein der Glaube iſt hier nicht ein bloſſer Schein, Er muß auch wuͤrkend nun im neuen Wandel ſeyn, Sonſt macht er nicht gerecht. Ein bloſſes HErre ſagen, Macht keinen Suͤnder frei von den Gewiſſenspla- gen. Jhr Suͤnder denkt daran, die ihr vom Glauben prahlt, Daß
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Die herrliche Verbindung,
Doch auch ſein Augenmerk beſtaͤndig dabei drehen
Auf die Gerechtigkeit, die GOttes Weſen ſchmuͤkt,
Die man als unzertrennt, bey ſeiner Guͤt erblikt.
Die ſchoͤne Harmonie der Vollenkommenheiten,
Jſt im Erloͤſungswerk auch daraus herzuleiten,
Wenn wir noch ferner ſehn, was GOtt von dem
verlangt,
Der als ein Suͤndenknecht, mit ſeiner Freiheit
prangt.
Er fodert, daß die Welt, wie ſeine Boten ſchreiben,
Soll an des Heilands Lehr und ſein Verdienſt recht
glaͤuben.
Die Ordnung unſers Heils zeigt uns recht deutlich
an,
Daß man ohn Glauben nicht Vergebung finden
kan,
Daß wer die Gnade will, zu ſeinen Schuzze neh-
men,
Der muͤſſe ſich zur Buß nach Chriſti Lehr beque-
men.
Wer die Vergebung ſucht vor ſeine Suͤndenſchuld,
Jn Chriſto nur allein hoft GOttes Gnad und
Huld,
Der kan beim hoͤchſten Gut dieſelbige erlangen,
Als ein gerechter Menſch, mit Chriſti Blute pran-
gen.
Allein der Glaube iſt hier nicht ein bloſſer Schein,
Er muß auch wuͤrkend nun im neuen Wandel ſeyn,
Sonſt macht er nicht gerecht. Ein bloſſes HErre
ſagen,
Macht keinen Suͤnder frei von den Gewiſſenspla-
gen.
Jhr Suͤnder denkt daran, die ihr vom Glauben
prahlt,
Daß
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