Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Herz.
Das Herz.
[Abbildung]
Springbrun wo das Leben quillet,
Triebwerk das sich immer regt,
Quelle die viel Röhren füllet,
Wunder-Uhr die öffters schlägt,
Herze! GOttes Meisterstükke,
Auf dich zieh ich meine Blikke;
Weil dich die alweise Hand,
Almachtsvol hat aufgespannt.
Jeder Plusschlag heist mich merken,
Auf dich Quell der rothen Flut!
Wunder von den Wunderwerken,
Das sich immer regt, nie ruht,
Wer dich nur wird recht erwegen,
Der verspürt bei deinen Schlägen
Daß ein unumschränkter Geist,
Aller Dinge Ursprung heist.
Grosses All, du Geist der Geister,
Ewge Urquell alles Seyn!
Daß du seist ein weiser Meister,
Lehrt mich schon das Herz allein,
Wenn ich achtsam überdenke,
Dieses Kunstwerks sein Gelenke.
Seine Räder, seine Röhrn;
Treiben mich dich zu verehrn.
Sei-
H 5
Das Herz.
Das Herz.
[Abbildung]
Springbrun wo das Leben quillet,
Triebwerk das ſich immer regt,
Quelle die viel Roͤhren fuͤllet,
Wunder-Uhr die oͤffters ſchlaͤgt,
Herze! GOttes Meiſterſtuͤkke,
Auf dich zieh ich meine Blikke;
Weil dich die alweiſe Hand,
Almachtsvol hat aufgeſpannt.
Jeder Plusſchlag heiſt mich merken,
Auf dich Quell der rothen Flut!
Wunder von den Wunderwerken,
Das ſich immer regt, nie ruht,
Wer dich nur wird recht erwegen,
Der verſpuͤrt bei deinen Schlaͤgen
Daß ein unumſchraͤnkter Geiſt,
Aller Dinge Urſprung heiſt.
Groſſes All, du Geiſt der Geiſter,
Ewge Urquell alles Seyn!
Daß du ſeiſt ein weiſer Meiſter,
Lehrt mich ſchon das Herz allein,
Wenn ich achtſam uͤberdenke,
Dieſes Kunſtwerks ſein Gelenke.
Seine Raͤder, ſeine Roͤhrn;
Treiben mich dich zu verehrn.
Sei-
H 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0137" n="121"/>
      <fw place="top" type="header">Das Herz.</fw><lb/>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Das Herz.</hi> </hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <figure/>
            <l><hi rendition="#in">S</hi>pringbrun wo das Leben quillet,</l><lb/>
            <l>Triebwerk das &#x017F;ich immer regt,</l><lb/>
            <l>Quelle die viel Ro&#x0364;hren fu&#x0364;llet,</l><lb/>
            <l>Wunder-Uhr die o&#x0364;ffters &#x017F;chla&#x0364;gt,</l><lb/>
            <l>Herze! <hi rendition="#fr">GOttes</hi> Mei&#x017F;ter&#x017F;tu&#x0364;kke,</l><lb/>
            <l>Auf dich zieh ich meine Blikke;</l><lb/>
            <l>Weil dich die alwei&#x017F;e Hand,</l><lb/>
            <l>Almachtsvol hat aufge&#x017F;pannt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l><hi rendition="#in">J</hi>eder Plus&#x017F;chlag hei&#x017F;t mich merken,</l><lb/>
            <l>Auf dich Quell der rothen Flut!</l><lb/>
            <l>Wunder von den Wunderwerken,</l><lb/>
            <l>Das &#x017F;ich immer regt, nie ruht,</l><lb/>
            <l>Wer dich nur wird recht erwegen,</l><lb/>
            <l>Der ver&#x017F;pu&#x0364;rt bei deinen Schla&#x0364;gen</l><lb/>
            <l>Daß ein unum&#x017F;chra&#x0364;nkter Gei&#x017F;t,</l><lb/>
            <l>Aller Dinge Ur&#x017F;prung hei&#x017F;t.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l><hi rendition="#in">G</hi>ro&#x017F;&#x017F;es All, du Gei&#x017F;t der Gei&#x017F;ter,</l><lb/>
            <l>Ewge Urquell alles Seyn!</l><lb/>
            <l>Daß du &#x017F;ei&#x017F;t ein wei&#x017F;er Mei&#x017F;ter,</l><lb/>
            <l>Lehrt mich &#x017F;chon das Herz allein,</l><lb/>
            <l>Wenn ich acht&#x017F;am u&#x0364;berdenke,</l><lb/>
            <l>Die&#x017F;es Kun&#x017F;twerks &#x017F;ein Gelenke.</l><lb/>
            <l>Seine Ra&#x0364;der, &#x017F;eine Ro&#x0364;hrn;</l><lb/>
            <l>Treiben mich dich zu verehrn.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">H 5</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Sei-</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[121/0137] Das Herz. Das Herz. [Abbildung] Springbrun wo das Leben quillet, Triebwerk das ſich immer regt, Quelle die viel Roͤhren fuͤllet, Wunder-Uhr die oͤffters ſchlaͤgt, Herze! GOttes Meiſterſtuͤkke, Auf dich zieh ich meine Blikke; Weil dich die alweiſe Hand, Almachtsvol hat aufgeſpannt. Jeder Plusſchlag heiſt mich merken, Auf dich Quell der rothen Flut! Wunder von den Wunderwerken, Das ſich immer regt, nie ruht, Wer dich nur wird recht erwegen, Der verſpuͤrt bei deinen Schlaͤgen Daß ein unumſchraͤnkter Geiſt, Aller Dinge Urſprung heiſt. Groſſes All, du Geiſt der Geiſter, Ewge Urquell alles Seyn! Daß du ſeiſt ein weiſer Meiſter, Lehrt mich ſchon das Herz allein, Wenn ich achtſam uͤberdenke, Dieſes Kunſtwerks ſein Gelenke. Seine Raͤder, ſeine Roͤhrn; Treiben mich dich zu verehrn. Sei- H 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/137
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/137>, abgerufen am 23.11.2024.